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„Werden künftiger sensibel vorgehen“ – Polizei Soest entschuldigt sich wegen Formulierungen in CSD-Pressemitteilung

„Werden künftiger sensibel vorgehen“ – Polizei Soest entschuldigt sich wegen Formulierungen in CSD-Pressemitteilung

Einen ungewöhnlichen Schritt geht die Pressestelle der Kreispolizei Soest. Sie bittet öffentlich um Entschuldigung für eine Formulierungen in einer Pressemitteilung.

Es geht um den Bericht über den Angriff eines 34-jährigen Soesters auf Teilnehmer des erstmals in Soest stattgefundenen Christopher Street Days (CSD). Formulierungen darin, so die Soester Polizeipressestelle, „führten zu berechtigter Kritik aus der Leserschaft.“

Zum einen, so heißt es in der Entschuldigung,

„…wurde die Bezeichnung der Queeren-Community als „Szene“ beanstandet. Dies war nicht angemessen und wird queeren Identitäten in keinerlei Hinsicht gerecht. Weiter wurde die Formulierung der ursprünglichen Überschrift als unangemessen und relativierend wahrgenommen. Dafür möchten wir uns entschuldigen.“

In der Stellungnahme heißt es weiter:

„Wir stehen für eine offene und tolerante Gesellschaft ein und leisten neben vielen anderen Aufgaben unseren Beitrag dazu, dass die Menschen in unserem Kreis Soest so sicher wie möglich vor Gewalt und Anfeindungen sind.

Der Polizei Soest lag und liegt es ausdrücklich fern, Übergriffe auf Minderheiten zu verharmlosen oder den Eindruck zu erwecken, diese nicht ernst zu nehmen. Der schnelle Ermittlungserfolg beweist, dass wir diesem Verbrechen motiviert und professionell entgegengetreten sind.

Für die zukünftige Berichterstattung wird die Polizei Soest ein besonderes Augenmerk auf die verwendeten Formulierungen legen und mit entsprechender Sensibilität vorgehen.“

Korrigierte Pressemeldung 30.06.2025:

Ein 34-jähriger Mann aus Soest beging am vergangenen Samstagabend zunächst ein Körperverletzungsdelikt, eine Beleidigung und im späteren Verlauf einen versuchten Raub.

Gegen 20:44 Uhr traf er auf die späteren Geschädigten aus Lippstadt, eine 22-jährige Frau und einen 22-jährigen Mann. In der Brüderstraße, kurz vor dem Markplatz, kam der Soester seinen beiden Opfern mit dem Fahrrad entgegen und beleidigte diese. Die beiden Geschädigten ignorierten die Beschimpfungen und setzten ihren Weg fort. Der Soester wendete mit seinem Fahrrad, fuhr auf die Beiden zu, beleidigte sie fortwährend, trat der Lippstädterin gegen die Hüfte und schlug ihr gegen den Arm. Durch den Angriff trug sie leichte Verletzungen davon.

Beide Geschädigte waren deutlich als Teilnehmende des zuvor stattgefundenen Christopher Street Days (CSD) zu erkennen, da sie Regenbogenflaggen mitführten. Nach der Tat flüchtete der Täter mit seinem Fahrrad in Richtung Marktplatz. Die hinzugerufenen Einsatzkräfte konnten den Tatverdächtigen trotz sofortiger Fahndungsmaßnahmen zunächst nicht antreffen.

Wenige Minuten später verübte der Tatverdächtige in der Straße „Kungelmarkt“, in der Außengastronomie eines dortigen Restaurants, eine weitere Straftat. Auch in diesem Fall handelte es sich bei der Geschädigten, einer 24-jährigen Frau aus Hagen, deutlich erkennbar um eine Teilnehmerin des zuvor stattgefundenen CSD. Der 34-Jährige fuhr mit seinem Fahrrad an seinem Opfer vorbei und versuchte der Hagenerin die Handtasche zu entreißen. Dies gelang ihm jedoch nicht, weil die Frau ihre Tasche fest umklammerte. Daraufhin schlug der Soester sein Opfer gegen den Nacken und flüchtete in unbekannte Richtung. Auch diese Geschädigte erlitt durch den Schlag des Täters leichte Verletzungen.

Die Beschreibung des Täters deckte sich in beiden Fällen. Die bereits eingeleiteten und nun noch weiter intensivierten Fahndungsmaßnahmen führten zur vorläufigen Festnahme des 34-jährigen Soesters an seiner Wohnanschrift.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden Hinweise erlangt, dass der Tatverdächtige aus Hass auf Minderheiten gehandelt hat, so dass die Ermittlungen mit dem Verdacht der Volksverhetzung bereits an das zuständige Polizeipräsidium Dortmund, dortige Staatsschutzdienststelle, übergeben worden sind.

Den Geschädigten wurden im Nachgang Maßnahmen des polizeilichen Opferschutzes unterbreitet.

Quelle KPB Soest

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