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Häupenbad feiert Richtfest – Neues Bäderdoppel in Kamen und Bergkamen für 65 Mio. €

Häupenbad feiert Richtfest – Neues Bäderdoppel in Kamen und Bergkamen für 65 Mio. €

Visualisierung des künftigen Bergkamener Ganzjahresbades am Standort des früheren Wellenbades. Es wird zum heftigen Bedauern vieler Nutzer keine Freibadfläche mehr geben. Die findet sich ab voraussichtlich Herbst 2024 im knapp 6 km entfernten Kamen. (Quelle GSW)

Zwei nagelneue Kombibäder für zusammen rund 65 Millionen Euro planen und bauen die Stadtwerke des Nordkreises Unna in den Nachbarstädten Kamen und Bergkamen.

Heute, am 11. Juni, wurde der nächste „Meilenstein“ gesetzt. Die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen luden zum Richtfest fürs Bergkamener Häupenbad ein.

„Das Häupenbad nimmt mit großen Schritten weiter Formen an“, verkündete die Stadt Bergkamen.
Am Nachmittag wurde der Richtkranz auf der Baustelle am Häupenweg 25 hochgezogen.

Mitte September 2023 wurde der Grundstein für das neue Bad gelegt. Im Jahr zuvor Jahr lud dort noch das Wellenbad zur hochsommerlichen Erfrischung ein.

Den Abriss des beliebten Bades bedauern viele Bergkamener heftig, vor allem auch, weil der aktuell auf rund 35 Millionen Euro geschätzte Neubau keine Freibadfläche mehr bieten wird. Das Häupenbad wird komplett als Hallenbad konzipiert, während das Sesekebad in der Nachbarstadt Kamen auch Freibadfans ins nasse Vergnügen locken wird.

Als Eröffnungstermin fürs Häupenbad peilen Stadt Bergkamen und GSW die Jahresmitte 2025 an.  Ebenfalls im kommenden Jahr soll nur wenige Kilometer entfernt das neue Sesekebad in Kamen eröffnen. 

Rückblick: Zwei Millionenbäder in unmittelbarer Nachbarschaft

Die Nachbarstädte Kamen und Bergkamen bekommen wie berichtet jeweils ein neues Ganzjahresbad –

Kamen das 30 Millionen Euro teure Sesekebad (Bericht HIER),

 Bergkamen das 35 Millionen Euro teure Häupenbad (Bericht HIER).

Die alten Bäder mussten dafür weichen. Beide Bäder bauen die GSW (Gemeinschaftsstadtwerke).

Häupenbad: „Nachhaltiger und energetischer Neubau“

Oben: Visualisierung des künftigen Bergkamener Ganzjahresbads. (Quelle GSW)

Das neue Ganzjahresbad als Nachfolger des Wellenbades in Bergkamen wird nachhaltig und energetisch als Energieeffizienzgebäude errichtet. Die Energieerzeugung mithilfe der Sonne wird zudem deutlich ausgebaut. Denn – anders als zunächst angedacht – wird nahezu die gesamte Dachfläche mit Photovoltaik-Anlagen bestückt. Aus der ursprünglich vorgesehenen Fläche von 284 Quadratmetern wird stattdessen eine Fläche von 1600 Quadratmetern für PV-Module genutzt.

Somit lassen sich rund 260.000 Kilowattstunden Strom jährlich produzieren. Mithilfe der Sonnenenergie und des eigenen Blockheizkraftwerks der GSW kann die Hälfte des Strom-Bedarfes für das Bad selbst erzeugt werden. Im künftigen Häupenbad werden zudem nachhaltige Materialen wie etwa Edelstahlbecken installiert. Zudem erhält die neue Rutschenanlage eine Wärmedämmung.

Das neue Ganzjahresbad leistet aber nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, sondern auch für eine attraktive Freizeitmöglichkeit in Bergkamen, unterstreichen Stadt und GSW.

„Zudem ist es wichtig für unser Schulschwimmen. Vor allem mit Blick auf die vielen Kinder, die nicht schwimmen können, gibt es einen großen Bedarf, langfristig Möglichkeiten zum Schwimmen zu schaffen“,

sagte Bürgermeister Bernd Schäfer.

 Sesekebad: „Ein hochmodernes und nachhaltiges Bad, das keine Wünsche offen lässt“

Mitte Mai wurde auf der Baustelle Am Schwimmbad 8 in Kamen der Grundstein für das neue Kombibad gelegt, dessen Kosten von ursprünglich knapp 24 Millionen Euro inzwischen bei über 31 Mio. Euro liegen. Der Hauptgrund: Das Bad soll wesentlich ökologischer gebaut werden als ursprünglich vorgesehen.

 „Der Absprung vom Startblock ist geglückt“ sagte GSW-Chef Jochen Baudrexl beim Baustart des Sesekebades. „Wir gehen davon aus, im Herbst 2024 erfolgreich anzuschlagen.“

Bis dahin  soll ein „hochmodernes und nachhaltiges Bad entstehen, das keine Wünsche offen lässt“.

Baustellenfoto vom Sesekebad Ende April 2023: Dies wird einmal das Sportbecken. (Foto GSW)

„Das Thema Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig“, so Elke Kappen, „hier wurden viele Maßnahmen auf den Weg gebracht“. Dazu gehören u. A.:

  • Dachbegrünung (teilweise, ca. 1.300 qm)
  • Installation einer Photovoltaikanlage
  • Energieeinsparungsmaßnahmen in der Technik (z. B. Sekundärerwärmung)
  • Solarabsorberanlage für die Beheizung der Freibadbecken
  • Zusätzliche Dämmung (kfw-Förderprogramm E55 E)
  • Einsatz von nachhaltigen und langlebigen Materialien, u. A. Edelstahlbecken anstatt Fliesen
  • Einrichtung von E-Ladesäulen auf Kunden- und Mitarbeiterparkplätzen
  • Platz für Lastenfahrräder

Im Außenbereich wurde die erste Entwurfsplanung noch einmal überarbeitet. So gibt es jetzt am Haupteingang ein Vordach, das Kunden vor schlechter Witterung schützen wird.

Auf der Westseite wurde ein zusätzlicher Kundenparkplatz mit 116 Stellflächen eingeplant. Direkt vor dem Bad soll es 18 Parkplätze geben, davon 3 für Menschen mit Behinderungen. Rund um die Becken im Freibadbereich befinden sich nun Liegenischen, die die Aufenthaltsqualität zusätzlich erhöhen.

Im Innenbereich können die Kleinen zukünftig auf dem „Kömschen Kahn“ in See stechen, wo ihnen natürlich auch der Kömsche Bleier begegnen wird.

Die räumliche Nähe zur Seseke war auch ein ausschlaggebender Punkt für die Namensgebung des Bades. „Für uns war relativ schnell klar, welchen Namen das Bad tragen muss“ blickt Jochen Baudrexl auf die Anfänge der Planungen zurück. „Die Seseke, der Kömsche Bleier als ein Wahrzeichen der Stadt: damit können sich die Kamener identifizieren und das Thema Wasser wird natürlich auch wunderbar aufgegriffen.“

Das „Sesekebad“ wird Teil der „GSW Wasserwelt“, einer neu entwickelten Dachmarke, unter der künftig alle drei Bäder (Kamen, Bönen und Bergkamen) betrieben werden.

Quelle GSW Freizeit

Kommentare

WORDPRESS: 2
  • schmunzler vor 12 Monaten

    Wenn ich die Bilanz richtig lese, hat die von der Politik geführte GSW 2022 einen Jahresbilanzgewinn von 2,6 Millionen Euro erzielt. Bis übernächstes Jahr wollen sie 65 Millionen in zwei neue Bäder investieren. Also ca. 25 Jahresgewinne nur für die 2 Bäder, die nach Fertigstellung mit Steuergelder am laufen gehalten werden müssen. Die üblichen Planungsverzögerungen und Kostensteigerungen nicht eingerechnet.
    Das in einer Zeit der Inflation, explodierender Baupreise und einem gravierenden Personalmangel am Bau. Währen der Wirtschaftsminister, der Finanzminister, der Rat der Wirtschaftsweisen und alle Zahlen und Daten die Bevölkerung auf eine schwere Wirtschaftskrise mit harten Einschnitten für die Bevölkerung vorbereiten. So sehr ich den Bürgern Freizeiteinrichtungen wünsche, dem Vorhaben stehe ich skeptisch gegenüber. „Die Zukunft beweist die Gegenwart“ In zwei Jahren werde ich an die ambitionierte Ankündigung in der obigen Pressemitteilung erinnern :-).