+++ UPDATE 16. Mai – Die Bewohner wurden offenbar gar nicht informiert +++
Am heutigen Morgen, dem 15. Mai, fanden die Bewohner des Fröndenberger Ortsteils Strickherdicke (an Unna angrenzend) ein Schreiben in ihren Briefkästen. Völlig überraschend wird darin kurzfristig ein Informationsabend für den 21. Mai angekündigt, sprich: den Dienstag nach Pfingsten.
Im Strickherdicker Bürgerhaus will Bürgermeisterin Sabina Müller (SPD) die Dorfbewohner an diesem Abend über Wohncontainer für Geflüchtete informieren. Diese sollen die bestehende Flüchtlingsunterbringung in der Schule ergänzen.
„Das Schreiben hat keinen Absender, was ungewöhnlich ist“, berichtete uns ein Bürger.
Er habe direkt versucht, durch einen Anruf im Büro der Bürgermeisterin Näheres zu der überraschenden Ankündigung zu erfahren. Die Auskunft, die er bekam, sei mehr als unbefriedigend gewesen:
„Der Termin am Dienstag wurde bestätigt. Die Stadt Fröndenberg sei nicht der Verfasser dieses Schreibens, der Inhalt des Schreibens sei dort nicht bekannt.
Auf die Frage hin, ob da nun Container geplant oder beschlossen sind, wurde jegliche Auskunft verweigert!“
Dass Bürgermeisterin Sabina Müller ausdrücklich erst am Dienstag Informationen über die geplante Flüchtlingsunterbringung geben wolle, wurde unserer Redaktion auf Nachfrage im Bürgermeisterbüro bestätigt.
Auch gegenüber der Presse gebe es bis dahin keinerlei Auskünfte.
Ebenso sei auch bewusst keine Ankündigung über diesen Informationsabend auf der städtischen Homepage erfolgt und auch nicht vorgesehen, unterstreicht die Stadt Fröndenberg.
Mit anderen Worten: Kenntnis über diesen Abend und über das im Dorf Geplante sollten nach dem Plan der Stadt ausschließlich die Dorfbewohner bekommen, zumindest zunächst.
„Nur wer dort am Dienstag hinkommt, bekommt Informationen“, ärgert sich denn auch einer der Bürger, der uns informierte. „Wer an diesem Termin verhindert ist, soll halt im nachhinein bei irgendwelchen Nachbarn nachfragen. Das Ganze wirkt sehr intransparent und etwas dubios!“
Zudem werde am Dienstag offenbar nicht die Verwaltungschefin selbst über die geplanten Flüchtlingscontainer im Dorf informieren, sondern unbekannte Dritte.
Dass die Stadt Fröndenberg nicht auf ihrer Webpräsenz bequem die Bürger direkt über den Termin und den Stand der Planungen/Beschlüsse über die Container transparent informiert, kommt unserem Informanten sehr merkwürdig vor und stimmt ihn misstrauisch. Sollen kritische Stimmen so möglichst leise gehalten werden?
Schließlich gehöre die Dorfmitte in Strickherdicke mit der wunderschönen Aussicht über das Ruhrtal zu den beschaulichsten im Kreis. „Container dort würden sicherlich das optische Gesamtbild trüben. Die Wohnlage ist begehrt.“
Im Volksmund werde der Ort als „Millionärshügel“ bezeichnet. „Es gibt dort keine Geschäfte, Ärzte, Kitas, Schulen, Cafes oder ähnliches. Warum bei der Größe der Stadt Fröndenberg ausgerechnet dieser für Flüchtlinge unpraktische abgelegene Ort ausgewählt wurde, ist etwas unverständlich. Will man sie dort isolieren und ohne soziale Kontaktmöglichkeiten im Umfeld verstecken?“
Das gesamte Vorgehen der Stadt Fröndenberg wirke „sehr konspirativ und dubios. Man könnte es auch als skurril bezeichnen. Die Bewohner können nun tagelang rätseln, was da eigentlich geplant ist. Und wenn sie gerade im Urlaub sind oder an dem Termin verhindert, sollen sie hinter irgendwelchen Nachbarn hinterherrennen, um genauere Informationen zu bekommen, wie die Zukunft ihrer Dorfmitte von der Stadt geplant ist.“
„Die Akzeptanz der Bürger für eine Unterstützung liegt nicht mehr vor“
„Die bisherige Unterkunft in der alten Schule/Gemeindehaus ist aktuell für Familien eingeplant und genutzt. Die Anwohner konnten sich im Laufe der Zeit gut mit der Situation abfinden und sogar schon aktive Unterstützung zur Integration leisten.
Besonders der Verein „Wir-in-Strickherdicke e.V.“ hat diesbezüglich einen wesentlichen Anteil geleistet. Sommerfeste und Wintergrillen fand immer mit den Flüchtlingsfamilien statt, die sich bei der Vorbereitung und Nachbereitung (Aufräumen) eingebunden haben, obwohl die Sprachbarriere sehr groß ist.
Jetzt sollen im Dorf Container für die Erhöhung der Kapazität aufgestellt werden; dieses hat dann nichts mehr damit zu tun „Unser Dorf soll schöner werden“. Des Weiteren wird damit viel mehr Unsicherheit in der Bevölkerung entstehen bezüglich Übergriffen, Gewalt und Ruhestörung. Diese Vorkommnisse waren in der Vergangenheit bei einer Überbelegung im Gemeindehaus gang und gäbe. Die Akzeptanz der Bürger für eine Unterstützung liegt nicht mehr vor.
Wenn wir heute in einer Lokalzeitung lesen, dass der Finanzausschuss die Gelder für die Aufstellung freigeben muss, aber noch keinen Standort kennt, dann fühlen wir uns doch sehr von der Bürgermeisterin hinters Licht geführt. Die Vermessungsarbeiten sind in der letzten Woche bereits abgeschlossen worden (ohne Freigabe?).
Solch hohe Ausgaben der Steuergelder ohne wirkliche Notwendigkeit, sondern für Eventualitäten und ohne Einbringung der Bürger vor Ort, sollte strafbar sein.
Die Bürgermeisterin wird am Dienstag den 21.05.2024, um 18:00 Uhr im Gemeindehaus/alte Schule in Strickherdicke (Alte Kreisstraße 14) eine Information zu der Erweiterung geben. Aus meiner Sicht geht es hier nur darum, ihre Entscheidung darzustellen und nicht mehr um eine Einbindung der Anwohner und Bürger.“
Kommentare
[…] Lesen Sie weiter auf Ausblick am Hellweg. […]
Das ist ein absolutes No Go diese Vorgehensweise, und das ist so beabsichtigt!! Das Boot Deutschland ist voll um nicht zu sagen übervoll, es kentert bereits! Wer die Augen u Ohren auf macht weiss das auch!
Welche Parteien haben denn die Anwohner des „Millionärshügels“ in der Vergangenheit gewählt?
Kriegt die klassisch abgehobene Gutmenschen-Wohlstandsklientel der Grünen jetzt endlich ihre eigene Medizin zu schmecken? Gut so!
Die Empörung über die Entscheidung der Stadt wäre dann natürlich nur eine peinliche Heuchelei.
Zudem wird die Migrationspolitik von SPD, GRÜNE und CDU gleichermaßen chaotisch organisiert. Da gibt es parteilich keinen großen Unterschied mehr.
In Strickherdicke wohnen eher Menschen, die sich sich nicht von der Politik einreden lassen, ihren Lebensstil freiwillig zu verschlechtern, damit das Weltklima in 15 Jahren irgendwie um 1 Grad anders ist :-). Das es dort besonders viele Menschen gibt, die dem linksgrünen Lebensstil frönen, kann man wirklich nicht behaupten. Dort gibt es auch nicht weniger kritische Zeitgeister als woanders.
Natürlich sind auch nicht alle Bewohner in Strickherdicke automatisch Millionäre oder reich. Dort wohnen halt auch viele leute, die sich in ihrem Leben wirklich etwas aufgebaut haben und vor dem man ruhig etwas Respekt haben kann.
Dieses verhöhnende Argument, das der Containerstandplatz in Strickherdicke deshalb ideal ist, weil dort die Menschen wohnen, die für unsere Politik zuständig sind, ist billig, populistisch und entbehrt jeder Grundlage.
Wer so argumentiert, ist an einer sachorienterten Auseinandersetzung wenig interessiert.
Das mit Steuergelder 670.000 Euro für insgesamt 175 qm Containerwohnfläche ausgeben werden, obwohl man mit dem gleichen Geld ein schönes großes Haus kaufen könnte, findet dort bestimmt auch niemand toll. Darüber sollte man sich vielleicht eher mokieren, als darüber, daß Mitbürger es geschafft haben, in einer schönen Wohnlage zu wohnen. Was ja eigendlich jeder von uns will.
Die Einwohner eines Dorfes pauschal zu verhöhnen ist da wenig zielführend.
Da der erste Satz meines Kommentares beim eingeben irgendwie verschwunden ist, hänge ich ihn an:
Das in Strickherdicke überwiegend Mitbürger wohnen, die Linksgrünwähler und alle zu 100% auf Regierungslinie sind, ist absoluter Unsinn!
[…] Verwirrung und der Ärger über die Informationspolitik der Stadt Fröndenberg zu geplanten Flüchtlingscontainern im Ortsteil Strickherdicke (wir berichteten gestern) steigert sich noch. Offenbar wurden die Dorfbewohner nicht nur kurzfristig, sondern auf direktem […]