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Hochwasser im Kreis Soest: Weiter Großeinsatzlage – Viele Straßen gesperrt, darunter auch Ruhrstraße in Wickede

Hochwasser im Kreis Soest: Weiter Großeinsatzlage – Viele Straßen gesperrt, darunter auch Ruhrstraße in Wickede

Großeinsatzlage bleibt bestehen – Hochwasser: Krisenstab des Kreises Soest sieht noch keinen Anlass zur Entwarnung:

Auch wenn die Pegel an den Flüssen und Bächen sinken, liegen sie dennoch weiter auf hohem Niveau. Neue Niederschläge können die Hochwasserlage im Kreis Soest schnell wieder verschärfen.

Dies gilt insbesondere für die Lippe und die Glenne.

Weil für Freitag, 29. Dezember, durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) neue Regenschauer angekündigt sind, ist die Entscheidung im Krisenstab des Kreises Soest gefallen, die Großeinsatzlage weiter aufrecht zu erhalten.

Während sich die Lage in anderen Teilen des Kreises Soest deutlich entspannt hat, liegen die Einsatz-Schwerpunkte nach wie vor in Lippstadt und Lippetal. Immerhin: Der Pegel der Glenne (Lippstadt) ist inzwischen auf 3,61 Meter gesunken, auch der Pegel in Lippetal-Kesseler ist wieder unter den Hochwasser-Informationswert 3 zurückgegangen. Probleme bereitet weiterhin der hohe Grundwasserspiegel:

„Viele Keller sind vollgelaufen“, berichtet Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und rät unbedingt zur Vorsicht: „Überschwemmte Kellerräume sollten auf keinen Fall betreten werden. Betroffene sollten unbedingt die Feuerwehr rufen, die dann weiterhilft.“

Kreisweit kam es seit Freitag, 22. Dezember, zu mehr als 330 hochwasserbedingten Einsätzen. Aus einigen Kommunen gibt es gute Nachrichten: Neben den Warnungen für Geseke und Erwitte sind auch die Warnungen für den Warsteiner Raum inzwischen wieder zurückgenommen worden. Überall wird die Lage von den Einsatzkräften und den zuständigen Behörden aber aufmerksam beobachtet. Zur Erfassung der Lage werden auch die Drohnen der Drohneneinheit Kreis Soest eingesetzt. Die Bilder helfen den Einsatzkräften und der Unteren Wasserbehörde bei der Einschätzung enorm weiter.

In den vergangenen Tagen wurde die Arbeit der Drohneneinheit jedoch durch zivile Drohnen massiv gestört. Deshalb weist die Einsatzleitung darauf hin, dass es verboten ist, mit zivilen Drohnen über die Hochwasser-Einsatzstellen zu fliegen.

Die Rechtsgrundlage ergibt sich aus der Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO).

Folgende Straßen im Kreisgebiet sind gesperrt:

Bad Sassendorf, Gabrechter Weg

Ense, Haus Füchten, Füchtener Straße/Bahnübergang/Ruhrwiesen

Erwitte K48 Weckinghauser Weg Geseke, Verlarer Weg

Lippetal, Kesseler Straße Lippetal, Lippstädter Straße Lippetal, Sandweg Lippstadt, Glaseweg Lippstadt, Hellinghauser Weg

Lippstadt, Zur neuen Brücke Lippstadt, Schleusenstraße Lippstadt, Amtswiesen Lippstadt, Postweg Lippstadt, Hermann Löns Weg / Vosskamp Lippstadt, Suderlagerweg / Alter Schulweg Lippstadt, Eichenweg Lippstadt, Lambertweg halbseitig Lippstadt, Biedermeierstraße Lippstadt, Holzstraße Lippstadt, Im Nahtfeld Lippstadt, Benninghauser Heide Lippstadt, Auf der Hude Lippstadt, An der Ausschacht Lippstadt, Düning Lippstadt, Friedhardtkirchner Straße Soest, Thöningser Straße

Wickede, Echthausen, Ruhrstraße


Bericht vom 24. 12. :

Obwohl die Regenmengen etwas nachgelassen haben, sieht der Krisenstab des Kreises Soest vor allem wegen der Lage an der Glenne in
Lippstadt und ihren Deichen noch keinen Anlass, Entwarnung zu geben. Deshalb hat das Gremium entschieden, die aufgrund des hohen Koordinierungsbedarfs ausgerufene
Großeinsatzlage weiter aufrechtzuerhalten.

Begründung dafür sind zu erwartende weitere kräftige Niederschläge, die für den Spätnachmittag des 24. Dezember angekündigt sind, und damit steigende Pegelstände.
Das Einsatzgeschehen konzentriert sich neben Lippstadt auf Erwitte-Westernkotten, Lippetal, Warstein, Welver und Wickede (Ruhr).

In der Ruhrgemeinde dringt Wasser ins dortige Wasserkraftwerk ein. Einsatzkräfte, auch vom THW und von Feuerwehren aus Nachbarkommunen, wurden zusammengerufen, um das mit leistungsstarken Pumpenzu stoppen.

Die Wasserwirtschaft des Kreises hatte mit Hilfe von Überschwemmungskarten schon am Vorabend des Heiligen Abends die Städte und Gemeinden im Kreis Soest sensibilisiert, die Risiken einzuschätzen und abzuwägen, welche die erheblichen Niederschlagsmengen für die kritische Infrastruktur und sensible Einrichtungen wie Pflegeheime mit sich bringen könnten.

Der Einsatzstab um Kreisbrandmeister Thomas Wienecke setzt im Moment alles daran, genügend Sandsäcke für wasserabweisende Barrieren vorzuhalten, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Das Hochwasserschutz-System Aquariwa wurde unter großem Personaleinsatz mittlerweile auf einer Länge vom 1.450 Metern auf der Lippstädter Holzstraße entlang der Glenne aufgebaut, um den angrenzendenOrtsteil Cappel zu schützen. Der entsprechende Deichabschnitt wird auch an den Weihnachtstagen regelmäßig kontrolliert.

Die Wetterprognosen haben Einsatzstab und Wasserwirtschaft genau im Blick. Für die nächsten 24 Stunden werden 15 Millimeter Niederschlag gemeldet, punktuell, und zwar in Staulagen, auch mehr. Für die nächsten 48 Stunden sind insgesamt zwischen 25 und 30 Millimeter vorausgesagt.

Das sehen die Experten angesichts der hohen Wasserstände in den Flüssen und Bächen nicht ohne Sorgen. Denn wegen der wassergesättigten Böden kommt jeder weitere Tropfen zum Abfluss und kann die Situation verschärfen.

In diesem Zusammenhang ist unter anderem zu erwarten, dass die Pegel der Lippe weiter steigen, weil im Kreis Paderborn hohe Niederschlagsmengen zu verzeichnen waren.

Die Hochwasserrückhalten erfüllen zurzeit ihren Zweck, auch wegen der guten Arbeit des Wasserverbands Obere Lippe. So wurden beispielsweise die angestauten Warsteiner Hochwasserrückhaltebecken Herrlichkeit und Widey mittlerweile wieder in einem solchen Umfang kontrolliert entleert, dass ein Puffer für neue Niederschläge vorhanden ist.

PM Kreisverwaltung Soest

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