Klare Kante gegen Störenfriede lautet ab sofort das Motto in Kamen.
Um den Alten Markt und generell die Innenstadt wieder zu einem Ort zu machen, an dem sich Menschen jeden Alters wohl und sicher fühlen, verstärkt die Stadt Kamen sowohl den Umfang als auch die Präsenz ihres Ordnungsdienstes.
Hierzu bringt sie diesen in den Räumen der Bücherei direkt am Markt unter und konzentriert dessen Einsätze auf den Innenstadtbereich.
Etwaiges Fehlverhalten soll darüber hinaus sofort mit Platzverweisen geahndet werden.
Und für den Fall, dass diese Maßnahmen keinen Erfolg bringen, bereitet die Stadt kurzfristig die Einrichtung einer Spielzone um den Brunnen sowie eines Alkoholverbots in Bereichen der Innenstadt vor.
Bürgermeisterin Elke Kappen stellte die Maßnahmen am Montagmittag in einem Pressegespräch gemeinsam mit Landrat Mario Löhr und der Beigeordneten Hanna Schulze, vor.
Für alle drei Beteiligten stand außer Frage: So wie in den letzten Wochen geht es mit der Situation in der Innenstadt nicht weiter.
„Die Massivität und Intensität der Verstöße, die mit übermäßigen Alkoholkonsum in Verbindung zu bringen sind, hat deutlich zugenommen. Die Menschen fühlen sich bedroht“,
so die Bürgermeisterin. Zahlen der Kreispolizeibehörde bestätigen diesen Eindruck:
Rückten die Ordnungshüter im vergangenen Jahr insgesamt 27 Mal zu Einsätzen auf und am Markt aus, wurden sie in diesem Jahr bis zum 31. Mai bereits 22 Mal alarmiert – hauptsächlich wegen Körperverletzungen, Bedrohungen, Diebstählen und Sachbeschädigungen.
Dies sei in keiner Weise mehr hinnehmbar, unterstreicht die Stadtspitze – zumal diese Vorfälle nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch das Erscheinungsbild des öffentlichen Raumes beeinträchtigen.
Dass die Einführung eines Alkoholverbots im öffentlichen Bereich hierbei ein sehr drastischer Schritt sein würde, ist der Bürgermeisterin durchaus bewusst.
Da jedoch die bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausgereicht hätten, die Situation zu entschärfen, sehe sich die Verwaltung gezwungen, diesen Schritt in Erwägung zu ziehen.
„Das ist unsere Stadt. Es kann nicht sein, dass Kinder und Familien einen Bogen um den Marktplatz machen müssen.“
Höhere Kosten durch Neueinstellungen im Bereich des Ordnungsdienstes nimmt die Stadt hierfür in Kauf.
Bereits in den vergangenen Wochen hatten Stadt und Polizei ihre Maßnahmen rund um den Alten Markt deutlich ausgeweitet. Zusätzlich zu den gemeinsamen Streifen mit städtischen Mitarbeitern rückte die Polizei allein zu zwei Schwerpunkteinsätzen aus – einen zuletzt am vergangenen Freitag, wir berichteten.
Landrat Mario Löhr hatte als Chef der Kreispolizeibehörde selbst an dem Einsatz teilgenommen und mit den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen.
„Die Menschen fühlen sich bedrängt und nicht mehr wohl. Wir dehnen unsere Aktivitäten deshalb weiter aus.“
Den Weg, den die Stadt Kamen jetzt einschlägt, begrüßt er ausdrücklich:
„Wir müssen deutlich machen: Wir dulden das nicht mehr. Deshalb ist das Signal aus Kamen auch sehr gut.“
Pressemitteilung: Stadt Kamen
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