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Beim Wildpinkeln flog Haftbefehl auf: Polizei zeigt Präsenz in Kamen-City – diesmal mit Pressebegleitung

Beim Wildpinkeln flog Haftbefehl auf: Polizei zeigt Präsenz in Kamen-City – diesmal mit Pressebegleitung

Diesmal „mit Presse, Funk und Fernsehen“.

Unter Begleitung lokaler Medienvertreter hat die Kreispolizei Unna am Freitagabend, 28. Juli, ein weiteres Mal in der Kamener City demonstrativ Präsenz gezeigt.

Insbesondere der Bereich am Alten Markt steht wie berichtet seit Wochen wegen Lärm, Vermüllung, Wildpinkeln, Wildkoten, Belästigung von Passanten und anderen Störungen in der Kritik von Anwohnern und Passanten. Die Schwerpunktkontrolle am Freitagabend war nicht die erste der jüngeren Zeit, erinnerte Polizeisprecherin Vera Howanietz. Gemeinsam mit der Stadt Kamen will die Behörde weitere Strategien ausarbeiten, um den Zuständen in der Kamener City – die auch aus Sicht der Stadtspitze „indiskutabel“ sind – Herr zu werden.

Der zuständige Bezirksbeamte für diesen erneut in die Negativschlagzeilen geratenen Bereich ist Frank Ellerkmann, der bei der letzten Kommunalwahl in Unna für die FDP als Bürgermeister kandidierte. Zwischen Gesprächen mit einer Jugendgruppe vor Ort am Brunnen und Ermahnungen einer jungen Scooter-Fahrerin auf dem Marktplatz (sowohl Scooter- als auch Radfahren ist in der Kamener Fußgängerzone generell verboten) resümierte Ellerkmann am Freitagabend die Entwicklung der Sicherheitslage in der Innenstadt.

So bestätigt er die Negativentwickung, die Bürger und Geschäftstreibende gegenüber der Politik und der Stadt massiv monieren und auf Abhilfe drängen. In den beiden „Corona-Jahren“ sei es ruhiger und nahezu unauffällig geworden, seit Frühjahr treten die Probleme wieder massiv in den Vordergrund. „Das ist nicht gut“, machte Ellerkmann klar.

Frank Ellerkmann, zuständiger Bezirksbeamter für die Kamener Innenstadt. (Foto Rinke)

CDU und SPD haben sich bereits entsprechend im Schulterschluss positioniert, stärkere und konsequente Sanktionen gefordert und betont, dass das so überhaupt nicht mehr geht.

Bürgermeisterin Elke Kappen (SPD) rügte zwar öffentlich die CDU für deren Behauptung, die Stadt sei untätig, räumte gleichwohl ein, dass es nicht angehe, dass sich die Kamener in ihrer eigenen Stadt nicht mehr sicher und wohl fühlen.

Für den morgigen Montag hat das Rathaus eine Pressekonferenz anberaumt, um die beschlossenen Maßnahmen vorzustellen. Den Kontrollabend am Freitag führte die Kreispolizei flankierend durch, sieht sich gleichwohl in der Ordnungspartnerschaft mit der Stadt im gemeinsamen Ziel vereint:

Anwohner und Besucher sollen ihre Innenstadt gern besuchen, gern und unbehelligt von Lärm, Geschrei, Belästigungen und in Sichtweite kotenden und urinierenden Mitmenschen ihre Besuche in den anliegenden Gastronomien genießen.

Gleichwohl, sagte Polizeisprecherin Howanietz offen, ist die Polizei aufgrund ihrer Personaldecke handlungsbeschränkt. Die Forderung nach deutlich stärkerer und vor allem stetiger Polizeipräsenz, die auch die beiden Fraktionsvorsitzenden von SPD (Heidler) und CDU (Eisenhardt) erheben, muss ans Land NRW gehen, das für die Polizeieinstellungen und -zuweisungen verantwortlich ist. Und da sieht es nicht danach aus, so Howanietz, als würde die Kreispolizeibehörde Unna so aufgestockt, wie es die Bürger auch in anderen Städten erwarten. Viele Städte im Kreis haben noch nicht einmal mehr eine eigene Polizeiwache.

Am Präsenzabend am Freitag stoppten die eingesetzten Polizisten eine Reihe von E-Scooter- und Fahrradfahrern, die verbotenerweise durch die City kurvten. Ein Mann wurde, wie eingangs berichtet, beim Wildpinkeln an einer Hauswand am Markt zur Rede gestellt – und bei der Überprüfung seiner Personalien flog ein offener Haftbefehl gegen ihn auf. Er sitzt jetzt in einer JVA.

Der Abteilungsleiter der Polizei, Thorsten Juds und Landrat Mario Löhr möchten die Straßenkriminalität auch in den anderen Städten und Gemeinden des Kreises bestmöglich in den Griff bekommen – entscheidend ist dafür, dass die jeweiligen Ordnungsämter effektiver als bisher eingebunden werden.

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