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37 Jahre nach Tschernobyl: Kamens Bürgermeisterin fordert Bürger zu aktiver Energiewende auf

37 Jahre nach Tschernobyl: Kamens Bürgermeisterin fordert Bürger zu aktiver Energiewende auf

„Wir wissen sicher, dass wir unsere Energiepolitik verändern müssen. Wir, die Bürgerinnen und Bürger, müssen jetzt umdenken und den Worten auch Taten folgen lassen.“

So forderte Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen bei einer Mahnwache zum 37. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl – „Licht gegen das Vergessen“, die der AWO-Stadtverband organsiert hatte.

 Am 37. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl im April 1986  trafen sich auf Einladung der AWO zahlreiche Kamener Bürgerinnen und Bürger zu einer Mahnwache.

Niemand war damals im Jahr 1986 auf einen Störfall dieser Größenordnung vorbereitet und ein mehr als 3000 Quadratkilometer großes Gebiet wurde mit Radioaktivität verseucht und ist es teilweise bis heute. Gewaltige Mengen radioaktiven Materials gelangten durch Wind und Wolken bis in unsere Region aber die sowjetische Regierung hielt lange Informationen zurück. Einer erste dpa-Nachricht erschien am 28. April 1986: „Im Kernkraftwerk Tschernobyl ist ein Schaden am Reaktor aufgetreten“, das Ereignis lag da bereits fast drei Tage zurück.

„Heute wissen wir, dass menschliche Fehler gepaart mit technischen Problemen eine nicht kontrollierbare Kettenreaktion im Reaktor in Tschernobyl auslösten. Aber viel wichtiger ist es aber, dass die Schicksale der Menschen in der Ukraine und in Weißrussland nicht in Vergessenheit geraten. Wir alle sind in Gedanken heute bei den Menschen in den Kriegsgebieten in der Ukraine, die sich wegen des Russischen Angriffskrieges in Kellern verstecken müssen und erneut auf unsere Hilfe hoffen“, so Bürgermeisterin Elke Kappen (SPD).

Auch hier in Kamen haben wir Frauen und Kindern aus den Kriegsgebieten Zuflucht gegeben. Eine große Welle der Solidarität hat diesen Menschen ihr schwieriges Schicksal etwas leichter gemacht, sei es durch die Bereitstellung von Wohnraum, durch Spenden oder durch ehrenamtliche Begleitung vor Ort.

Es ist beruhigend zu sehen, wie die Bürgerinnen und Bürger in Kamen Solidarität leben und sich für den Erhalt der Demokratie und eines geeinten Europas durch ihr Handeln engagieren. Wir alle hoffen, dass durch den Krieg in der Ukraine kein weiteres Tschernobyl folgt, aber die Nachrichten über immer wieder einsetzten Beschuss des Kernkraftwerkes in Saporischia sind beunruhigend.

Wir wissen aber sicher, dass wir unsere Energiepolitik verändern müssen. Wir, die Bürgerinnen und Bürger, müssen jetzt umdenken und den Worten auch Taten folgen lassen“,

so forderte Bürgermeisterin Elke Kappen in ihrer Ansprache bei der Veranstaltung die Anwesenden zum aktiven Handeln auf.

Seit Anfang April sind die letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet, „und neue Energieformen müssen nun in das Zentrum der Bemühungen für eine Energiewende rücken“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Kamen zur Tschernobyl-Jahrestag abschließend.

Bisher wird in Deutschland allerdings wieder vermehrt auf die klimaschädliche Kohle gesetzt, um den hohen Energiebedarf eines Industrielandes zu decken.

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