Die umfassende und offenbar gezielte Schändung muslimischer Grabstätten auf dem Iserlohner Hauptfriedhof zum Jahreswechsel (wir berichteten) verurteilen die Iserlohner Ratsfraktionen in einer gemeinsamen Presseerklärung – unter Ausschluss der AfD. Diese ließ eine eigene Stellungnahme folgen, in der sie das schändliche Tun als „Ausdruck von Asozialität“ aufs Schärfste verurteilt.
In der gemeinsamen Erklärung von SPD, CDU, DieIserlohner, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP und UWG heißt es:
Die demokratischen Fraktionen des Iserlohner Rates und der im Rat vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften verurteilen die Schändung des muslimischen Teils des Iserlohner Hauptfriedhofs aufs Schärfste. Die politischen Vertreterinnen und Vertreter empfinden tiefe Scham ob dieser Tat und sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Die Tat ist an Niedertracht kaum zu überbieten. Ein Friedhof ist Ort der kollektiven und individuellen Erinnerung und der Ruhe.
Die dort bestatteten Mitmenschen sind Teil der Stadt Iserlohn. Dieser Angriff auf einen Bereich des Friedhofs ist daher ein Angriff auf das Andenken der gesamten Iserlohner Bevölkerung, ganz unabhängig von der individuellen Konfession. Die Täterinnen und Täter stellen sich außerhalb des gemeinsamen Wertefundaments von Demokratie, Rechtsstaat und der ihr innewohnenden Religionsfreiheit.
Die Mahnveranstaltung am Sonntagnachmittag hat ein starkes Signal der Solidarität der gesamten Stadtgesellschaft und der Politik über die Grenzen der demokratischen Fraktionen, Parteien und Wählergemeinschaften hinweg ausgesandt. Es ist weiterhin wichtig, dass sich unsere Gesellschaft klar gegen solche Taten abgrenzt und zur Wehr setzt.
Die politischen Vertreterinnen und Vertreter hoffen auf eine schnelle Aufklärung durch die Strafverfolgungsbehörden.
Die AfD-Ratsfraktion erklärt in ihrer Pressemitteilung:
Grabschändungen sind ein Ausdruck von Asozialität!
Die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Iserlohn verurteilt die Schändungen muslimischer Gräber aufs Schärfste. Für Klaus Laatsch steht fest: „Wer ein Grab schändet, legt damit die eigene Asozialität offen. Diese verbrecherischen Verhaltensweisen haben in unserer Stadt keinen Platz!“
Klaus Laatsch führt weiter fort: „Den betroffenen Familien, die ihre Angehörigen an einen sicheren Ort geglaubt haben, gilt mein Beileid. Diese Tat reißt bei Angehörigen emotionale Wunden auf. Ihnen gilt mein Zuspruch als Mensch, Bürger und Stadtrat von Iserlohn.“
Für die etablierten Parteien findet Klaus Laatsch jedoch scharfe Worte:
„Mit Entsetzen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass die etablierten Parteien unter Ausschluss der AfD im Hinterzimmer eine gemeinsame Presseerklärung zum obigen Thema auf dem Weg gebracht haben. Einmal mehr hat die örtliche Politik es nicht schaffen wollen, eine aussagekräftige und gemeinsame Erklärung zu verfassen. Diese politischen Ränkespiele seitens der etablierten Parteien stellen einen weiteren Höhepunkt der Perversion auf dem Rücken der Hinterbliebenen dar.“
Nicht zuletzt glaube ich, dass die Etablierten wissen und fürchteten, dass wir als AfD Grabschändungen aller Art gleichermaßen verurteilen würden. Und dies tun wir auch. Die Herkunft und der Glaube der Menschen spielen dabei keine Rolle. Grabschändungen – und ich wiederhole – sind ein Ausdruck von Asozialität! Ich wünschte mir, dass die ach so mitfühlenden Kommunalpolitiker, die nun die Presse mit Beileidsbekundungen überschütten, auch ihre Anteilnahme bei vorherigen Vorfällen gezeigt hätten!“
Kommentare
[…] Die Fraktionen im Stadtrat verurteilten die Tat in einer gemeinsamen Presseerklärung, schlossen ind… […]