Mit wem soll die CDU/CSU im Falle eines Wahlsiegs 2025 koalieren?
Bei einer aktuellen Umfrage des Instituts Civey vom Donnerstag, 8. 2., stimmen die meisten Befragten für eine Option, die die Union mit dem Bild von der „Brandmauer“ strikt ausgeschlossen hat.
- Knapp jeder Dritte votiert in der Umfrage für ein Schwarz– bzw. neuerdings Türkis-Blaues Bündnis zwischen CDU/CSU und AfD. Die Koalition, die die Union strikt ausschließt, ist bei den Befragten die beliebteste aller zur Wahl stehenden Möglichkeiten.
- Mit 10 Prozent Abstand folgt auf Platz zwei eine Wiederauflage der GroKo (Großen Koalition) zwischen Union und SPD,
- unmittelbar gefolgt von Schwarz-Grün wie z. B. in NRW.
- Erst dahinter folgt das Bündnis, das CDU-Chef Friedrich Merz präferiert – ein Revival einer Schwarz-Gelben Koalition mit der FDP. Ob diese es wieder in den Bundestag schafft, ist angesichts der aktuellen Umfragewerte (dort liegen die Freidemokraten seit Wochen unter 5 Prozent) fraglich.
- Am deutlich unbeliebtesten ist bei den Umfrageteilnehmern eine Koalition aus CDU/CSU und Linkspartei. Hingegen können sich immerhin knapp 8 Prozent ein Zusammengehen der Union „mit einer anderen Partei“ vorstellen, zu denen dann auch das Bündnis Sahra Wagenknecht zählt (BSW).
Die nächste Bundestagswahl findet planmäßig nächstes Jahr im Herbst statt. CDU-Chef Friedrich Merz hat sich jüngst wie berichtet über mögliche Koalitionen geäußert, die er unter seiner Führung in Betracht ziehen würde.
Mit Ausnahme der AfD sei er demnach für eine Zusammenarbeit mit der SPD, FDP und den Grünen offen.
Die Union schließt jegliche Zusammenarbeit mit der AfD und der Linken per Parteibeschluss von 2018 aus.
Auf eine konkrete Partei wolle er sich vor der Wahl nicht festlegen. Dennoch machte er deutlich, dass die FDP sein präferierter Bündnispartner wäre. Mit ihr „ließe sich eine bürgerliche Koalition am ehesten verwirklichen”, begründete Merz.
Zugleich hinterfragte er die Wahrscheinlichkeit, „ob sie als Partei überlebt”. Wenn das nicht der Fall wäre, blieben nur SPD und Grüne. Dies sei laut Merz keine „verlockende Aussicht”, […] aber eine regierungsfähige Mehrheit muss es geben”.
Obschon sich Merz in der normalerweise kritisch gegenüber den Grünen äußert, schließt er eine mögliche Kooperation nicht aus. Bei künftigen Koalitionsgesprächen ginge es dem CDU-Chef zufolge am Ende schließlich darum, „den besten Erfolg im Sinne der CDU” zu ermöglichen. Auf Landesebene gibt es bereits schwarz-grüne Bündnisse – in Nordrhein-Westfalen, geführt von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Kommentare
Da hat wohl die Redaktion (die ich schätze auch wenn ich sie persönlich nicht kenne) aus Versehen das unseriöseste Meinungsinstitut von allen ausgewählt.
Da ich CIVEY seit der Gründung durch einen hochrangigen SPD Strategen und die Absichten des Institutes verfolge, könnte ich eine Menge dazu schreiben.
Es ist nicht umsonst momentan in Turbulenzen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/civey-methode-landgericht-hamburg-zweifelt-an-repraesentativitaet-19190986.html
Schon vor 6 jahren ist Civey aufgefallen:
https://taz.de/Meinungsforschungsinstitut-Civey/!5534782/
Ob man noch wie früher die Widersprüche beim SPIEGEL zwischen den Rohdaten und Aussagedaten leicht selber finden kann, weiß ich aktuell gar nicht.
Der interessierte Leser findet da bei tieferen Recherchen so einiges.
Nicht das Civey eines Tages eine Umfrage veröffentlicht, das der überwiegende Teil der Bürger sich dafür ausspricht, unabhängige Medien, die nicht der Obhut „scheinbar seriöser“ Verlagshäuser unterliegen, zu verbieten :-).
Wir sind inzwischen auf jede „Umfrage“ gefasst, Schmunzler. 😉 Auf Ihre Kritik: Wir wissen um die Vorbehalte gegen Civey und nutzen das Institut entsprechend sparsam für unsere Berichte. Bei politischen Themen haben wir im Vergleich in den letzten Monaten jedoch eine sehr große Übereinstimmung der Umfrageergebnisse mit denen z. B. von Emnid, Forsa, Allensbach etc. entdeckt. Ansonsten immer dankbar für kritische Hinweise. VG von der Redaktion.
Bei genauer Betrachtung hat die von ihnen aufgeführte „Stimmungsumfrage“ für die tatsächlichen Wahlen in 18 Monate ja auch keinerlei Relevanz und Bedeutung.
Eben, genauso verhält es sich bei allen Umfragen zur aktuellen Stimmung. Trotzdem sind Umfragen spannend. ;-)))
[…] Optionen mit der AfD wurde nicht gefragt. Bei einer anderen Umfrage vor einigen Tagen, erstellt vom Institut Civey, wurde die AfD mit in die Koalitionsoptionen einbezogen und erzielte 29,1 Prozent Zustimmung. Erst […]