Einen „Meilenstein im Kampf gegen illegalen Handel mit Katzen und Hunden“ verkünden überglücklich die heimischen Vertreter der Tierschutzpartei.
„Was die große Mehrheit der Menschen in Europa seit langer Zeit fordert, steht nun bevor.
Erstmalig wird es einheitliche Regelung für die gesamte EU geben, damit der Handel mit Hunden und Katzen nach Mindeststandards erfolgt.“
Heute, am 19. Juni, habe das EU-Parlament grünes Licht gegeben für die „Die Verordnung über das Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihre Rückverfolgbarkeit“.
Der Welpenhandel in der EU habe einen Wert von 4,6 Milliarden Euro, wobei der Großteil der jährlich nachgefragten Welpen aus unbekannten Quellen stamme, was unethische und illegale Praktiken ermöglicht.
„Einige Verkaufsseiten im Internet werden mit täglich über 2000 neuen Hundeanzeigen überschwemmt!“,
unterstreicht Sebastian Everding aus Dortmund, der für die Tierschutzpartei um Europaparlament sitzt.
Bei der heutigen Abstimmung sei es wichtig gewesen, so die Tierschützer, sie nicht zu verwässern.
„Grundlegende Tierschutzanforderungen und ein Verbot von Vernachlässigung und Aussetzung,
ständiges Anbinden/Anketten,
Inzucht,
Misshandlung, Quälerei (auch Hundekämpfe) und
Verstümmelung (Kupieren)
müssen sichergestellt werden.
Identifizierung und Registrierung aller Hunde und Katzen, ohne ausnutzbare Ausnahmen, sind zudem schlichtweg unerlässlich.
Jeder Hund und jede Katze, die in der Obhut eines Menschen gehalten wird, soll Zugang zu ausreichend Futter und Wasser haben.
Um illegalen Handel, Missbrauch und Aussetzung zu bekämpfen, ist es wichtig, dass wirklich alle Hunde und Katzen gechipt und in einem System registriert sind, auf das in der gesamten EU zugegriffen werden kann.
Die Schaltung illegaler Online-Werbung muss durch ein automatisches Prüfsystem unterbunden werden.
„Die EU hat heute gezeigt, dass sie auch Tierschutz kann! Wir haben jahrelang gekämpft, damit Hunde und Katzen besser vor Qualen und illegalem Handel geschützt werden,“ zeigt sich Sebastian Everding zufrieden.
Folgende Änderungsanträge waren heute besonders wichtig bei der Abstimmung im EU-Parlament, zählt der Dortmunder auf:
„Tierschutz: unser Antrag 304 wurde angenommen – dieser Antrag stellt sicher, dass die grundlegenden Tierschutzpraktiken (z. B. Fütterung, Wasserversorgung, tierärztliche Versorgung, Schutz vor Missbrauch, Inzucht oder ständiges Anketten) für alle Züchter gelten, unabhängig von ihrer Größe.
Rückverfolgbarkeit: der von uns unterstützte Antrag 219/313 wurde angenommen – soll sicherstellen, dass jeder Hund oder jede Katze zu den jeweils Verantwortlichen zurückverfolgt werden kann, was dem illegalen Handel mit Heimtieren wirksam ein Ende setzen kann.
Online-Handel: Antrag 188 wurde angenommen – dieser Antrag soll sicherstellen, dass Verbraucher:innen nur Angebote von Hunden oder Katzen erhalten, die nachweislich registriert sind.
Ebenfalls wichtige Anträge: unsere Anträge 303 und 306 wurden angenommen – sie sollen sicherstellen, dass die Definition des „Inverkehrbringens“ so weitreichend ist, dass illegale Einfuhren in die EU verhindert werden, ohne diejenigen zu belasten, die nur gelegentlich Tiere abgeben.
Positivliste: Anträge 301, 280, 307 und 308 wurden angenommen: Künftig soll die EU eine Liste von Tieren erstellen, deren private Haltung erlaubt ist, damit Wildtierhandel eingedämmt wird.
„Das Abstimmverhalten der deutschen EU-Abgeordneten zeigt, dass es einen breiten Konsens gab, mit Ausnahmen bei AfD und BSW.“
Und:
„Über die heutige Abstimmung hinaus muss das Management der Streunerpopulationen human erfolgen und sich auf Identifizierung und Registrierung konzentrieren.
Das Töten von freilebenden Haustieren als Maßnahme zur Populationskontrolle muss endlich überall verboten und entsprechende internationale Initiativen gestartet werden.“
Quelle: Tierschutzpartei, Pressemitteilung
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