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Die Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist in Deutschland seit Jahren ein kontroverses Thema. Letzte Woche wurden Ergebnisse einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Vereins „Mein Grundeinkommen“ veröffentlicht.
Dafür erhielten 107 Menschen drei Jahre lang jeweils ein steuerfreies Einkommen von 1200 Euro. Den Studienergebnisse zufolge haben die Probanden genauso viel gearbeitet wie vorher, aber es ging ihnen besser. Viele Teilnehmende nutzen die Zeit, um sich weiterzubilden, in soziale Projekte zu investieren, zu spenden oder eine nebenberufliche Tätigkeit in eher weniger lukrativen, aber erfüllendere Branchen (Kunst) aufzunehmen.
„Bedingungsloses Grundeinkommen macht Menschen zufriedener, aber nicht fauler“ – lautet daher einer der Schlüsse. Aus Sicht von Klara Simon, Vorstandsvorsitzende von „Mein Grundeinkommen“, könnte das BGE in einem reformierten Sozialsystem die Chancengleichheit erhöhen.
Es könnte zudem zu massiven Einsparungen im Gesundheits- und Sozialsystem führen, da mental stabile Menschen produktiver und innovativer arbeiten. Zur Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens schlagen die Studienmacher leichte Steuererhöhungen in bestimmten Bereichen vor, andere Sozialleistungen würden wegfallen.
Kritiker argumentieren, dass ein BGE schwer finanzierbar wäre und den Bundeshaushalt stark belasten könnte. Das BGE würde Menschen demotivieren, arbeiten zu gehen, sagte einst der Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) laut goodimpact. Für Heinrich Alt, ehemals Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, bedeute das BGE v.a., „dass sich die Wirtschaft jeder Verantwortung gegenüber den Erwerbsfähigen entledigt.“
Er bezeichnete das BGE auch schädlich für die Menschenwürde. Demnach würden Menschen, die aufgrund mangelnder Qualifikation oder Produktivität oder des Alters keine Arbeit fänden, isoliert. Der Soziologe Christoph Butterwegge äußerte sich laut bpb ähnlich. Er fürchtet, dass es deshalb bestehende Ungleichheiten verschärfen könnte.
Quelle Civey.com
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