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Keine Paul Pannekauken-Ampelmännchen in Schwerte – Antragsteller ärgert sich: „Warum geht das in Bergkamen?“

Keine Paul Pannekauken-Ampelmännchen in Schwerte – Antragsteller ärgert sich: „Warum geht das in Bergkamen?“

„Da ist mal wieder Demokratie völlig falsch interpretiert und verstanden worden“, ärgert sich Klaus-Jürgen Paul aus Schwerte.

„Die Zauberformel heißt doch: Demokratie wagen! Und den Bürger mitnehmen bei der Entscheidungsfindung!“

Was den Schwerter derart ärgert:

Er hatte die Idee für ein Ampelmännchen „Paul Pannekauken“. Eine augenzwinkernde Fahrbahnquerungshilfe mit Schwerter Lokalkolorit, ähnlich den Bergbau- und Römermännchenampeln in Bergkamen.

Die Art und Weise, wie mit seiner netten Idee umgegangen wurde, missfällt dem Schwerter aber außerordentlich.

„Es war erstmal nur eine Idee und ein erster Entwurf für ein Ampelmännchen Paul Pannekauken“, stellt Klaus-Jürgen Paul klar. Dennoch habe die Schwerter Politik den Antrag sogleich abgewiesen.

Kein lächelnder Pfannkuchen auf Schwerter Fußgängerampeln.

„Mir ist nicht bekannt geworden, dass der Heimatverein und der Hanseverein sowie auch unser Stadtmarketing VOR der Sitzung der Schwerter Politikk mal nach ihrer Meinung gefragt worden wären“, moniert der Ampelmännchen-Ideengeber.

„Leider ist wieder für uns Bürgerinnen und Bürger eine Entscheidung getroffen worden, ohne mal nachzufragen, was sie selbst von einem Ampelmännchen Paul Pannekauken an einigen Fußgängerampeln in Schwerte halten.“

Seinen Bürgerantrag für Paul-Pannekauken-Ampelmännchen hätte man, kritisiert Paul, „auch in den nächsten Sitzungslauf verschieben und die oben genannten Vereine mal nach ihrer Meinung fragen können. Wichtig ist in jedem Fall, die Bürgerinnen und Bürger einzubinden – das nenne ich dann Bürgerbeteiligung!“

In Bergkamen habe das doch auch geklappt, schimpft Jürgen Paul.

„Ist denn in Bergkamen mal nachgefragt worden,  ob die Ampelmännchenritter und -Bergmänner dort zu Problemen geführt haben? Das wäre doch die erste Aufgabe gewesen.“

Die ablehnende Haltung der Politik findet der Schwerter Bürger äußerst schade, ärgerlich und frustrierend.

„Wir sind Pannekauken-Schwerte und richten seit nun 25 Jahren unser Pannekaukenfest aus, das größte ehrenamamtlich organisiert Fest in Schwerte.

Paul Pannekauken erklärt unsere Stadt- und Hansegeschichte unter www.schwerte-entdecken.de und auf den fünf Stelen des Hanserundwegs. Warum sträuben wir uns gegen unsere eigene Geschichte?!“

Jürgen Paul ist überzeugt:

„Ob man Paul Pannekauken mag oder nicht – er ist zur Symbolfigur unserer Stadt geworden!“

Die örtliche Verkehrsbehörde könne nach § 37 Absatz 2 Nr.5 der STVO und § 39 Abs.7 grundsätzlich von den  Gestaltungsgrundsätzen einer Lichtzeichenanlage abweichen.

„Bergkamen war mir Vorbild im Kreis Unna“, so Paul. Auch die Stadt Bochum nennt kreative Fußgängerampeln ihr Eigen.

Hingegen scheiterte in der Kreisstadt Unna ein Vorstoß von Esel-Ampeln (der Esel ist Unnas Wahrzeichen) mit dem Vermerk, dass der Esel vier Beine habe (der klassische „Fußgänger“, den die Fußgängerampel leiten soll, verfügt hingegen nur über zwei Beine).

Von der Kreispolizeibehörde Unna bekam Jürgen Paul auf seine Nachfrage hin folgende Information:

„Der … Bürgerantrag des Herrn Paul wurde im Rahmen des Anhörungsverfahren innerhalb der KPB Unna geprüft und bewertet.

Grundsätzlich kann die örtliche Straßenverkehrsbehörde, laut § 37 Absatz 2 Nummer 5 StVO, in Einzelfällen von den Gestaltungsgrundsätzen abweichen, wobei der Sicherheitsstandart auf andere Weise gewährleistet werden muss.

Seitens der KPB Unna wird jedoch der Verwendung von dem Ampelmännchen „Paul Pannekauken“ nicht zugestimmt bzw. befürwortet, da durch die Verfremdung der Lichtsignale mit beliebigen Phantasie-Sinnbildern die Einheitlichkeit und Verständlichkeit der Symbolik und damit die Verkehrssicherheit leidet.

Zudem müsste der Sicherheitsstandard auf andere Weise noch zusätzlich geleistet werden. Dieser Zusatz könnte eine weitere Ablenkung der Verkehrsteilnehmer darstellen würde und somit im Gegensatz zur schnellen Verständlichkeit der Sinnbilder und zum Nachteil der Verkehrssicherheit stehen.

Trotz der in der Vergangenheit eingeführten Sinnbilder, wie z.B. das sog. „DDR Ampelmännchen“ oder die „Mainzelmännchenampel“, hält der Gesetzgeber die Verkehrsbehörden dazu an,  zu dem einheitlichen Symbol des neutral schreitenden bzw. stehenden Fußgängers i.S.d. §§ 37 und 39 Abs. 7 StVO zurückzukehren.

Dieser Einschätzung schließt sich die KPB Unna an.

Innerhalb der KPB Unna sollen einheitliche und nicht zu verwechselnde Sinnbilder für die Fußgängersignalanlagen Verwendung finden, was die Umrüstung auf das „Paul Pannekauken“ Männchens ausschließt.“

Da habe Bergkamen ja richtig Glück gehabt, nicht im Kreis Unna zu liegen, bemerkt Jürgen Paul sarkastisch zu diesem „Messen mit zweierlei Maß“:

„In Bergkamen stand der damalige Bürgermeister Roland Schäfer voll hinter den Bergmanns- und Ritterampelmännchen. Das habe ich in Schwerte bei Paul Pannekauken leider vermisst!“

Uwe Wolfgang Görke-Gott von der Schwerter SPD erklärt zur Ablehnung:

„Im ABB wurde nur ein Antrag behandelt. Es ging um Paul Pannekauken auf einigen
Fußgängerampeln im Stadtgebiet.

Der Antrag wurde letztendlich abgelehnt, da er so nicht genehmigungsfähig ist und die Kosten unklar sind. Nur die WfS hat sich für einen Prüfauftrag ausgesprochen.

Es bestand Einvernehmen, dass eine Ampel“Figur“ durchaus nett wäre, es dazu
aber einen Antrag benötigt, der genehmigungsfähig ist, also mit Gutachten und kostenfrei für die Stadt.“

 

Kommentare

WORDPRESS: 5
  • Uwe Gerken vor 2 Monaten

    Leider war Herr Paul nicht vor Ort um seinen Antrag selbst vorzustellen. Dann hätte er feststellen können, dass nicht generell ein Antrag auf ein „Ampelmännchen“ abgelehnt wurde, sondern nur sein Antrag, der nicht genehmigungsfähig war. Ein genehmigungsfähiger Antrag, der der klammen Stadt nichts oder wenig kostet, ist durchaus vorstellbar. Eine allgemeine Schelte der Verwaltung und des Ausschusses halte ich für unangemessen.

  • schmunzler vor 2 Monaten

    Es hat ja vielleicht einen kleinen kurzen lustigen Effekt für die Kinder, wenn man überall verschiedene Ampelmännchen erfindet. Aber ich käme privat nicht auf die Idee, mich so verbissen dafür einzusetzen und die Demokratie anzuweifeln, wenn ich es nicht durchgesetzt bekomme. Persönlich würde ich mir etwas panne vorkommen, wenn ich mich für ein „Pannekauken“ auf Ampelanlagen in der Öffentlichkeit einsetzen würde. Da wüßte ich weitaus wichtigere Anliegen! Auf mich wirkt die Figur mit seinen Augen wie ein Smiley auf Drogentrip, der gerade wegschmilzt :-). Das Ampelmännchen, welches einen Fußgänger mit der Laterne symbolisiert, kann ich da schon eher nachvollziehen. Wer kommt denn auf die Idee, mit Ampelmännchen zu signalisieren, das bei grün Esel die Straße überqueren können? Ampelanlagen dienen der Verkehrssicherheit und sind kein Kindergartenspielzeug.