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Journalistin kritisiert Falschzitat auf Anti-Rechts-Demo in Schwerte – SPD verurteilt das als „Dienstleistung“ für die AfD

Journalistin kritisiert Falschzitat auf Anti-Rechts-Demo in Schwerte – SPD verurteilt das als „Dienstleistung“ für die AfD

(Screenshot von der Website Bündnis Schwerte gegen Rechts - https://www.schwerte-gegen-rechts.de/)

Bei der Demo „Schwerte ist bunt statt braun“ am vergangenen Wochenende hat die Sprecherin des Schwerter Bündnis gegen Rechts, Nele Blase, einen früheren Ratsherrn der AfD falsch zitiert. Eine Redakteurin der Ruhr Nachrichten wies in einem Kommentar kritisch auf diese Falschzitierung hin – und handelte sich damit helle Empörung der Schwerter SPD ein, die sich als eins mit dem Anti-Rechts-Bündnis begreift.

Dass die Journalistin lediglich korrekt ihren Job gemacht hat, indem sie auf das falsche Zitat hinwies, bleibt in der Stellungnahme der Schwerter SPD ausgespart. Sie sieht den ausgerufenen gemeinsamen Kampf „gegen Rechts“ und speziell gegen die AfD augenscheinlich durch die Nennung nicht erwünschter Fakten unterlaufen.

Die gescholtene Redakteurin äußert sich in ihrem Kommentar ausdrücklich anerkennend zu der Demo am Samstag, zu der nach offiziellen Angaben rund 5000 Menschen zusammenkamen.

Es folgt sodann eine kritische Passage über die Rede von Bündnis-Sprecherin Nele Blase: (Quelle: Screenshot RN Schwerte)

 

Die Schwerter SPD schickte dazu folgende Pressemitteilung (wörtlich wiedergegeben):

WER DAS BÜNDNIS MEINT, MEINT AUCH UNS!

5.000 Menschen setzen am Samstag, 27.01.2024, dem 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz ein starkes Zeichen gegen Hass, Hetze und Faschismus. Nele Blase, die seit Jahren unermüdlich ein Bündnis gegen Rechts formt und ihm Stimme und Gesicht gibt, ruft dazu auf. Ihr gelingt es mit den Mitorganisator*innen und Bündnispartnern einen friedlichen Protest zu organisieren, der Familien mit Kindern, Senior*innen, Jugendlichen, Menschen aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft auf die Straße bringt, um gemeinsam für unsere Demokratie laut und sichtbar zu sein

Vor der vielfach größer als erwarteten Menge der Menschen bekennt Nele Blase ihre Bewegtheit von dem Bild, das sie von der Bühne aus sieht. Sie greift die abfällig gemeinte Bemerkung von Sebastian Rühling, das Bündnis sei „linksextrem“, auf  und schließt alle Anwesenden augenzwinkernd solidarisch in diese Bezeichnung ein, was alle Anwesenden mit Applaus unterstützen. Nele Blase spricht den Menschen aus der Seele. Sie findet die Worte in Ton und Klarheit, die ausdrücken, was die Menschen auf die Straße treibt: gegen rechte Hetze und Menschenverachtung ein Zeichen zu setzen.

Dass Frau Trinkwald nun den Hinweis von Sebastian Rühling , er sei falsch zitiert worden, aufgreift, hat für uns nichts mit verantwortunsgsbewusstem, einordnendem Journalismus zu tun.

Statt dessen stellt man sich in den Dienst eines Mannes, der schon seit Jahren immer wieder alles tut, um die Arbeit des Bündnisses und aller, die für eine freiheitliche demokratische Gesellschaft eintreten, zu diskreditieren.

Bei allem Respekt vor Frau Trinkwald: Es ist ein misslungener Versuch von Überparteilichkeit, dem Kompass und Relation fehlen und der denen, gegen die wir Samstag zu tausenden auf der Straße waren, so viel mehr Futter gibt, als es ein „falsches Zitat“ je könnte.

Sebastian Rühlings Ruf ist geformt von seinen Aussagen und Aktionen in der Vergangenheit und der mangelnden Abgrenzung zur AfD in der Gegenwart. Nele Blase hier einen Anteil anzudichten, ist schon reichlich kühn.

Als SPD Schwerte haben wir das Bündnis vor 11 Jahren mitgegründet. Wer es als linksextrem bezeichnet, meint auch alle Mitglieder und alle Menschen, die unserem Aufruf am Samstag gefolgt sind. Wer das Bündnis meint, meint auch uns!“


Das Phänomen, dass für den „gemeinsamen Kampf“ für das propagierte Richtige, in diesem Fall „den Kampf gegen Rechts“, auch Falschbehauptungen gestattet sind und jeder Hinweis darauf als „Pro AfD“ verurteilt wird, ist auch unserer Redaktion nicht neu.  Zum Thema objektive Berichterstattung haben wir am Sonntag auf Rundblick Unna eine Stellungnahme in eigener Sache verfasst. Sie ist HIER nachzulesen und fügt sich nahtlos in den oben geschilderten Vorfall ein. 

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