„Teilen, teilen, teilen!“ – ungeprüft und mit Tendenz zu Hysterie: Gerade gibt es wieder einen solchen Fall, mit dem die Kreispolizei Märkischer Kreis sich befassen muss. Sie bittet eindringlich darum, solche Gerüchte nicht einfach weiterzuteilen.
„Aktuell sind Warnungen in den sozialen Medien (Facebook, Whatsapp) im Umlauf. Hierin wird auf einen Mann in einem weißen Kastenwagen hingewiesen, der Kinder in verdächtiger Weise ansprechen soll. Hierzu gingen bereits mehrere Anrufe bei der Polizei ein, unter anderem aus Halver, Herscheid und Meinerzhagen“, berichtet Polizeisprecher Marcel Dilling.
Der Hinweis ist mutmaßlich auf einen Sachverhalt vom Dienstagmorgen in Meinerzhagen zurückzuführen. Dort soll um 7.30 Uhr ein 13-jähriger Junge von einem Mann aus einem weißen Van heraus angesprochen worden sein.
„Bisher liegen keine Anhaltspunkte für eine Straftat vor“, betont Dilling.
Zu den Hintergründen sind Ermittlungen aufgenommen worden.
Der Polizeisprecher bittet grundsätzlich darum, nicht einfach jede dieser oftmals kursierenden „Warnungen“ weiterzuverbreiten.
„Dadurch werden Eltern in aller Regel völlig zu Unrecht verunsichert. Das Problem bei den Warnungen über Social Media ist, dass diese häufig kopiert, teils aus dem Kontext gerissen oder ungeprüft weitergeleitet werden.“
Hiervon rät die Polizei ausdrücklich ab.
Erst vor wenigen Wochen geriet durch eine solche „Warnung“, die mit dem Autokennzeichen des angeblichen „Pädophilen“ im Internet verbreitet wurde, ein vollkommen Unschuldiger in Verdacht. Er wurde aufgespürt und krankenhausreif geprügelt. Das einzige, was der Mann getan hatte, war: Er hatte an einer Wohnstraße ein weinendes Kind gesehen, kurz gestoppt und gefragt, ob alles in Ordnung sei.
„Im Verdachtsfall gilt: Immer zunächst die Polizei zu informieren!“, betont Marcel Dilling. „Nur so können ggf. umgehend Maßnahmen getroffen oder Ermittlungen eingeleitet werden. Die geschilderten Situationen entpuppen sich in den allermeisten Fällen als vollkommen unbedenklich.“
Tipps zum Umgang mit solchen Meldungen und Hinweise für Eltern, wie sie damit umgehen können, finden Sie unter https://maerkischer-kreis.polizei.nrw/artikel/verdaechtiges-ansprechen-von-kindern-5.
Quelle KPB MK
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