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Terror gegen Israel: SPD-Politiker kritisiert „lautes Schweigen“ und vermisst Solidarität der Islamverbände – Extremismusforscher Mansour: „Ideologisch nicht möglich“

Terror gegen Israel: SPD-Politiker kritisiert „lautes Schweigen“ und vermisst Solidarität der Islamverbände – Extremismusforscher Mansour: „Ideologisch nicht möglich“

Frauen, alte Menschen, Kinder wurden und werden zu Aberhunderten regelrecht abgeschlachtet und verschleppt, Säuglingen wurden die Köpfe abgeschnitten.

Der beispiellose Terror der radikal-islamistischen Hamas gegen Israel beherrscht auch Tage nach dem Beginn des Gemetzels am vergangenen Wochenende die Schlagzeilen und Fernsehnachrichten.

Öffentliche Solidaritätsbekundungen, wie sie zahlreiche zum Beginn des Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine im Februar vorigen Jahres in der gesamten Region stattfanden – so auch in Unna (von den politischen Jugendverbänden organisiert) –  gibt es für Israel bisher jedoch kaum.

Eine der bisher wenigen antisemitischen Demonstrationen wurde am Mittwoch in Dortmund abgehalten.  Ebenso spärlich sind bisher öffentliche Solidaritätserklärungen mit Israel, wie sie etwa die Stadt Kamen vorgestern veröffentlichte, welche eine Partnerschaft mit der israelischen Stadt Eilat unterhält.

UPDATE – ein Facebookpost des Bergkamener Ehrenbürgermeisters löst heftige Debatten aus.

Auch in der ZDF-Talksendung „Markus Lanz“ am gestrigen Mittwochabend (11. Oktober) waren die beispiellosen Greueltaten gegen die israelische Bevölkerung Thema.

SPD-Politiker Michael Roth beklagte das „laute Schweigen“ der politischen Linken und kritisierte damit auch seine eigene Partei. Antisemitismus, sagte Roth klar heraus, gebe es sowohl von rechts als von links.

Besonders bedauerlich, sagte Roth, sei die Zurückhaltung der in Deutschland ansässigen Islamverbände zu den Greueltaten der Hamas.

Zwar hatte der Zentralrat der Muslime in Deutschland  (ZDM) am Sonntag, 8. 10., eine öffentliche Erklärung „zur Eskalation im Nahen Osten“ abgegeben; diese beschränkte sich jedoch auf wenige Zeilen und beinhaltete zugleich eine Gegenkritik an Israel. So heißt es auf der Website des ZDM:

„Wir verurteilen die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten und rufen dazu auf, sofort die Gewalt zu beenden. Damit nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden, müssen alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen.
Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift.
Deutsche Juden und Muslime dürfen sich durch die jüngste Gewaltspirale im Nahen Osten nicht auseinander dividieren lassen. Sie sind Geschwister im Glauben an den Einen Gott und solidarisieren sich gemeinsam für den Frieden hier und im Nahen Osten.“
Berlin, 08.10.2023 / 23.Rabi al-Awwal 1445

SPD-Politiker Michael Roth bedauerte bei Markus Lanz, dass die islamischen Verbände in Deutschland hier „die große Chance“ gehabt hätten, sich öffentlich von dem Terror der radikal-islamistischen Bewegung zu distanzieren und sich durch eine Solidaritätserklärung für Israel zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung von Deutschland zu bekennen.

„Ich bedauere außerordentlich, dass diese Chance nicht genutzt wurde.“

Hingegen konnte Extremismusforscher Ahmed Mansour über solche „naiven“ Erwartungen nur den Kopf schütteln.

„Das ist gegen die Ideologie“, entgegnete er Roth unverblümt.

Und mit seiner dann  folgenden Bemerkung sorgte Mansour – der sich in der Sendung selbst als ehemaliger Hamas-Anhänger outete –  für eine halbe Minute totalen betretenden Schweigens in der Talkrunde:

„Ein Imam, der sich beim Freitagsgebet in der Moschee für das Existenzrecht Israels ausspricht, wird die Moschee kaum wieder gesund verlassen.“

Währenddessen wurden in den vergangenen Tagen in zahlreichen deutschen Städten Israel-Flaggen entwendet oder zerstört.

In Stade in Niedersachsen drang am Mittwochabend laut Polizei eine „Gruppe von Heranwachsenden im Alter von ca. 16 bis 20 Jahren“ ins historische Rathaus ein, während weitere 10 bis 12 Personen, die offenbar zur Gruppe gehörten, die Aktion beobachteten und möglicherweise auch filmten.

„Von außen und von innen wurde dann versucht, die aus Solidarität zu Israel (Partnerstadt Givat Shmuel) gehisste Nationalflagge von Israel herunterzureißen.“

Der Staatsschutz ermittelt.

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