„Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“
Die Bauernregel erzielt erstaunlich hohe Trefferquoten – Hamburg: 55 Prozent, Berlin: 68 Prozent, München: 80 Prozent. Also je weiter südlich, desto größer ist die Trefferwahrscheinlichkeit.
Damit die Trefferquoten anerkannt werden, bedarf es laut Wheater Com einiger Erklärungen.
Zum einen fällt der Siebenschläfertag eigentlich nicht auf den 27. Juni. Die Bauernregel wurde bereits vor der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 aufgestellt. Der Siebenschläfertag fiel ursprünglich auf einen Tag um den 7. Juli herum.
Laut Meteorologen gilt es nicht nur den einen Tag (27. Juni), sondern 10 bis 14 Tage Anfang Juli für eine zuverlässige Prognose des Wetters zu berücksichtigen. Der gesamte Zeitraum gilt als meteorologische Singularität, also als ein Witterungsregelfall.
14-Tages-Prognose für Unna laut Kachelmannwetter.de: Die Siebenschläferregel scheint sich demnach pünktlich zu bewahrheiten.
Jetstreams bestimmen Wetterlage des Sommers
Die Bauernregel trifft deshalb oft zu, weil sich Ende Juni/Anfang Juli der Verlauf des Jetstreams festlegt. Dieser wiederum prägt das Wetter in den Sommerwochen.
Dieser Höhenwind weht in etwa 10 km Höhe über dem Atlantik und Europa von Westen nach Osten. Seinem Verlauf folgen die Tiefdruckgebiete, die vom Atlantik her Regenwetter nach Europa bringen. Liegt der Jetstream weit im Norden, werden die Tiefdruckgebiete nach Nordeuropa abgelenkt.
Kommt Deutschland unter den Einfluss des Azorenhochs, bedeutet das warmes Sommerwetter – oft wochen- bis sogar monatelang, wie etwa in den Jahrhundertsommern 2003 oder 2018.
. Liegt der Jetstream jedoch weiter im Süden, gehen über Deutschland auch im Sommer die Ausläufer des Islandtiefs hinweg. Der Sommer – zumindest ein großer Teil – wird verregnet und vergleichsweise kühl.
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