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FDP und Bürgerinitiative: „Keine Windräder im Iserlohner Stadtwald!“ – Stadtrat stimmt heute ab

FDP und Bürgerinitiative: „Keine Windräder im Iserlohner Stadtwald!“ – Stadtrat stimmt heute ab

Ein Windrad spiegelt sich in einer Regenpfütze. Archivbild AaH

„Die Windenergiegewinnung im Iserlohner Stadtwald wird abgelehnt, weil damit dessen wichtige ökologische Funktion massiv beeinflusst wird.“

Mit diesem Passus möchte die Iserlohner FDP-Fraktion einen Beschlussvorschlag von CDU und SPD ergänzt haben, über den heute (14. 3.) der Stadtrat abstimmt.

Zur Abstimmung steht das „Energiekonzept Iserlohn 2043“, das Verwaltung und Stadtwerke mit dem Erstellen eines Kommunalen Energiekonzepts für Iserlohn beauftragt.

Ziel ist es, „einen Transformationspfad zur Erreichung der Treibhausgasneutralität aufzuzeigen“.

„Hierzu sind alle möglichen Standorte sowie Sektoren zur klimafreundlichen Energieerzeugung im Netzgebiet der Stadtwerke zu betrachten. Neben den Themen wie Photovoltaik und Windkraft sind die Potenziale im Bereich Wasserkraft, Geothermie, Solarthermie sowie die Kraft-Wärme-Kopplung aus Wasserstoff einzubeziehen und zu bewerten.“

Bis zum Jahr 2043 strebe Iserlohn eine größtmögliche Autarkie in der Versorgung mit elektrischem Strom und Wärme an. Explizit heißt es in dem Entwurf:

„Die Stadtwerke werden beauftragt, den Aufbau und Betrieb von Windkraftanlagen auf Iserlohner Stadtgebiet in einem Zielkorridor von 5 Jahren zu prüfen. … Wirtschaftliche Aspekte sind zu beachten und darzustellen.“

Mit ihrem Ergänzungsantrag möchten die Liberalen nun bei der Suche nach Windradstandorten explizit den Stadtwald ausklammern. 

Mit folgender Begründung:

„Dass auch in Iserlohn regenerative Energien inkl. Windkraft vorangetrieben werden müssen, steht völlig außer Frage. Daher lehnen wir den Ausbau der Windenergie in Iserlohn ausdrücklich nicht ab.

Der Wald jedoch ist Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Er spielt eine ungemein wichtige Rolle im Kampf um den Klimaschutz, da er große Mengen an Kohlendioxid speichert.

In dieser Woche hat das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) in einer Studie den notwendigen Anteil der Windkraft an der Energiewende um 600-650 Anlagen in NRW nach unten korrigiert. Das bietet den notwendigen Spielraum für das aus unserer Sicht wichtige Signal an alle Bürgerinnen und Bürger Iserlohns: Windkraft in Iserlohn definitiv ja, aber der Wald bleibt unangetastet!

Klimaschutz ist auch Schutz der Wälder. Durch Sturm und/oder Borkenkäfer geschädigte Kalamitätsflächen sollten wieder aufgeforstet und nicht für Windkraftanlagen (WKA) genutzt werden. Beim Bau von WKA ist der Schaden an der Natur beträchtlich: Zuwegungen müssen gebaut werden, die die Last der schweren LKW tragen können, pro WKA wird ca. 1 Hektar Rodungsfläche benötigt und 200 t Beton als Fundament in den Waldboden gegossen.

Im Betrieb gefährden WKA geschützte Tiere wie Greifvögel und Fledermäuse.

Iserlohn nennt sich nicht umsonst „Waldstadt“ und das soll auch in Zukunft seine Berechtigung haben!

gez. Nils Koschinsky   gez. Detlef Köpke, FDP-Fraktionsvorsitzender  stellv. Fraktionsvorsitzender“

Die BÜRGER INITIATIVE WALDSTADT ISERLOHN wendet sich mit einer eigenen Erklärung an die im Rat vertretenden politischen Parteien und Wählergemeinschaften.

Bezugnehmend auf die kommende Ratssitzung des Iserlohner Stadtrates am 14. März 2023 bitten wir die politischen Mandatsträger der Iserlohner Bürgerschaft, sich bei der Abstimmung über den
gemeinsamen Antrag von CDU/SPD :

“Unsere Stadt – unsere Energie – unser Iserlohn in unserer Hand“ 

dem Ergänzungsantrag der FDP-Fraktion unter TOP Ö25 anzuschließen und den zur Abstimmung vorliegenden Antrag von CDU/SPD im Unterpunkt B) – wie vorgeschlagen –  entsprechend textlich zu ergänzen, sowie sich der inhaltlichen Begründung dieses Ergänzungsantrages anzuschließen.

BEGRÜNDUNG:

Es gilt, den Natur zerstörenden Bau von WINDKRAFT-Anlagen in ISERLOHN effektiv zu vermeiden und eine landschaftliche „VERSPARGELUNG“ der WALDSTADT zu verhindern.

WIR messen den Wälder unserer Erde – und somit eingeschlossen auch dem ISERLOHNER WALD  – eine alles überragende Bedeutung zu, für die Regulation des Klimas und für die globale Senkung des Treibhausgases CO2 in der Erdatmosphäre.

Übereinstimmend mit der Klimawissenschaft, die den WALD (neben den Meeren) für den größten und nachhaltigsten natürlichen CO2-Speicher unserer Erde ansieht, anerkennen wir die systemrelevante Rolle der Wälder für die Regulierung des Klimas und ihres biologischen Potentials, der Erderwärmung physikalisch real entgegen zu wirken. Darüber hinaus ist die Artenvielfalt und die lebensnotwendige Biodiversität unseres Planeten Erde nur zu bewahren, wenn unsere Wälder weltweit und auch in Deutschland vor Zerstörung durch industrielle Bauvorhaben geschützt werden.

WIR brauchen die NATUR ,                                die NATUR braucht uns nicht !

WIR halten es deshalb für eine Generationen-Aufgabe dieser STADT und ihrer politischen Mandatsträger, die  flächendeckende Zerstörung von Natur- und Artenvielfalt zu verhindern, die mit dem Windräderzubau in Natur- und Waldlandschaften einhergeht.,

WIR müssen den STADTWALD als einen wertvollen GRÜNEN NATURSCHATZ für unsere Kinder bewahren und den historisch gewachsenen MARKENKERN unserer grünen WALDSTADT auch zukünftig attraktiv erhalten, nicht zuletzt zur Wahrung unseres eigenen wirtschaftlichen Wohlstandes.

UNSER STADTWALD darf auf keinen Fall zum Rendite-Spielfeld für Windpark-Investoren verkommen.

KEIN KLIMASCHUTZ OHNE NATUR- UND ARTENSCHUTZ

RETTET DEN ISERLOHNER STADTWALD

BEWAHRT DEN GRÜNEN MARKENKERN UNSERER WALDSTADT“

 

 

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