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Missbrauch auf Altar: Empörung über Facebook-Posting des Grünen Hammer Vizebürgermeisters

Missbrauch auf Altar: Empörung über Facebook-Posting des Grünen Hammer Vizebürgermeisters

Ein Geistlicher beugt sich am Altar über einen Jungen, offenbar einen Messdiener. Er nimmt sexuelle Handlungen an dem Jugendlichen vor. Der Junge fragt in einer Sprechblase: „Gibt das nicht Ärger mit dem Kardinal?“ Antwort des Geistlichen: „Nur, wenn wir heiraten würden.“

Die Zeichnung ist ein Cartoon, also eine (bitterböse) Satire, des religions- und kirchenkritischen Humanstischen Pressedienstes. Kritisiert, das ist ist offensichtlich, werden hier die Missbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche.

Auf dem öffentlichen Facebookprofil eines Ratsvertreters, Bürgermeisterstellvertreters und Leiters einer Jugendhilfeeinrichtung schien eine solch drastische Darstellung allerdings fast allen, die sich dazu im Netz äußerten, maximal fehlplatziert und abstoßend.

Ungeachtet der massiven Kritik stand der Cartoon des Humanistischen Pressedienstes drei Tage lang öffentlich auf der Facebookseite des Grünen Hammer Vizebürgermeisters Karsten Weymann. Weymann ist Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Hammer Stadtrat, von Beruf Sozialarbeiter und Leiter der „Neuanfang gGmbH – Kinder- und Jugendhilfe Hamm“.

Auf diesem Hintergrund stieß sein Cartoon-Posting mit der Darstellung sexueller Gewalt an einem Jugendlichen nahezu ausschließlich auf Fassungslosigkeit, Wut und Empörung.

Diese hier gezeigten Screenshots fertigten wir am Mittwoch (7. Dezember) auf Karsten Weymanns privater Facebookseite an. Zuvor hatten wir ihm eine Bitte um eine Stellungnahme gemailt. Der Cartoon stand zu diesem Zeitpunkt bereits am dritten Tag  öffentlich auf  Weymanns Seite und hatte inzwischen Dutzende fast ausschließlich zornige und angewiderte Kommentare unter sich angesammelt. Der Grünen-Ratsherr antwortete auf keinen einzigen, ebenso wenig beantwortete er unsere Mailanfrage.

Was daran lustig sei, fragte eine Userin fassungslos, „in seiner Position finde ich das total daneben!“ Hier ein Auszug aus dem folgenden Diskussionsverlauf:

 

Am späten Nachmittag, als der heftig umstrittene Post immer noch öffentlich zu sehen war, baten wir zusätzlich die Landesstelle der Grünen NRW und Hamms Oberbürgermeister Marc Herter (SPD) um eine Stellungnahme.

Eine Antwort bekamen wir von niemandem. Zwei Stunden später war der Cartoon von Weymanns Seite verschwunden.

Neben den vielen entsetzten öffentlichen Kommentaren schrieben einzelne Leser auch unsere Redaktion an, um ihre Fassungslosigkeit über dieses Cartoon-Posting deutlich zu machen. So mailte uns ein Bürger aus Hamm:

„Ich und viele meiner Freunde finden es einen handfesten Skandal, was Herr Weymann sich da leistet. Er ist Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung und macht sich genau über dieses Leid der Sexualisierten Gewalt lustig.

Ich als Bürger der Stadt Hamm akzeptiere es nicht, dass von einem Dritten Bürgermeister und Amtsleiter der Jugendhilfe sowas Geschmackloses gepostet wird. In meinen Augen legalisiert Herr Weymann damit Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern und Schutzbefohlenen.“

Unser Angebot, sich für diese massiven Vorwürfe zu rechtfertigen und sein strittiges Posting zu erklären, wollte Karsten Weymann zu unserem Bedauern nicht wahrnehmen.

Kommentare

WORDPRESS: 2
  • Cornelia Niggemann vor 1 Jahr

    Ein Cartoon Posting!! – und zeigt genau was innerhalb der katholischen Kirche vor sich geht. Wer da angewidert Kommentare bringt, sollte sich lieber mit der Realität der Kirche beschäftigen ! ..das widert an ! – nicht so ein Cartoon!!!

    • Sehr geehrte Frau Niggemann, wenn Sie persönlich dieser Cartoon in diesem Kontext – darum geht es hier – nicht anwidert, ist Ihnen das selbstverständlich unbenommen. Gestehen Sie anderen Betrachtern bitte zu, dass sie das anders sehen. Danke für Ihren Kommentar und schönen dritten Advent.