Im Kreis Soest gibt es den ersten nachgewiesenen Fall einer Affenpocken-Infektion.
Am Mittwoch, 27. Juli, ist dem Kreisgesundheitsamt ein erster PCR-bestĂ€tigter Fall gemeldet worden. Ein Mann aus Lippstadt leidet an der ansteckenden Krankheit. Er befindet sich in QuarantĂ€ne, gleiches gilt fĂŒr eine enge Kontaktperson.
Anders als bei Corona ist bei Affenpocken die Ăbertragbarkeit von Mensch zu Mensch nur ĂŒber engen Kontakt möglich, erklĂ€rt die Leitende AmtsĂ€rztin Dr. Andrea Gernun.
âDie Wahrscheinlichkeit, dass sich die Affenpocken im Kreis Soest schnell ausbreiten, ist gering. Eine Ăbertragung kann durch BerĂŒhrung mit KörperflĂŒssigkeiten und mit den typischen HautverĂ€nderungen erfolgen, wie etwa BlĂ€scheninhalt oder Schorf.â
Erste Symptome der Krankheit können Fieber, Kopf-, Muskel- und RĂŒckenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. Charakteristisch sind die teils sehr schmerzhaften HautverĂ€nderungen, welche verschiedene Stadien durchlaufen und letztlich verkrusten und abfallen.
Der Ausschlag konzentriert sich in der Regel auf Gesicht, HandflĂ€chen und FuĂsohlen.
Infizierte sollten jede Art von engem Kontakt mit anderen Menschen vermeiden, bis der Ausschlag abgeklungen und der letzte Schorf abgefallen ist. Denn auch ĂŒber Kleidung, BettwĂ€sche oder anderen GegenstĂ€nde, die durch den Kontakt mit einer infizierten Person mit dem Virus kontaminiert wurden, können sich andere Personen infizieren. Infizierte Personen sind ansteckend, solange sie Symptome haben. Dieser Prozess kann bis zu vier Wochen dauern.
Wer Symptome oder den Verdacht hat, dass er Kontakt zu einer infizierten Person hatte, kann sich an den Hausarzt wenden. Er leitet alle notwendigen Schritte ein und hat die Möglichkeit, eine Laboruntersuchung zu veranlassen.
In der EU ist seit 2013 ein regulĂ€rer Pocken-Impfstoff zugelassen, der auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden kann. Die STIKO empfiehlt den Pockenimpfstoff fĂŒr die Postexpositionsprophylaxe nach Affenpockenexposition und fĂŒr die Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko ab dem 18. Lebensjahr. Das Kreisgesundheitsamt sei im stĂ€ndigen wissenschaftlichen Austausch mit dem Landeszentrum fĂŒr Gesundheit und dem Robert Koch-Institut, betont die Leitende AmtsĂ€rztin Dr. Andrea Gernun.
Weitere Infos rund um das Thema Affenpocken gibt es auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts.
Quelle Kreisverwaltung Soest
Kommentare