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Trotz Schweinepestgefahr: Ekelhafter Fund in Feldflur im Kreis Soest – *Foto im Artikel*

Trotz Schweinepestgefahr: Ekelhafter Fund in Feldflur im Kreis Soest – *Foto im Artikel*

Ein fahrlässiger Jäger empört den Kreisveterinär des Kreises Soest:

Fast täglich werden Fälle Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen gemeldet. Insgesamt gibt es schon über 3.600 ASP-Nachweise in Deutschland, auch einige bei Hausschweinen. Betroffen sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Die Seuche lauert also vor der Haustür.

Deshalb ist Professor Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes beim Kreis Soest, entsetzt, dass ein unbekannter Jäger den Aufbruch von zwei Wildschweinen samt Köpfen in der Feldflur entsorgt hat.

„Ich bin zornig, dass jemand so fahrlässig handelt und der Verbreitung des Erregers Vorschub leistet. Gerade Jäger sind über die Gefahren des Hinterlassens von Eingeweiden erlegter Wildschweine in der Natur im Zusammenhang mit einer möglichen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest von uns und ihren Verbänden umfassend aufgeklärt worden“, macht der empörte Leitende Kreisveterinärdirektor aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Der „Tatort“ befindet sich in der Nähe der A-44-Anschlusstelle Geseke. Wegen der Fundstelle hegt Professor Dr. Wilfried Hopp den bösen Verdacht, dass die Wildschweine gar nicht im Kreis Soest geschossen, sondern womöglich „importiert“ und gewissermaßen auf dem Nachhauseweg im Gebüsch am Straßenrand abgelegt worden sind. „Ein Transport über eine unbekannte Distanz vergrößert die Gefahr noch, das Virus zu verbreiten.“

Der Leitende Kreisveterinärdirektor weist darauf hin, dass die Entsorgung der Wildschweinaufbrüche im Kreis Soest organisiert ist und für den Jäger kostenfrei erfolgt: „Wir haben acht Sammelpunkte im Kreis, die von Bauhöfen, der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH und verantwortlichen Jägern betreut werden. Die Kosten für die Tierkörperbeseitigungsfirma übernehmen wir. Das Angebot wird sehr gut angenommen und ist bei den Jägern im Kreis eigentlich hoch akzeptiert.“

Ohne Rücksicht auf bestehende Gefahr (Copyright: Veterinärdienst Kreis Soest)

In diesem Zusammenhang warnt Hopp einmal mehr vor Jagdtourismus nach Ostdeutschland und vor allem davor, Wildbret mit nach Hause zu nehmen. Die Gefahr, die Seuche über kontaminierte Lebensmittel zu verbreiten, sei immens.

Deshalb ruft er auch alle Verbraucherinnen und Verbraucher auf, Fleischreste auf keinen Fall in der offenen Landschaft zu entsorgen und schon gar nicht Wurstwaren aus Osteuropa mitzubringen. Auch Wanderer bittet der Kreisveterinär um Unterstützung, aber auch um besondere Vorsicht und Einhaltung einschlägiger Hygienemaßnahmen bei der Entdeckung von verendetem Schwarzwild.

Der Fund von Wildschweinkadavern sei dem Veterinärdienst, Telefon 02921/30-2195, oder außerhalb der Dienstzeiten unter den Notrufnummern 110 oder 112 umgehend zu melden. Dr. Hopp: „Ein Ausbruch kann umso erfolgreicher bekämpft werden, je früher infizierte Tiere gefunden werden.“

Für den Menschen und Haustierarten ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr von infiziertem Schweinefleisch bedeutet kein gesundheitliches Risiko. Die wirtschaftlichen Folgen sind aber immens. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland führte bereits zu internationalen Handelsrestriktionen. Damit werden die drohenden wirtschaftlichen Verluste für die Fleischwirtschaft auch in der Region greifbar. Allein im Kreis Soest gibt es 400.000 Mastschweinplätze.

 

 

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