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Blitzer-Anhänger blitzte schon über 2600 Mal im Kreis Unna – „Spitze“ bisher: 117 statt 50 km/h

Blitzer-Anhänger blitzte schon über 2600 Mal im Kreis Unna – „Spitze“ bisher: 117 statt 50 km/h

Der vom Kreis Unna für 100.000 Euro angemietete Blitzer-Anhänger (Enforcement Trailer) macht sich wenige Wochen nach seinem Einsatzstart bereits mit klingender Münze bezahlt.

In knapp 2 Monaten erwischte der „Superblitzer“ an 7 bisher ausgewerteten Standorten über 2600 Fahrerinnen und Fahrer, die das dort geltende Limit überschritten.

Spitze“ waren 117 km/h in einem 50er-Bereich auf der B1.

Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises hatte schon vorab betont,  dass an Gefahrenpunkten kontrolliert werde und nicht an Standorten, die besonders viele Verstöße und damit besonders viel Geld versprächen.

Wenig nachvollziehbar auf diesem Hintergrund allerdings in der 3. Januarwoche der Standort an der alten Bundesstraße (B1) in Höhe Ostbürener Straße:

Dort lauerte der weiße Blitzeranhänger in Fahrtrichtung Unna (50 km/h), obgleich sämtliche schweren, mehrfach tödlichen Unfälle an dieser Kreuzung ausschließlich in Fahrtrichtung Werl passiert sind, wo Tempo 70 gilt.

Auch der Standort an der auf 30 km/h limitierten Bismarckstraße in Fröndenberg – exakt zu der Zeit, als die Hauptortsdurchfahrt Alleestraße  gesperrt und auf der parallel verlaufenden Bismarckstraße entsprechend mehr los war – wurde in den sozialen Netzwerken diskutiert. Denn von Unfallträchtigkeit machte diese Straße bisher nicht von sich reden.

Doch der Kreis argumentiert anders:  Da 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer auf der Bismarckstraße schneller fahren als 30 km/h, ist sie als „Gefahrenstelle“ eingestuft und wird entsprechend kontrolliert.

Zunächst ist der Trailer testweise im Einsatz. Ein Jahr lang sollen Erfahrungen gesammelt werden, die dann Grundlage sind für die Entscheidung, ob der Enforcement Trailer fester Bestandteil der Geschwindigkeitsüberwachung des Kreises wird.

Die Kosten für Miete und Betrieb in Höhe von knapp 100.000 Euro, kalkuliert der Kreis Unna, würden durch die Einnahme von Verwarngeldern mindestens gedeckt.

Der Trailer eigne sich besonders für inner- und außerörtliche Schwerpunktmessungen (an Stellen mit hoher Verstoßquote), intensivere Messungen an Unfallhäufungsstellen und Gefahrenpunkten, Messungen in Baustellen und Messung an Ortseingängen und -durchfahrten.

„Mit dem Trailer können wir an Stellen mit einer hohen Verstoßquote deutlich nachhaltiger auf die Verkehrsteilnehmer einwirken und auch zu verschiedenen Tageszeiten vor Ort die Geschwindigkeit messen“, so Bornemann.

„Das Ziel ist und bleibt dabei, das Geschwindigkeitsniveau zu senken und so in der Folge Unfälle zu verhindern. Nach wie vor gilt es, bei der eigenen Geschwindigkeitsüberwachung die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen und nicht den Profit zu maximieren.“

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