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1600 Saatkrähenpaare leben in Soest – Stadt räumt fast 600 Nester ab

1600 Saatkrähenpaare leben in Soest – Stadt räumt fast 600 Nester ab

1600 Saatkrähen-Brutpaare fühlen sich in Soest heimisch. Das ist eine enorme Zahl komstatiert die Stadt.

Deshalb entfernt ihr Kommunalbetrieb auch in diesem Jahr Nester und Nestfragmente von Saatkrähen an einzelnen Kolonien der Vögel, um die Population zu begrenzen.

Allerdings werden diesmal nicht nur Nester aus den Baumkronen geholt, die die Krähen neu anlegen. Erstmals wird der Kommunalbetrieb an zwei Standorten zusätzlich sämtliche Altnester entfernen, nämlich am Ottawaweg im Soester Süden sowie im Clarenbachpark im Soester Norden.

Die Genehmigung für diese neue Maßnahme hat die Stadt Soest von der Unteren Naturschutzbehörde erhalten.

Denn Schallmessungen im Jahr 2021 hatten eine deutliche Überschreitung der Immissionsrichtwerte während der Tages- und Nachtzeit durch den Lärm der Krähen und damit nachweisbar gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Anlieger dieser beiden Kolonien ergeben.

Die Genehmigung betrifft den Zeitraum vor der Brutzeit der Saatkrähen. Laut einer Zählung im Jahr 2022 werden 215 alte Nester am Ottawaweg sowie 384 alte Nester im Clarenbachpark abgeräumt.

„Ich bin sehr froh, dass wir damit in diesem Jahr an zwei besonders kritischen Standorten die Anlieger in diesem Umfang entlasten können“, kommentiert Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer die Maßnahme

Im Einsatz sind Mitarbeiter des Kommunalbetriebs sowie der beauftragten Firma Enberg, die per Hubsteiger in die Baumkronen gelangen und die Nester von Hand aus den Astgabeln ziehen. Ein Ornithologe begleitet die Vergrämungsmaßnahme, um den gesetzlichen Schutz der Vögel zu gewährleisten.

„Im besten Fall können wir auf diese Weise die Kolonien am Ottawaweg und im Clarenbachpark wirksam für einen längeren Zeitraum reduzieren“, sagt Dr. Ruthemeyer. Andernfalls werde die Stadt das rechtlich Mögliche tun, um die Maßnahme in kommenden Jahren zu wiederholen.

Die Entfernung der Nester ist eines der wenigen Instrumente, mit denen die Stadt das Saatkrähenproblem in der Stadt entschärfen kann.

In Soest gibt es gut 1600 Brutpaare. Das sind rund 10 Prozent der Population von ganz Nordrhein-Westfalen. Und die Zählungen der Stadt zeigen eine seit Jahren wachsende Population der Tiere.

An ihren Siedlungsstandorten leiden insbesondere die Anlieger unter dem lauten Krächzen und dem Kot, den die Vögel hinterlassen.

Da Saatkrähen unter strengem artenschutzrechtlichen Schutz stehen, ist eine enge Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises erforderlich. An besonders konfliktträchtigen Standorten genehmigt die Aufsichtsbehörde – insbesondere im Interesse der Gesundheit des Menschen – ausnahmsweise bestimmte Vergrämungsmaßnahmen, so wie die Entfernung der neuen Nester jeweils vor der Brutzeit.

Quelle Stadt Soest

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