Ein Ei, ein schwarzer Wurm, ein Putzlappen… am Ende war der wertvolle Schmuck weg.
Zwei betrĂŒgerische Wunderheilerinnen fĂŒhrten am Freitagnachmittag auf einem Parkplatz in Soest eine dem Aberglauben zugeneigte arglose Frau hinters Licht.
Eine der beiden Unbekannten suggerierte ihrem Opfer, dass man sich doch kennen wĂŒrde. Sie konnte sie auch mit ihrem Vornamen ansprechen und ihr sagen, dass sie einen Sohn habe.
Im weiteren GesprĂ€ch kam dann eine zweite Frau hinzu. Diese, so gaukelten die BetrĂŒgerinnen ihrem Opfer vor, sei im Ăbersinnlichen „verbunden“ – und deshalb hier die erschreckende Wahrheit:
Sie werde in wenigen Tagen einen Herzinfarkt erleiden! Doch sie seien „Wunderheilerinnen“ und könnten ihr helfen.
FĂŒr das folgende Ritual sollte die Ărmste ein HĂŒhnerei aus dem Kofferraum holen. Die Soesterin, zutiefst schockiert von der Aussicht auf einen Herzinfarkt,Â ĂŒbergab es mit einem Putzlappen an die angebliche Heilerin.
Diese wickelte das Ei in den Putzlappen und zerschlug es. Huh! „Ich sehe einen schwarzen Wurm! Sie sind verhext!“
Nur ĂŒber ein spezielles Reinigungsritual, suggerierte die „Heilerin“ ihrem gutglĂ€ubigen Opfer, könne sie wieder ihr Geld und ihren Schmuck sĂ€ubern und das Unheil abwenden.
Die Soesterin fuhr anschlieĂend tatsĂ€chlich nach Hause und holte Geld und Schmuck.
Bei ihrer RĂŒckkehr auf dem Parkplatz wurden die Wertsachen durch eine der angeblichen Heilerinnen in ein Handtuch gelegt – und mittels eines bereits prĂ€parierten Handtuchs vertauscht.
In diesem Zustand sollte die Soesterin das BĂŒndel mehrere Tage lang aufbewahren.
Als die aberglĂ€ubische Frau dann wieder in ihrem Auto saĂ, bemerkte sie, dass der Schmuck, beim SchĂŒtteln des Paktes, keine GerĂ€usche verursachte. Sie schaute unverzĂŒglich in das BĂŒndel – und fand nur noch Papierschnipsel vor.
Die beiden „Wunderheilerinnen“ hatten sie jedoch bereits vom Parkplatz entfernt…
TatverdÀchtige 1
- schĂ€tzungsweise ĂŒber 50 Jahre alt - circa 165 cm groĂ - stabile Figur - kurze, rot gefĂ€rbte Haare mit grauem Haaransatz - sprach flieĂend russisch - Sie trug zur Tatzeit einen schwarzen Mantel mit schwarzem Fellkragen.
TatverdÀchtige 2
- circa 38 - 40 Jahre alt - kleiner als 165 cm - pummelige Gestalt - dunkle Haare - sprach flieĂend russisch - Sie trug zur Tatzeit eine dunkelbraune Jacke.
Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02921-91000 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
Quelle Kreispolizei Soest
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