Rote Karte für unfaire und nicht nachhaltige Events – ein neuer Leitfaden erklärt, wie es geht:
Tagungen, Kongresse, Kulturveranstaltungen, Weihnachtsmärkte und Meetings finden nach dem Coronawinter wieder tagtäglich in der Metropole Ruhr statt. Dabei reisen viele Menschen von A nach B, werden verköstigt, verbrauchen Strom und Wasser, übernachten und benötigen Tagungsunterlagen.
Fachtagungen und Events nachhaltig und fair auszurichten ist eine Herausforderung, der sich mehr und mehr kommunale und private Organisatoren stellen.
„Es kommt nicht darauf an, dass auf Anhieb in allen Bereichen kompromisslos nachhaltige Veranstaltungen durchgeführt werden, wichtig ist, irgendwo anzufangen. „Nur“ die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee oder die Ermöglichung von Anreise mit Bus und Bahn ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung.“
So Tamara Kaschek von der Fairen Metropole Ruhr.
Die Faire Metropole Ruhr hat erneut einen Leitfaden „Fair veranstalten – eine Gebrauchsanweisung für nachhaltige Events“ veröffentlicht. In dritter Auflage wollen wir nicht fair und nachhaltig durchgeführten Veranstaltungen endgültig die Rote Karte zeigen, daher auch das rote Cover.
„Die Broschüre soll als Arbeitshilfe für eine umweltgerechte und sozial verträgliche Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen dienen. Wichtige Aspekte bei der Planung sind etwa die Verwendung umweltfreundlicher und fair gehandelter Produkte, Energieeffizienz, Abfallmanagement, regionale Wertschöpfung sowie soziale Verantwortung.“
Die Broschüre bietet nicht nur einen guten Überblick über diese Aspekte, sondern auch eine praktische Checkliste und eine Musteranfrage für ein faires und nachhaltiges Catering.
Der Leitfaden lässt sich unter www.faire-metropole.ruhr kostenlos downloaden. Die gedruckte Version kann kostenlos über das Projektbüro in Herne (info@faire-metropole.ruhr oder 02323 99497-10) bestellt werden.
Hintergrund:
Warum soll eine Veranstaltung fair und nachhaltig sein?
Nicht erst seit der Debatte um den Klimawandel wissen wir um die Notwendigkeit, unseren Konsum und Lebensstil ökologisch und sozial verträglich auszurichten. Schon seit 1987 gilt der Grundsatz „So zu leben, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können!“ als Leitbild internationaler Entwicklung, welches 1992 von den Vereinten Nationen zur Richtschnur globalen Handels bestimmt wurde. Wollen wir unseren Planeten auch für nachfolgende Generationen erhalten, sind wir alle in der Verantwortung, den Emissionsausstoß zu verringern, Ressourcen zu schonen, Abfall zu vermeiden und für faire Produktions- und Lebensbedingungen ohne Menschenrechtsverletzungen weltweit zu sorgen.
Die Faire Metropole Ruhr als Modellregion
21 Städte und Gemeinden sowie der Kreis Wesel ebneten 2013, mit ihrer Auszeichnung als Fairtrade-Town und Fairtrade-Kreis, den Weg für die Auszeichnung des gesamten Ruhrgebiets als Faire Region. Seither haben sich viele weitere Städte des Ruhrgebiets auf den Weg gemacht, Fairtrade-Town zu werden. Mit seiner bisherigen Entwicklung ist die Faire Metropole Ruhr heute Modellregion für andere Städtezusammenschlüsse in NRW und in der ganzen Bundesrepublik. Der größte Ballungsraum Deutschlands bietet die einzigartige Gelegenheit, ein enges Netz an Städten und Gemeinden zu erreichen und mitzunehmen. Heute leben in der Metropole Ruhr bereits über 4,5 Millionen Menschen in einer Fairtrade-Town oder einem Fairtrade-Kreis.
Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr
Eine Steuerungsgruppe – zusammengesetzt aus Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und Kommunen – bündelt seitdem die Aktivitäten rund um den Fairen Handel und das Eine-Welt-Engagement im Ruhrgebiet. Das Netzwerk ist stolz auf die langfristige und kontinuierliche Zusammenarbeit.
Im Januar 2020 ist das zweijährige Projekt „Faire Metropole Ruhr 2030: der Charta und den SDGs verpflichtet“ gestartet, mit finanzieller Unterstützung durch ENGAGEMENT GLOBAL mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen.
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