In Dortmund und Lünen haben ebenso wie im Unna (mit knapp 60 Teilnehmern, Bericht folgt) am Montagabend, 3. 1., wieder Versammlungen von Impf- und Coronaregelkritikern stattgefunden.
Die Polizei Dortmund zog für die Westfalenmetropole und für Lünen am Abend folgende Bilanz (wörtlich wiedergegeben, unrecherchiert):
„Unter anderem hatten Personen aus der Querdenker-Szene für beide Städte jeweils eine Versammlung angemeldet. Hinzu kam in Dortmund die Anmeldung eines Gegenprotests.
Die Versammlung in Lünen fand mit in der Spitze rund 70 Teilnehmenden auf dem Willy-Brandt-Platz statt. Für 18 Uhr angemeldet, startete sie mit Verspätung und wurde bereits gegen 18.45 Uhr beendet. Die Polizei stellte keine Störungen oder Verstöße fest.
In Dortmund begann gegen 18.15 Uhr eine Versammlung von Querdenkern mit in der Spitze rund 700 Teilnehmenden. Sie fand in Form eines Aufzugs vom Friedensplatz einmal um den Wallring bis zurück zum Friedensplatz statt.
Auf der Kreuzung mit der Hövelstraße kam es zu einer Störaktion in Form einer Sitzblockade durch eine Gruppe von sieben Personen. Der Aufzug wurde an dieser vorbeigeführt.
Die Personalien der Personen wurden festgestellt und eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gefertigt. Gegen 20 Uhr wurde die Versammlung der Querdenker für beendet erklärt.
Der Gegenprotest fand unter Teilnahme von rund 70 Personen im Bereich Katharinentreppe statt.
Insgesamt verliefen die Versammlungen überwiegend störungsfrei. Gegen 19 Teilnehmende des Aufzugs wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Auflagen gefertigt (Verstoß gegen die Maskenpflicht).
Zwei Personen wurden aus der Versammlung ausgeschlossen. Im Rahmen der Ahndung wurden zudem zwei Atteste sichergestellt, woraufhin Strafverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet wurden.
Eine weitere Person weigerte sich nach einem Verstoß gegen die Auflagen (Maskenpflicht), sich auszuweisen und leistete während der polizeilichen Maßnahmen Widerstand.
Der Mann wurde in Gewahrsam genommen. Bei seiner Durchsuchung fand man zudem Betäubungsmittel und u.a. Reizgas. Weitere Anzeigen folgen daher.“
Quelle: Pressemitteilung Polizei Dortmund
UPDATE am 4. Januar – ebenfalls wörtlich wiedergegeben:
Wie gestern berichtet, haben Polizeibeamte einen Versammlungsteilnehmer vorläufig festgenommen:
Der 34-jährige Dortmunder nahm an der Versammlung ohne Mund- und Nasenschutz teil. Als die Beamten ihn daraufhin ansprachen, versuchte er sich vergeblich der Kontrolle zu entziehen. Die Herausgabe der Personalien verweigerte der 34-Jährige vehement. Bei der anschließenden Durchsuchung leistete der Dortmunder Widerstand. Vergeblich, die Polizisten fanden ein Messer, eine Rasierklinge, Pfefferspray und Betäubungsmittel.
Grundsätzlich ist es verboten und wird strafrechtlich verfolgt, wenn man als Versammlungsteilnehmer gefährliche Gegenstände oder Waffen mit sich führt.
„Der 34-Jährige ist in der Vergangenheit polizeilich mit rechtem Gedankengut aufgefallen. Eine Zugehörigkeit zur organisierten rechten Szene ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht gegeben. Personen dieser rechten Szene waren gestern in einer kleinen Zahl ebenfalls anwesend.“
Die Polizisten brachten ihn in das Gewahrsam. Ihn erwarten jetzt ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz sowie ein Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
„Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, wie Personen mit rechtem Gedankengut die Versammlungen gegen die Coronaregeln zu ihrem Forum machen. Der Appell der Dortmunder Polizei an die friedlichen Versammlungsteilnehmer bleibt bestehen: Distanzieren sie sich auf den Versammlungen von Verfassungsfeinden. Man kann nicht für demokratische Freiheitsrechte auf die Straße gehen, wenn man gleichgültig neben Demokratiefeinden steht“, betont Polizeipräsident Gregor Lange.
Kommentare
[…] In Dortmund marschierten laut Polizeischätzungen rund 700 Menschen über den Wallring, 50 mehr als in der Woche zuvor. Es kamen rund 70 Gegenprotestler. Eine kleine Gruppe unternahm eine Sitzblockade. Insgesamt verlief die Versammlung weitgehend störungsfrei. (HIER berichten wir). […]
[…] gestern berichtet (HIER), demonstrierten am Montagabend (3. 1.) in Dortmund rund 700 Menschen mit einem Aufzug auf dem Wallring gegen die Coronabestimmungen und die Corona-Impfung. Ein […]
[…] Wie gestern berichtet (HIER), demonstrierten am Montagabend (3. 1.) in Dortmund rund 700 Mensc… mit einem Aufzug auf dem Wallring gegen die Coronabestimmungen und die Corona-Impfung. Ein Versammlungsteilnehmer wurde vorläufig festgenommen. […]
Man kann nicht für demokratische Freiheitsrechte auf die Straße gehen, wenn man gleichgültig neben Demokratiefeinden steht, betont Polizeipräsident Gregor Lange. Bei allem Verständnis für die besondere Situation in Dortmund und die schwierige Arbeit eines Polizeipräsidenten dort. Sollen grundsätzlich bei Demos die Teilnehmer gegegenseitig ihre Taschen kontrollieren? Nur eine einzelne Person aus der Demo hervorheben und diese mit so einem Spruch mit hunderten anderen Teilnehmern in Verbindung bringen, das ist eher schlechte politische Parteirethorik anstatt Polizeiarbeit. Würde der Polizeipräsident diesen Vorwurf auch bei einer Veranstaltung der SPD, CDU oder der GRÜNEN so äußern, wenn er bei einem von hunderten Demoteilnehmern diese Utensilien finden würde? Wenn ich auf eine Friday for Future Demo gehe und so eine Person wäre dort aufgegriffen worden, habe ich dann auch gemeinsame Sache mit Demokratiefeinden gemacht? Was für eine durchschaubare allgemeine Pauschalierung aller Maßnahmekritiker. Der Polizeipräsident sollte sich mal lieber darauf konzentrieren, die wirklichen überproportional in seiner Stadt vorhanden Nazistrukturen in bestimmten Stadtteilen zu bekämpfen. Dies schreibe ich als altgedienter Linker, der schon in seiner Jugend Veranstaltungen gegen Nazigedankengut mitorganisiert hat.
Thanks for finally talking about > Rund 800 bei Coronademos
in Dortmund und Lünen – 70 Gegenprotestler – Ausblick am Hellweg < Liked it!