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„Gegen Windräder – für unseren Wald!“ BI Waldstadt Iserlohn kämpft gegen „seelenlose Profitmaximierung“

„Gegen Windräder – für unseren Wald!“ BI Waldstadt Iserlohn kämpft gegen „seelenlose Profitmaximierung“

„Liebe Waldstädter, liebe Freunde unserer Heimat, liebe Freude der Vernunft!“

An diese Adressaten richtet sich die „Bürger Initiative Waldstadt Iserlohn“.

In einer Presseerklärung, die mit einer Flut von Rufzeichen gespickt ist, wirbt die BI um Unterstützer.  „Wir wollen die Naturlandschaft unserer Waldstadt der seelenlosen Profitmaximierung global oder lokal agierender Windkraft-Investoren ausliefern. Wir stehen auf der Seite der tragischen Opfer einer wirklichkeitsfernen und deshalb gescheiterten Energiewende-Politik!

In ihrem Aufruf schreiben die Windkraftgegner:

„Wir haben die Bürger Initiative Waldstadt Iserlohn gegründet, um uns dem völlig nutzlosen und Natur zerstörenden Bau von Windkraftanlagen in Iserlohn entgegen zu stellen. Eine Verspargelung der Waldstadt darf nicht stattfinden.

Keine Windräder in den Iserlohner Stadtwald – Stoppt die Windräder in Gerlingsen – Keine Windräder in der Schälker Heide!

„Alle reden vom Klima – wir vom Klima-Wahn. Wir verstehen den Wald,  insbesondere unseren Stadtwald,  als einen nicht ermessbaren Schatz der Natur, der auf keinen Fall zum Rendite-Goldschatz von Windpark-Investoren verkommen darf.“

Zwei Windräder zwischen Gerlingsen und Kalthof

Das Unternehmen ENERTRAG  plant zwischen Gerlingsen und Kalthof  zwei Windenergieanlagen. Seit Mitte 2018 läuft die Entwicklung des Windparks.

Zum Standort schreibt der Investor:

„Wenngleich das Gebiet als Waldstandort ausgewiesen ist (Nadelwald), sind auf dem im Bereich der geplanten Standorte kaum noch Bäume vorhanden.

Der durch Extremwetterphänomene (starke Stürme und trockenheitsbedingter Borkenkäferbefall) entstandenen Schaden stellt die Forstbehörden und Flächeneigentümer vor die Mammutaufgabe, das Mehrgenerationenprojekt Forst langfristig nachhaltig wieder in Stand zu setzen.

Die Windenergieplanung kann hierbei zumindest in Teilen Abhilfe schaffen. Dies begründet sich sowohl mit den jahrzehntelangen finanziellen Unterstützungen, als auch mit den direkten Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Flächen. Der forstwirtschaftliche Betrieb wird durch die Windkraftanlagen überdies nicht eingeschränkt.

Die beanspruchten Flächen, unabhängig davon, ob diese gerodet wurden oder wie in Iserlohn keine Bäume mehr existent sind, werden in Abstimmung mit den Fachbehörden im Verhältnis von mindestens eins zu eins wieder aufgeforstet. Dabei werden widerstandsfähige Bäume genutzt, die klimastabile Forstflächen schaffen.

Bei einem späteren Rückbau der Anlagen werden zu guter Letzt auch nicht mehr benötigte Zuwegungen, Stellplätze und der Standort rückgebaut und hochwertig aufgeforstet.“

Zwei Windräder in der Schälker Heide

Ebenfalls 2 Windräder will am Standort „Schälker Heide“  nordwestlich von Iserlohn in Letmathe (angrenzend an Schwerte) der  Investor ABO Wind errichten. Der Umfang dieses Windparks wurde von ursprünglich 4 geplanten Windrädern halbiert.

„Es handelt sich um ein waldgeprägtes Gebiet mit Laub- und Nadelwald. Alte Laubwälder sind nicht vorhanden, es dominieren Nadelforste und durch den Orkan Kyrill 2007 verursachte Windwurf- beziehungsweise Aufforstungsflächen. Die Nadelwaldbereiche sind bedingt durch Trockenheit und Borkenkäfer bereits großflächig verschwunden.“

Unter Berücksichtigung der in NRW eingeführten 1.000-Meter-Abstandsregel wurde der Genehmigungsantrag von 4 auf 2 WEA reduziert. Der Antrag befindet sich im Genehmigungsverfahren. 

Der Investor betont:

„Die Abstände der geplanten Anlagen betragen im derzeitigen Windpark-Layout mehr als 600 Metern zu den naheliegendsten Wohnhäusern.

Je nach Typ kann eine Windkraftanlage an diesem Standort etwa 15.000 Megawattstunden (MWh) umweltfreundlichen Strom erzeugen. Bei zwei Anlagen sind das 30.000 Megawattstunden. Das ist so viel Strom, wie rund 8.500 Haushalte verbrauchen. Zum Vergleich: Die Ortsgemeinden Stübbeken und Grürmannsheide haben gemeinsam rund 1.200 Einwohner.

Eine einzige Anlage könnte also rechnerisch den Strombedarf dieser Ortsgemeinden fast 15 Mal decken. Jede Anlage vermeidet jährlich den Ausstoß von etwa 10.000 Tonnen Kohlendioxid. Ein Windpark mit zwei Anlagen kann entsprechend rund 20.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.

Für die Stadt Iserlohn seien erhebliche Gewerbesteuereinnahmen aus dem Windpark zu erwarten. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit über die sog. Kommunalabgabe finanziell unmittelbar von den Stromerträgen des Windparks zu profitieren. Außerdem will ABO Wind nach Möglichkeit ortsansässige Unternehmen mit dem Bau der Infrastruktur beauftragen. Auch während der Betriebsphase sind Aufträge für Wartung und Pflege zu vergeben, die dauerhafte Einnahmen vor Ort generieren.

Alle Anlagen seien im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Märkischer Kreis“ geplant. Andere ausgewiesene Schutzgebiete seien nicht betroffen.

Die BI sagt grundsätzlich: NEIN

Die BI ist massiv dagegen. Man habe „vielfältige, rational und sachlich begründete Zweifel am ökologischen und ökonomischen Sinn des in Deutschland, in Manier eines Obrigkeitsstaates betriebenen , flächendeckenden und massenhaften Ausbaus von Windenergie-Anlagen“.

Gemäß der durch die Bundesregierung verordneten planungswirtschaftlichen Direktiven soll dieser monströse Zubau von Windkraft-Anlagen auf deutschem Festland keinen Halt mehr machen vor dem grundgesetzlich verankerten Schutz der körperlichen Unversehrtheit der hier seit Generationen lebenden Bürger und ihrer Familien – weder vor gewachsenen Natur-  und Kulturlandschaften, noch vor Natur-Biotopen, noch vor bisher gesetzlich geschützten Tier- und Vogelarten, noch vor unseren Wäldern, die von der Wissenschaft als die größten und nachhaltigsten CO2-Senken unseres Landes angesehen werden.

Gleichzeitig sind unsere Wälder die größten Wasserspeicher Deutschlands (ca. 200 Liter pro Quadratmeter Waldboden) und lassen durch die Filterleistung des Waldbodens sauberes Grundwasser entstehen . Sie sorgen für ständigen Temperaturausgleich zwischen Stadt und Land, sind regelrechte Staubsauger und filtern pro Hektar (100x100m) jährlich ca. 50 Tonnen Ruß und Staubpartikel aus
der Luft.

Es gibt keinen „Klimaschutz“ ohne Waldschutz!!!

Wir wollen auf lokaler Ebene eine bürgernahe Plattform des Vernunft geleiteten Widerspruchs sein: gegen eine deutsche Energiewende-Politik, die schonungslos und mit allen gesetzlichen Winkelzügen die angebliche Rettung des Welt(!)klimas betreibt, die jedoch in Wirklichkeit schon längst auch die Naturlandschaft unserer Waldstadt und den Iserlo9hner Stadtwald zum profitablen Renditeobjekt für
Windkraft-Lobbyisten gemacht hat.“

Auf ihrer Website stellt sich die Initiative als „eine Gruppe Iserlohner Bürger, Nachbarn und Kollegen“ vor, die sich „aktiv und solidarisch dem Natur- und Landschaftsschutz ihres unmittelbaren Wohn- und Lebensumfeld – der Waldstadt Iserlohn –  verschrieben haben und der Überzeugung sind, dass nur ein auf volkswirtschaftlichem Sachverstand, auf ideologiefreiem  Denken und ingenieurs-technischem Wissen basierender Klimaschutz zu einem sinnvollen und von allen Gruppen dieser Gesellschaft auch akzeptierten Ergebnis führen kann“. Man richte sich gegen „eine hemmungslose Natur- und Landschaftszerstörung, die vor unserer eigenen Haustür, sozusagen in unserem eigenen „Vorgarten“ bereits stattgefunden hat und die auch aktuell gerade in unserer Stadt in Gerlingsen und in der Schälker Heide stattfindet.“

Zudem gebe es „parteipolitische Planspiele im Iserlohner Stadtrat, den Stadtwald … seelenlos einer Industralisierung durch Windpark-Investoren auszuliefern“. Man sei gemeinsam entschlossen, „weitere zerstörerische Windkraft-Anlagen auf dem Stadtgebiet zu verhindern, frei von jeder parteipolitischen, wirtschaftlichen und ideologischen Abhängigkeit, frei von jeglichen politischen Karrierezielen, lediglich durch unsere politische Überzeugung und den „normalen Menschenverstand“ geeint“.

 www.biwi.website

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