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Ev. Kirche solidarisiert sich auf Synode mit Klimaaktivisten der „Letzten Generation“

Ev. Kirche solidarisiert sich auf Synode mit Klimaaktivisten der „Letzten Generation“

Sie kleben sich auf Straßen fest und blockieren den Verkehr, bewerfen Kunstwerke mit Kartoffelpüree. Der radikale Klimaprotest der „Letzten Generation“ ist umstritten. Doch die Ev. Kirche solidarisiert sich mit der Bewegung.

Die derzeit in Magdeburg tagende Synode der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) hat sich am Dienstag (8. 11. 22)  intensiv mit Fragen des Klimaschutzes beschäftigt. Neben anderen Gastrednern trat auch die Klimaaktivistin Aimée van Baalen (Sprecherin „Letzte Generation“) ans Mikrofon und erntete von einem großen Teil der Delegierten stürmischen Applaus.

Durch die neue Klimaschutzrichtlinie sollen bis 2035 im Raum der EKD 90 Prozent Netto-Treibhausneutralität erreicht werden. Klimaneutralität soll 2045 erreicht werden.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt unterstrich:

 „Die Transformation kann nur gelingen, wenn einzelne Institutionen eine Vorbildrolle übernehmen. Es braucht inneren Widerstand gegen die Konsumgewohnheiten in der expansiven Moderne, in die wir alle verstrickt sind. Es braucht eine ‚Große Transformation‘.“

Klimaaktivistin Aimée van Baalen (Sprecherin Letzte Generation) richtete einen dringenden Appell an die 128 Synodalen:

„Es ist an der Zeit, Risiken einzugehen. Denn jetzt zu schweigen, ist das größte Risiko von allen.“ Sie hob hervor, dass die evangelische Kirche eine wichtige Partnerin für die Klimaaktivisten sei: „Appellieren Sie an die Politik. Helfen Sie uns, eine Verhandlungsposition zu erhalten. Unterstützen Sie uns.“ Sie sagt weiter: „Wir brauchen Sie, um nicht nur das Hoffen, sondern auch das Fordern der lebenswerten und gerechten Zukunft aufrecht zu erhalten. Vielen Dank, dass Sie sich solidarisieren.“ Und betonte die Dringlichkeit des Klimaprotestes: „Wir müssen uns jetzt trauen, etwas zu sagen. Sonst lassen wir Milliarden Menschen weltweit und die junge Generation im Stich.“

Ein laut Presse „größerer Teil der Delegierten des Kirchenparlaments“ antwortete der 23-Jährigen mit standing ovations.

Der radikale Klimaprotest der „Letzten Generation“ ist umstritten. Der Auftritt der Aktivistin auf der Kirchensynode fiel mitten in der hitzigen Debatte um Straßenblockaden und Attacken auf Kunstwerke.

Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich rief gleichwohl Politiker auf, dem Beispiel der Kirche zu folgen und mit der „Letzten Generation“ ins Gespräch zu kommen.

„Die Bewegung darf nicht in eine kriminelle Ecke gestellt werden, wo sie einfach nicht hingehört. Die Aktivisten stellten ihr eigenes Wohl zurück, um gewaltfreien, zivilen Widerstand  zu leisten.“

Todesfall im Zusammenhang mit Protesten

In der vergangenen Woche war nach einem Unfall einer Radfahrerin in Berlin ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr in einem von Aktivisten mitverursachten Stau stecken geblieben. Das hatte die Diskussion um die Protestformen der Bewegung erneut befeuert, die Radfahrerin starb.

Kommentare

WORDPRESS: 2
  • schmunzler vor 2 Jahren

    Schräg ist, das der radikalisierte Teil dieser Bewegung dabei nicht mehr merkt, das sie mit ihren Aktionen die Aktzeptanz in der Bevölkerung verlieren und genau das Gegenteil ihres Anliegens erreichen :-). Man stelle sich mal vor, die weitaus größere Protestbewegung in Deutschland wegen der derzeitigen Wirtschaftspolitik und der Coronamaßnahmen in tausenden Städten jede Woche würden auch damit anfangen, solche von der evangelischen Kirche als legitime Protestform aktzeptierte Mittel anzuwenden.

  • Dr. Karl Meier vor 2 Jahren

    Die „Klimaaktivisten“, welche Kunstwerke besudeln und die Straßen blockieren und damit das Hindurchkommen von Rettungsfahrzeugen behindern, sind m.E. Kriminelle, die adäquat bestraft gehören. Besonders bestürzend finde ich aber,dass die Evangelische Kirche sich mit diesen Kriminellen solidarisiert. Ist aber nicht weiter verwunderlich: sie hatte ja auch schon mal die kriminellen Schlepperbanden im Mittelmeer tatkräftig unterstützt. Die Evangelische Kirche verkommt so immermehr zu einer links-grünen Politsekte, die sich über immer mehr Kirchenaustritte und geringere Mitgliederzahlen nicht wundern braucht.