Erstmals in einer bundesweiten Umfrage kletterte die Alternative für Deutschland (AfD) vor einer Woche auf 27 Prozent. Die Umfrage des Meinungsinstituts Yougov erfolgte am Wochenende der Kommunalwahl in NRW, am 12., 13. und 14. September 2025, und wurde am Mittwoch (17. 9.) veröffentlicht.
Am Samstag, 20. 9., sah ein weiteres Institur die AfD auf einem bisherigen Rekord. 26 Prozent schaffte die Partei bei Insa bisher noch nie.
27 Prozent hatte die AfD überhaupt noch nie in einer deutschlandweiten Befragung erreicht. Andere Institute veröffentlichten bis zum dritten Septemberwochenende ähnliche Ergebnisse. In keiner Umfrage steht die AfD inzwischen noch unter 25 Prozent – dem aktuellen Wert der CDU/CSU.
Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr notierten alle drei Institute die AfD bei 18 bis 19 Prozent, im Herbst 2022 stand sie noch bei 12 bis 14 Prozent. Die Zustimmung deutschlandweit hat sich damit in drei Jahren nahezu verdoppelt.
Dies ungeachtet dessen, dass der Verfassungsschutz die AfD im Sommer als gesichert rechtsextrem eingestuft hatte. Im Rechtsstreit um diese Einstufung hat der Verfassungsschutz allerdings eine „Stillhaltezusage“ abgegeben. Bis zu einem Gerichtsurteil wird der Nachrichtendienst die Aussage nicht öffentlich wiederholen.
Das bedeutet, dass das BfV die AfD bis zu einem Urteil nicht offiziell als extremistisch führen wird, sondern vorerst nur als Verdachtsfall. Auch die Pressemitteilung, in der das BfV die Hochstufung vom Verdachtsfall verkündet hatte, wurde von der Homepage gelöscht.
Mit Yougov sieht auch ein Institut die FDP wieder leicht gestärkt (auf 4 Prozent), während die Werte der anderen Parteien mit leichten Schwankungen stabil bleiben. So gewinnt bei Yougov die SPD einen Punkt, während die Grünen und die LINKE je einen abgeben. Auch der Wert für die Union (26 Prozent) war bei diesem Institut zuletzt im April so niedrig.
Bei der Kommunalwahl in NRW am vergangenen Sonntag (14. 9.) konnte die „Alternative“ ihre Zustimmung gegenüber der Wahl 2020 verdreifachen. Die CDU ging klar als stärkste Kraft aus den Wahlen hervor, die SPD verlor im NRW-Schnitt weniger als befürchtet, verlor in ihrem Stammland aber weiter und steht vor einem historisch schlechten Ergebnis. Die Grünen halbierten sich nach ihrem Höhenflug vor 5 Jahren wieder auf vorherige Größe.
Quelle: Wahlrecht.de
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