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Ev. Kirche im MK setzt verstärkt auf Spenden und Fundraising – Jüngere Menschen durch „Kirchenpost“ binden

Ev. Kirche im MK setzt verstärkt auf Spenden und Fundraising – Jüngere Menschen durch „Kirchenpost“ binden

(Foto Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg)

Kreissynode des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg beschließt neue Finanzsatzung –  Fundraising benötigt langen Atem:

Der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg erhält zum 1. Januar
2026 eine neue Finanzsatzung. Sie wurde am 24. Mai bei der Kreissynode in Meinerzhagen nach
einer mehrstündigen Debatte mehrheitlich beschlossen.

Grundsätzliche Kritik übte insbesondere Ralf Ziomkowski, Synodaler aus der
Kirchengemeinde Oberrahmede. „Wir leiten damit einen Prozess ein, der zum Niedergang der
kleinen Gemeinde führt“, sagte er. Aus seiner Sicht sei die Neuregelung „nicht solidarisch“. Eine
Vertreterin der Lüdenscheider Johanneskirchen-Gemeinde hielt dagegen: „Wir als kleine
Gemeinde stehen deutlich besser da als bisher.“

Grundsätzlich geht es darum, die Verteilung der Kirchensteuereinnahmen zwischen dem
Kirchenkreis und den Gemeinden neu zu regeln.

Eine tiefgreifende Änderung betrifft die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer. Bislang bringen
die Gemeinde das Geld auf und erhalten eine Erstattung über die Pfarrbesoldungspauschale.
Künftig soll die Besoldung zentral über den Kirchenkreis erfolgen. Das vereinfache die Haushaltsführung.

Die Besetzung der Pfarrstellen  wird weiter in den Händen der Gemeinden liegen.

Neu geregelt wird die Verteilung der Kirchensteuer. Die Satzung sieht vor, die Anzahl der
Gemeindeglieder als Grundlage zu nehmen. Bislang wurde das Geld nach einem Schlüssel verteilt,
bei dem die Anzahl der Gemeindeglieder und die Größe der Gemeinde (nach Quadratkilometern)
zugrunde gelegt wurde. In diesem Zusammenhang wurde ein Antrag aus der Kirchengemeinde
Attendorn-Lennestadt abgelehnt. Die Antragsteller hatten eine Sonderzuweisung von einem
Prozent der Gesamtverteilsumme gefordert. Die Größe dieses Kooperationsraumes, der als
„Diaspora“ bezeichnet wurde, wurde als Begründung herangezogen. Etwa 50 Prozent der
gesamten Fläche des Kirchenkreises entfalle auf die Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt.

Weitere Veränderungen betreffen die Tageseinrichtungen für die Kinder- und Jugendarbeit.

Mit knapper Mehrheit wurde beschlossen, dass alle evangelischen Kitas im
Kirchenkreis – unabhängig von der Trägerschaft – bis zu 30 % des Trägeranteils als Zuweisung
erhalten sollen. Ebenso sollen die Mittel für die Jugendarbeit als dynamisierte Zuweisung in der
neuen Satzung festgeschrieben werden.

Matthias Kleine kümmert sich als Fundraiser  um zusätzliche Einnahmen und mehr. Zu seinen Aufgaben gehört es
auch, Menschen für die Kirche zu gewinnen und Mitglieder an sie zu binden.

40.000 Euro Anlassspenden (zumeist nach Trauerfällen), rund 340.000 Euro freiwilliges
Kirchgeld im gleichen Zeitraum und in der gleichen Zeit rund 310.000 Euro, die über
Mailingaktionen hereingeholt worden sind – doch „Das Spendenaufkommen ist rückläufig“.

Zum einen beteiligten sich noch nicht alle Gemeinden an den Mailing- und Spendenbriefaktionen. Zum anderen werde der Kirchenkreis die Möglichkeiten
ausweiten, auch digital zu spenden, beispielsweise über Paypal und andere Bezahlsysteme. Sie
könnten auf jeder Gemeinde-Homepage implementiert werden.

Weiter lädt der Fundraiser zu Kampagnen an Weihnachten und Ostern ein. „Da können wir die
gute Botschaft gut mit einer Bitte um Unterstützung verknüpfen.“

Mit der „Kirchenpost“ ab nächstem Jahr will die Ev.Kirche stärker in den Alltag ihrer Mitglieder eintreten und ihnen zeigen „Wir sind für Dich da. Ein
Leben lang.“ Neben klassischen Post-Aussendungen setzt das Projekt auch auf den Ausbau der
digitalen Kommunikation. Zielgruppe sind zunächst junge Menschen bis zu 31 Jahren. „In dieser
Altersgruppe sind die meisten Kirchenaustritte zu verzeichnen“, erklärte Matthias Kleine.

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