Bereits seit einem Jahr hätte ein heute 22-jähriger Syrer nicht mehr in Deutschland sein dürfen, wurde von einer Ausländerbehörde in Bayern nach Bulgarien abgeschoben und mit einem mehrjährigen Einreiseverbot belegt. Wie das in der Praxis funktioniert hatte, bewies sich am Mittwochabend (23. April) in einem Bahnhof im Ruhrgebiet.
Gegen 21:30 Uhr kontrollierte eine Bundespolizeistreife einen 22-Jährigen in der Haupthalle des Recklinghäuser Hauptbahnhofs. Die Identität des jungen Mannes stellten die Beamten anhand eines bulgarischen Aufenthaltstitels fest.
Die Personalienüberprüfung des Syrers ergab, dass ihn die Ausländerbehörde Oberfranken zur Festnahme ausgeschrieben hatte. Denn er war bereits im Mai vorigen Jahres nach Bulgarien abgeschoben und mit einer Einreiseverweigerung für das Bundesgebiet belegt worden, die für mehrere Jahre galt.
Alldies stand auf den Dokumenten. In der Praxis war der junge Syrer untergetaucht und trieb sich jetzt ohne Meldeadresse im Ruhrgebiet herum. Dokumente, die ihn für eine Wiedereinreise in Deutschland berechtigten, konnte der Gesuchte nicht vorweisen.
Die Bundespolizisten nahmen den 22-Jährigen fest und brachten ihn nach Rücksprache mit der zuständigen Kriminalwache aus Recklinghausen in dortige Gewahrsam. „Er wird sich nun wegen der Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz verantworten müssen“, schließt Polizeisprecherin Pia Leonhardt ihre Meldung. Das Weitere obliegt jetzt der Ausländerbehörde, für die Bundespolizei ist die Arbeit getan.
Quelle Bundespolizei Recklinghausen
Kommentare
Ja, so funktioniert es, nicht nur mit Dublin-Abschiebungen nach Bulgarien. Es kommen viele der Abgeschobenen zurück, sei es noch während der Einreisesperre oder kurz nach Ablauf. Sehr beliebt auch unter Migranten vom Balkan, denn bei einer freiwilligen Ausreise werden Startgelder gezahlt. Hinzu kommen noch die Vielen, die bleiben können, obwohl der Asylantrag abgelehnt wurde, sei es durch sog. Integration, sei es durch Arbeit (meist in einem Niedriglohnjob), sei es durch Ausbildung, Petitionen, Härtefallanträgen oder einfach, weil man in einem Verein aktiv ist, auch sehr beliebt ist es, keinen Pass zu haben. Die Asylgesetze wurden mit der Zeit immer mehr aufgeweicht, es wurden zu Unrecht viele Bleibemöglichkeiten geschaffen, die es eigentlich mit einem Asylantrag nicht geben dürfte. Wann kehr man endlich zu den Asylgesetzen zurück und gewährt nur denen eine Bleibemöglichkeit, die einen Schutztitel erhalten haben oder, wenn sie arbeiten möchten, die mit einem Arbeits- bzw. Ausbildungsvisum eingereist sind? Hat man immer noch nicht verstanden, dass Bleibemöglichkeiten auch bei Ablehnung, immer mehr Glücksritter nach sich ziehen, die es auch versuchen möchten? Auch bei jetzt sinkenden Neuanträgen, verglichen mit dem hohen Niveau der vergangenen Jahre, wird es nicht bleiben, wenn nicht endlich konsequent verfahren wird und..die AfD wird sich freuen, denn es ist abzusehen, dass immer mehr Bürger die Asylpolitik so nicht mehr hinnehmen wollen!