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„Wir sind Hoffnungsträger – Regierung, WDR und Co. ins Bürgergeld schicken“: NRW-AfD wählt Bundestagskandidaten – Helferich aus Dortmund auf Platz 6

„Wir sind Hoffnungsträger – Regierung, WDR und Co. ins Bürgergeld schicken“: NRW-AfD wählt Bundestagskandidaten – Helferich aus Dortmund auf Platz 6

„Früher hat man uns als AfD oft verspottet, heute schaut die Welt auf uns. Wir sind die Hoffnungsträger… Und die Jugend steht hinter uns!“

Mit heftigem Applaus quittierten die Delegierten der NRW-AfD bei der Wahlversammlung am ersten Wochenende des neuen Jahres in Marl das Grußwort des Bundestagsabgeordneten  Maximilian Krah.

Der besonders auf Tiktok sehr rührige AfD-Politiker bezeichnete die „Alternative“ mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar als „Hoffnungsträger“ und erinnerte an die öffentliche Unterstützung des mehrfachen Milliardärs und Tesla-Chefs Elon Musk auf dessen Plattform X.

Auf Platz 1 der NRW-Landesliste wurde der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk gewählt. Er forderte markig, „Regierung, WDR und Co. endlich ins Bürgergeld“ zu schicken.  Das Geld für die militärische Ukraine-Hilfe wolle er lieber in die nordrhein-westfälische Infrastruktur stecken und die Unternehmenssteuer reformieren.

In Anlehnung an Donald Trump forderte Gottschalk: „Abschieben! Abschieben! Abschieben!“ Deutschland zuerst müsse das Motto sein. „Wir wollen unsere Nation wieder an die Weltspitze bringen.“ Das bedeutet für Kay Gottschalk vor allem:

„Weg mit den Deutschland-Abschaffern, konsequente Leistungskultur einführen und endlich wieder Politik für statt gegen unser Land machen!“

Der 59-jährige finanzpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion und Vize-Chef der NRW-AfD kam auf 292 der 488 abgegebenen Stimmen.

Noch bis Montag läuft die Wahlversammlung, bei der rund 500 Delegierte die Landesliste mit 30 bis 35 Kandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl festlegen. Erwartungsgemäß kam es zu vielen  Kampfkandidaturen zwischen dem als gemäßigt geltenden Flügel unter AfD-Landesparteichef Martin Vincentz und einem extremistischen Flügel.

Auf Platz zwei setzte sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Fabian Jacobi gegen seinen Fraktionskollegen Martin Renner durch. Dieser schaffte es im Anschluss auf Platz 4. Michael Espendiller wurde auf Platz 3 gewählt Alle drei sitzen bereits seit 2017 im Bundestag.

Auf Platz 5 wählten die Delegierten den ehemaligen Landesvorsitzenden Rüdiger Lucassen, auf die 6 den fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich aus Dortmund, gegen den ein Parteiausschlussverfahren läuft.

Wie Medien unter Berufung auf den Antrag an das Landesschiedsgericht im Sommer schrieben, soll Helferich in – Zitat – „schwerwiegender Weise“ gegen das Grundgesetz verstoßen haben.

Helferich habe gefordert, deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund sowie andere Personengruppen unter Anwendung staatlicher Zwangsmittel außer Landes zu bringen und dies als politische Zielsetzung artikuliert. Zugleich habe er die Betroffenen als „Viecher“ bezeichnet.
Die AfD verweist unter anderem auf Veröffentlichungen Helferichs Ende vergangenen Jahres auf der Plattform X.

Helferich hatte sich als „freundliches Gesicht des NS“ bezeichnet. Wegen der Kritik daran verzichtete er 2021 auf die Zugehörigkeit zur Bundestagsfraktion und sitzt seither als fraktionsloser AfD´ler im Bundestag.

Bei der Bundestagswahl 2021 kam die AfD in NRW auf 7,3 Prozent, die Liste zog bis Platz 12. In der letzten Umfrage zur Wählergunst in NRW legt die „Alternative“ auf 13 Prozent zu und landet damit nur noch knapp hinter den in NRW mitregierenden Grünen.

Die Polizei Recklinghausen hatte für jeden der Wahlversammlungstage (bis Montag) Proteste im Bereich der Veranstaltungshalle angekündigt. Am Freitagnachmittag kamen jedoch nur wenige Demonstranten, berichtet die FAZ.net.

Quellen: AfD NRW, FAZ.net

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