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Prozessauftakt zum Totschlag von Bad Oeynhausen: Syrer war polizeibekannt – NRW-Behörden wussten nichts davon

Prozessauftakt zum Totschlag von Bad Oeynhausen: Syrer war polizeibekannt – NRW-Behörden wussten nichts davon

Vor einem halben Jahr wurde in Bad Oeynhausen der 20-jährige Philippos Tsanis totgeprügelt.

Heute (17. 12.) hat am Landgericht Bielefeld der Prozess gegen die Angeklagten begonnen – zwei 19-jährige Deutsche und den mutmaßlichen Haupttäter, Mwafak Al S., einen 18-jährigen Syrer aus Bad Oeynhausen.

Als Philippos Tsanis in der Nacht des 23. Juni den Abiball seiner Schwester feiern wollte, wurde er im Kurpark von Bad Oeynhausen brutal angegriffen.

Ein junger Syrer schlug und trat so brutal auf ihn ein, dass Philippos zwei Tage später im Krankenhaus starb.

Der junge Syrer, der 2016 im Rahmen eines Kindesnachzugs nach Deutschland kam, war seitdem mehrfach wegen Straftaten in Baden-Württemberg auffällig geworden.

Vor allem Raub, Diebstähle und Drogendelikte sollen auf sein Konto gehen. Vor einem Jahr zog Mwafak Al S. mit seiner Familie nach Bad Oeynhausen. Auch dort beging er Straftaten. Über seine kriminelle Vergangenheit wurden die Behörden in NRW aber offenbar nicht informiert. 

Wir hatten keine Informationen„, sagt der Landrat des Kreises Minden-Lübbecke Ali Doğan (SPD) dem WDR.


 

Als „viel zu spät und instinktlos“ kritisierten Medien diese Aussagen Nancy Faesers (SPD). Die Bundesinnenministerin hatte sich erst Tage nach der Gewalttat erstmals  geäußert.

Die SPD-Politikerin führte das Gewaltverbrechen auf nicht gelungene soziale Integration zurück.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) reagierte darauf mit Befremden. Bei WELT TV sagte Reul: „Erstmal ist immer der Schuld und persönlich verantwortlich, der die Tat begeht – und nicht irgendjemand anders.“

Aus Faesers Sicht habe der 18-jährige Syrer, der als mutmaßlicher Totschläger verhaftet wurde, in seinen 8 Jahren in Deutschland nie ein anderes Umfeld als eine Sammelunterkunft erlebt.

Diese Behauptung, die wie der Versuch einer Rechtfertigung des grausamen Verbrechens wirkt, ist zudem offenbar unwahr. Nach Aussagen des Bürgermeisters von Bad Oeynhausen jedenfalls  hat die syrische Großfamilie des Tatverdächtigen überhaupt nie in einer Sammelunterkunft gelebt.

Ein weiterer angeblicher Grund für das grausame Verbrechen, so die Innenministerin: Das Thema Migration sei aus der Öffentlichkeit verschwunden.

„Das ging 2017 massiv runter und dann ist es aus der Öffentlichkeit weg gewesen. Aber vor Ort war das Thema nicht weg, weil der Wohnungsmangel schon da war, weil wir es nicht geschafft haben, die Geflüchteten in Wohnraum unterzubringen, sie wirklich sozial zu integrieren. Niemand hat mehr darüber gesprochen.“

Faesers Behauptungen zu den Zahlen sind nachweislich falsch, ebenso wie das angebliche Verschwinden des Themas aus der Öffentlichkeit.

In Talkshows und im Europawahlkampf war die  Migration und ihre Bewältigung nahezu omnipräsent. Zur Zahl der Asylanträge: Auch im Corona-Jahr 2020 stellten über 120.000 Menschen  Asylantrag in Deutschland, 2022 waren es  244.000, 2023 rund 350.000 Menschen.

Dazu kamen bisher 1,6 Mio. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Faeser weiter: „Da haben wir sehr geholfen als Bund, viel Geld gegeben. Aber das hilft ja allein nicht. Ich brauche die Unterkünfte, die Räumlichkeiten. Ich brauche viel mehr Unterstützung.“

Quellen: Welt.online, NTV, WDR, eigene Recherchen

Kommentare

WORDPRESS: 2
  • […] +++ UPDATE – Innenministerin Faeser spricht von einem Versagen bei der sozialen Integration ++… […]

  • St. Gremling vor 6 Monaten

    Montags will Faeser die Migration begrenzen.
    Dienstag will sie schneller abschieben.
    Mittwochs will sie schon bei Hetze im Netz abschieben.
    Donnerstag fordert sie härtere Strafen.

    Wenn denn aber dann einer ihrer „Schützlinge“ die links woke Denke der Dame verletzt und als Mehrfachtäter mit einem langen Strafregister, natürlich bei unserer überforderten und links ausgerichteten Judikative bisher weder angeklagt und somit nicht verurteilt, jemanden zu Tode prügelt trägt dafür die Schuld die Bevölkerung.

    Diese Frau ist als Ministerin untragbar, ihre Ankündigungen kann man nicht mehr für voll nehmen, ist an Pietätlosigkeit nicht zu überbieten.

    Wann hat dieser Rot Grüne Irrsinn in Berlin endlich ein Ende.