Fleischermeister Liedtke: Lebenslange Arbeit am (Zitat) „Genuss-Lebensmittel“
Als Kurt Liedtke aus Welver im Kreis Soest vor 63 Jahren seine Berufsausbildung (damals noch „Lehre“ genannt) beim ehemaligen Fleischer-Obermeister Milk in Hamm-Herringen begann, „da tickten die Uhren noch anders – beispielsweise bekam ich 3 D-Mark als Wochenlohn“, wie der heute 78jährige erzählt.
Hinzu kamen „Kost und Logis“ (also Unterkunft und Mahlzeiten) im Haushalt des Meisters. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg war es wichtig, einen Beruf zu erlernen, „der einen -im wahren Wortsinn- ernähren kann. Und so habe ich alles im Umgang mit dem Genuss-Lebensmittel Fleisch von der Pike auf erlernt und mein Handwerk lieben gelernt.“
Nach verschiedenen Stationen als Geselle, dann der Meisterschule in Landshut (inkl. Meisterprüfung dort im Jahre 1973) und etlichen Jahren als angestellter Ausbildungsmeister wagte er zusammen mit Ehefrau Ingrid den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit:
Zwischen 1990 und 2007 betrieb Meister Liedtke die eigene Fleischerei an der Werler Straße im heimischen Welver – und war bekannt etwa für seine Spezialitäten wie Rinderwurst, selbstgesalzene Schinken oder Möpkenbrot.
„Heute hat sich bei vielen Menschen die Haltung zum Thema „Fleisch essen“ leider sehr verändert“, konnte auch Innungs-Obermeister Ernst-Alfred Kleeschulte (l.) bei seinem Besuch nur bestätigen.
„Dass der Verbraucher genau überlegt, welche Qualität Lebensmittel er essen möchte, ist ja richtig.
Doch das Genuss-Lebensmittel Fleisch quasi zu verteufeln, ist umso unverständlicher, wenn man parallel dazu Produkte konsumiert, die „Schnitzel“ oder „Wurst“ heißen, aber keinerlei Fleisch mehr enthalten!“
Kleeschulte überreichte Meister Liedtke den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Dortmund, in Erinnerung an die vor 51 Jahren erfolgreich absolvierte Meisterprüfung.
PM Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe
Kommentare