Sie sei von zwei Männern in einen Transporter gezwungen und nach einer Irrfahrt durch zwei Ruhrgebietsstädte sexuell missbraucht worden – so schilerte es vorige Woche eine 15-Jährige bei der Polizei Gelsenkirchen. Diese startete einen dringenden Suchaufruf, bat um Hinweise und Zeugen.
Jetzt hat sich herausgestellt: Die angebliche Entführung hat ebenso wenig stattgefunden wie der Missbrauch.
Die 15 Jahre alte Gelsenkirchenerin war am Mittwochabend bei der Polizei in Essen erschienen und hatte eine Strafanzeige gestellt. Sie gab an, in Gelsenkirchen nach der Schule gegen 12 Uhr an einer Bushaltestelle an der Kranefeldstraße im Bereich Nordsternpark auf eine Freundin gewartet zu haben.
Dann habe ein weißer Transporter neben ihr gehalten, aus dem zwei Männer stiegen und sie in das Auto zwangen.
Nach einer Irrfahrt sei die Jugendliche zunächst durch die beiden Männer in einem Haus an einem ihr unbekannten Ort Opfer sexueller Gewalt geworden, bevor sie von den beiden Unbekannten nach einer erneuten Fahrt in Essen aus dem Auto gelassen worden sei. Die beiden Männer hätten Sturmhauben getragen und mit arabischem Akzent gesprochen. Das junge Mädchen gab auch Teile des Kennzeichens des Transporters an – „CUX – HH“ oder“ CUX – HK“.
Jetzt hat sich allerdings herausgestellt, dass die Geschichte nicht stimmte. „Ermittlungen haben ergeben, dass sich der Sachverhalt nicht wie geschildert zugetragen hat und es zu keinem Sexualdelikt oder einer anderen Straftat zum Nachteil der Jugendlichen gekommen ist“, teilte die Gelsenkirchener Polizei mit und setzt beruhigend hinzu:
„Somit bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Bevölkerung durch flüchtige, unbekannte Tatverdächtige.“
Das junge Mädchen ist strafmündig und wird sich jetzt möglicherweise wegen der Vortäuschung einer Straftat verantworten müssen.
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