Aldi will in Fröndenberg am bisherigen Standort neu bauen – das Altgebäude am Bruayplatz soll abgerissen werden und einem modernen Neubau weichen.
Am Donnerstag, 20. Juni 2024, hat der Rat das mit 2 Nein-Stimmen beschlossen. Die Wohnungen über dem Discounter sind bereits leer gezogen.
Trotz des Abrisses „so bald wie möglich“ (Stadtrat) baut Aldi jetzt erst einmal noch um.
Dazu wird die Filiale in der kommenden Woche vier Tage lang geschlossen. Am Freitag, 28. Juni, ist Wiedereröffnung.
Der Stadtrat hatte für die Neubaupläne in seiner Sitzung am 08. November 2023 grünes Licht gegeben und beschlossen, die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau der Aldi-Filiale in der Stadtmitte zu schaffen.
Aldi will sich schon seit geraumer Zeit in Fröndenberg vergrößern. Am aktuellen Standort am Bruayplatz ist der Discounter seit nun 14 Jahren ansässig, als Edeka Isselmarkt dort wegzog und seinerseits an der Alleestraße/Harthaer Platz eine neue, moderne Filiale eröffnete. Aldi war bis dahin am Markt ansässig.
Die jetzige Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern ist für die modernen Aldi-Discounter zu klein. Um „marktgerecht“ auf auf 1290 Quadratmeter zu erweitern, möchte Aldi das alte Gebäude mitsamt der 7 inzwischen leer gezogenen Mietwohnungen in den Obergeschossen abreißen und durch einen Neubau ersetzen – ähnlich wie vor 2 Jahren in Unna-Königsborn an der Kamener Straße.
Auch dort wich der Altbau an selber Stelle einem modernen und größeren Aldi.
Stadt und Politik haben sich für die Variante entschieden, die „eine Verschiebung des Baukörpers in südwestliche Richtung vorsieht“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Durch den Neubau wird die Verkaufsfläche „perspektivisch auf 1400 Quadratmeter“ erhöht, und mehr Parkplätze soll es außerdem geben.
Der aktuelle Bebauungsplan als Mischgebiet lässt einen Flachbau in der anstrebten Größe nicht zu, muss also geändert werden, um Aldi in der City zu halten. Und das wollen Stadt und Politik unbedingt.
Schon 2009 stellte das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt herausgestellt, dass Aldi für die Innenstadt eine große Bedeutung hat. Der Disounter übernehme „eine Doppelfunktion als integrierter Nahversorger und als Magnetbetrieb für die Innenstadt. Vor diesem Hintergrund ist dieser Standortbereich als städtebaulich besonders schützenswert einzustufen bzw. der Verbleib des Aldi-Discounters innerhalb des Stadtzentrums zu forcieren“.
Umgekehrt ist Fröndenberg-Mitte auch für Aldi sehr bedeutsam:
Ein Gutachten der BBE Handelsberatung aus Köln prognostiziert für den Discounter einen jährlichen Mehrumsatz von bis zu 2 Millionen Euro. Der Großteil, 1,8 Millionen Euro, entfallen auf Lebensmittel und Drogeriewaren, den Rest machen Aktionsartikel aus.
Aldi könnte laut Gutachten seinen jährlichen Umsatz in Fröndenberg auf rund 9 Millionen Euro erhöhen. Angestrebt sei keine Erweiterung des Sortiments, sondern die „Optimierung der internen Logistikabläufe“ sowie die „großzügige Warenpräsentation“ auf der dazugewonnen Fläche.
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