Geschlechtervielfalt: Sollten Kitas auf das Basteln von Mutter- und Vatertagsgeschenken verzichten?
Diese Frage stellt das Umfrageinstitut civey anlässlich des Vatertags am zurückliegenden Donnerstag (9. Mai) und des Muttertags an diesem Sonntag, 12. Mai.
Hintergrund ist ein strittiges Vorgehen einer katholischen Kita voriges Jahr im hessischen Amöneburg. Laut BILD verschickte die Kita-Leitung Elternbriefe mit dem Hinweis, dass die Kinder keine Geschenke mehr zum Mutter- und Vatertag basteln würden – ein Beschluss der Teamleitung.
In der Erklärung hieß es:
„In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keine Menschen ausschließen.“
Der Elternbrief löste eine heftige Debatte aus.
Die „tolle Geste“ des Vatertagsgeschenks könne manche Menschen ausschließen und sei daher nicht individuell für alle geeignet, argumentierte die Kita.
Die traditionelle Familie mit Mutter, Vater und Kind sei nicht mehr die Norm und „[e]in Vatertagsgeschenk ohne Vater ist nicht nur ohne Wert”, sondern könne „die Identität eines Kindes in Frage stellen“.
Um das Kind vor diesem Kummer zu bewahren, hielt die Kita die Entscheidung für angemessen.
Das Bistum Fulda distanzierte sich von dem Elternbrief. Der Oberhessischen Presse nach betonte ein Bistumsvertreter, dass die Kindertagesstätte trotz der Offenheit für neue Lebensmodelle weiterhin ein katholisches Profil habe. Dementsprechend würden sich die Erzieher weiterhin für das christliche Verständnis von Ehe und Familie einsetzen, das die Rolle von Vater und Mutter mit einbeziehen werde. „Man ist sich einig, dass das ursprüngliche Schreiben unglücklich und damit falsch formuliert war.”
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