Den Polizeibeamten bot sich ein Bild der Verwüstung.
Am Samstagabend gegen 21:30 Uhr wurde die Polizei zu einer Kapelle in Plettenberg/Märkischer Kreis gerufen. Dort sollten Personen randalieren.
Ein Zeuge hatte Unbekannte in die Kapelle der Evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg gehen sehen. Sie seien noch darin und würden Krach machen.
Wie die Beamten vor Ort feststellten, war die Tür eingeschlagen, die Holzverkleidung zerbrochen worden. Im Innenraum bot sich ein Bild der Verwüstung:
So wurde unter anderem das Taufbecken umgeworfen, ein Leuchter abgerissen und ein Fenster beschädigt. Auch die Orgel wurde im Obergeschoss demoliert sowie Teile am Dachstuhl.
Der Schaden wird auf einen mindestens mittleren fünfstelligen Betrag geschätzt.
Die Polizei durchsuchte die Kapelle nach den Tätern und wurde im Glockenturm fündig: Sie entdeckte, Zitat, „eine 24 Jahre alte Dame aus Hamm und einen 21-Jährigen ohne festen Wohnsitz.“
Das betrunkene Pärchen wurde ins Polizeigewahrsam Lüdenscheid gebracht. Dabei leisteten beide erheblichen Widerstand:
Sie spuckten, schlugen und traten nach den Beamten, überzogen sie mit Beleidigungen und Bedrohungen.
Die 24 Jahre alte Hammerin verblieb über Nacht im Gewahrsam zur Verhinderung weiterer Straftaten. Der 21- ährige wurde wegen des Verdachts der Fluchtgefahr durch die Polizei vorläufig festgenommen. Er wurde nach Anordnung durch das zuständige Gericht jedoch nachfolgend wieder entlassen.
Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen, denn es sei nicht auszuschließen, dass auch weitere Personen an der Randale beteiligt waren.
Wie uns Polizeisprecher Lukas Borowski auf Anfrage mitteilte, ist der 21-Jährige ein Deutsch-Pole, die 24-Jährige ist Deutsche. Zum Motiv gibt es noch keine Erkenntnisse.
Die Evangelische Böhler Kirche in Plettenberg, Böhler Weg 1, ist die letzte erhaltene der einst zahlreichen Kapellen, die zur Pfarrkirche in Plettenberg gehörten. Es handelt sich um einen einfachen Saalbau, im Kern 15. Jahrhundert, mit trapezförmigem Chor und 3/8-Schluss, auf dem westlichen Teil kleiner Dachreiter. Schäden im 30-jährigen Krieg. 1651, nach Schlichtung der konfessionellen Verhältnisse, blieb die Böhler Kirche der lutherischen Gemeinde vorbehalten. (Quelle Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg)
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