Die Szenische Lesung über die „investigativen Recherchen von Correctiv“ („Geheimplan gegen Deutschland“),kommt nach Dortmund. Veranstalter ist der Dortmunder Verein „theatervolk“. Termin ist der 5. Mai. Der Presseverein Ruhr ruft in einer Rundmail zum Besuch der Veranstaltung und zum Werben dafür im Freundes- und Bekanntenkreis auf.
Der Verein theatervolk plant am 5. Mai 2024 um 19.30 Uhr im raum17 (Mönchengang 9, 44135 Dortmund) eine szenische Lesung zur Correctiv-Recherche, aufgeführt vom Kammertheater „Kleiner Bühnenboden” aus Münster.
Das Stück „Geheimplan gegen Deutschland” basiert auf der Idee und den Texten von Kay Voges, der das Stück bereits mit dem Berliner Ensemble realisierte.
„Das Thema ist brisant und hochaktuell. In vielen Städten ist die Aufführung mit großem Erfolg gelaufen“, heißt es in der Ankündigung des Theaters. „Es wäre schön, wenn uns das auch in Dortmund gelingt.“
Kartenreservierung unter: ticket@theatervolk.de.
Quelle Presseverein Ruhr
Uraufgeführt wurde dieses Stück am 17. Januar in Berlin. Den zugrunde liegenden Recherchetext hatte Correctiv erst eine Woche zuvor veröffentlicht, erinnerte die Berliner Zeitung in ihrer kritischen Betrachtung des Stücks.
„Kernthema des Artikels: Martin Sellner, der Kopf der Identitären Bewegung, hält im Potsdamer Landhaus Adlon einen Vortrag. Es soll ihm und seinen Zuhörern um die „Remigration“ von Menschen mit Migrationshintergrund gegangen sein – Correctiv übersetzt dieses Konzept mit „millionenfacher Vertreibung““, so die BZ.
Die Zeitung berichtet weiter:
„Nur wenige Stunden nach Erscheinen der Recherche am 10. Januar gibt das Berliner Ensemble auf dem Kurznachrichtendienst X bekannt: Der „Geheimplan“ soll in einer Koproduktion des Berliner Ensembles und des Volkstheaters Wien am 17. Januar als szenische Lesung aufgeführt werden.
Dann kam heraus: Der künstlerische Direktor des Wiener Volkstheaters, Kay Voges, wusste seit Ende Dezember von der Correctiv-Recherche. Das teilte eine Sprecherin des Volkstheaters der Berliner Zeitung auf Anfrage mit. Er habe „bereits während seiner Zeit in Dortmund und auch am Volkstheater“ mit Correctiv zusammengearbeitet, so die Sprecherin weiter. Der Kontakt zum Berliner Ensemble sei „vor dem Hintergrund der Geschichte, geografischen Lage und Tradition des Hauses“ ebenfalls über Voges gelaufen. Dieser inszeniere „seit einiger Zeit regelmäßig“ beim Berliner Ensemble.
„Auffällig“ findet es der BZ-Reporter außerdem, dass die Schauspieler laut Sprecherin nur einen Tag Zeit hatten, um das Skript einzustudieren. „Die Proben begannen am 16. Januar“, heißt es auf Anfrage. Für den zeitlichen Abstand zwischen der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche und der szenischen Lesung gab es angeblich „logistische Gründe“. Man habe erst Anfang Januar mit der Ausarbeitung des Theaterskripts begonnen, das Skript habe erst zu Probenbeginn gestanden.
Eine Person sei im Kontext der szenischen Lesung besonders pikant: Jean Peters, nach eigenen Angaben seit 2022 für Correctiv tätig. Er wird sowohl in der Autorenliste der Correctiv-Recherche als auch des Skripts für die szenische Lesung am Berliner Ensemble aufgeführt. Bis 2021 war Jean Peters als Aktionskünstler im Künstlerkollektiv Peng aktiv.
Er habe mit seinen Aktionen „in das politische und ökonomische Geschehen“ interveniert, schreibt er auf seiner Website.
Das Kollektiv habe u. a. zu „Straftaten“ aufgerufen, „die zu sozialer Gerechtigkeit beitragen sollten“
– wie etwa zu „Diebstahl in Supermärkten“ oder zu „innereuropäischer Fluchthilfe“. Und Peters erklärt weiter, diese Aktionen habe man meistens mit Kooperationspartnern „wie Theatern, NGOs oder Kunstbiennalen“ entwickelt, „finanziert durch Spenden oder Stiftungen“.
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