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Mehr Licht, mehr Platz und Wühlgarten für Schweine im „Stall der Zukunft“ im Kreis Soest

Mehr Licht, mehr Platz und Wühlgarten für Schweine im „Stall der Zukunft“ im Kreis Soest

Mehr Platz, mehr Licht, mehr Tierwohl:

 Nach rund vierjähriger Planungs- und Entwicklungszeit wurde in Bad Sassendorf im Kreis Soest Anfang dieser Woche der „Stall der Zukunft“ eröffnet.

 Damit startet dort ein bundesweites Vorzeigeprojekt für die Nutztierhaltung. Die Landesregierung hat den Bau des Demonstrationsprojekts „Stall der Zukunft“ mit 3,9 Millionen Euro unterstützt.

Ministerin Gorißen sagte im Zuge der Einweihung:

„Das Projekt ‚Stall der Zukunft‘ sorgt für mehr Tierwohl und mehr Nachhaltigkeit und ist bislang einzigartig in Deutschland.

Nordrhein-Westfalen ist ein starkes Agrarland und mit unserem Know-how in landwirtschaftlicher Forschung, Entwicklung und Praxis wollen wir einen guten Beitrag zum Umbau in der Nutztierhaltung leisten. Die Landwirtschaft in Deutschland braucht bessere Zukunftsperspektiven und der ‚Stall der Zukunft‘ zeigt, wie die Transformation der Nutztierhaltung gelingen kann, bei der auch die konventionellen bäuerlichen Betriebe mitgenommen werden.“

Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW: „So war das Projekt von den ersten Gedanken an darauf ausgelegt, verschiedene Zukunftskonzepte zu präsentieren, um darüber eine große Vielzahl an verschiedenen Impulsen geben zu können.“

Weiter ergänzte der Präsident, dass hier nicht nur zwei Ställe, sondern vielmehr ein Lern- und Begegnungsort geschaffen wurde, ein Ort der Forschung und Entwicklung und ein Ort, an dem traditionelles Wissen und moderne Technologien sich vereinen.

Stall der Zukunft: Mehr Platz, Wühlgarten und Gewächshausdach

Am renommierten Forschungs- und Weiterbildungsstandort Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen sind zwei innovative Ställe mit verschiedenen technischen Systemen und Kombinationsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe geschaffen worden:

gibt eine so genannte „evolutionäre“ Weiterentwicklung eines Musterstalls mit Außenklimakontakt für Schweine mit bis zu 400 Mastplätzen und eine „revolutionäre“ Stallanlage mit bis zu 270 Schweinemastplätzen, um Tieren mehr Platz zur Bewegung und zum Auslauf zu geben.

Hinzu kommen noch verschiedene Lösungen für die Ausbildung tiergerechter Funktionsbereiche im Stall.

Im „Revolutionären Stall“ ist dies beispielsweise eine innovative Dachkonstruktion – eine Art Gewächshausdach aus Glas, das sich bei passender Witterung öffnen lässt. Es gibt dort ebenfalls Wühlgärten und Stroh. Holzhackschnitzel auf dem Boden sollen zudem als Beschäftigungsmaterial für Tiere im Wühl- und Liegebereich erprobt werden.

Weitere Besonderheiten sind modernste technische Verfahren zur Reduktion von Lärm oder zur Trennung von Kot und Harn. So sollen Gerüche reduziert werden.

Die Ställe orientieren sich an den aktuellen Vorgaben des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes in der Haltungsform 3 „Frischluftstall“ bzw. Haltungsform 4 „Auslauf/Weide“. Die Ställe werden darüber hinaus der Aus- und Weiterbildung dienen und sollen wichtige Erkenntnisse über den Betrieb und das Management von Außenklimaställen liefern – etwa, ob die die Ställe mit ihren Funktionsflächen den natürlichen Verhaltensweisen von Schweinen weitmöglich entsprechen und wie sich damit die Emissionen verhalten.

Dr. Arne Dahlhoff, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, erklärte, dass in den kommenden Jahren durch weitere Bauprojekte für Mastschweine, Sauen und Ferkel sowie Rinder ein kammerweites Gesamtkonzept zur zukunftssicheren Nutztierhaltung entstehen wird. Ziel der Landwirtschaftskammer sei es, allen interessierten Tierhaltern in Nordrhein-Westfalen weitere Impulse für Neu- und Umbauten im Rahmen der Betriebsentwicklung geben zu können.

Nutztierhaltung in Nordrhein-Westfalen

Die heimische Nutztierhaltung ist eine wichtige Säule der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und ein elementarer Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 23.000 Betriebe mit Tierhaltung. In den letzten fünf Jahren ist bei schweinehaltenden Betrieben die Zahl um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

Quelle Land NRW

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