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Protest gegen Lauterbachs Politik: Viele Arztpraxen bis zum neuen Jahr geschlossen

Protest gegen Lauterbachs Politik: Viele Arztpraxen bis zum neuen Jahr geschlossen

Viele ärztliche Praxen sollen ab heute, 27. Dezember, bis zum Neuen Jahr auch ohne Urlaube geschlossen bleiben.

Die Schließung richtet sich als Protest gegen die Gesundheitspolitik von Bundesminister Karl Lauterbach (SPD), wie die tagesschau heute berichtet. Die geplante Aktion ist Teil der von mehr als 20 Verbänden unterstützten Kampagne „Praxis in Not“.

„Wo man auch hinblickt: Beinahe jede Arztpraxis ist aktuell massiv überlastet“,

sagte der Vorsitzende des Virchowbundes der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Dirk Heinrich, vor dem Streik.

Zuspruch gibt es seitens des Hausärzteverbands. „Die Hausarztpraxen laufen einmal mehr auf dem Zahnfleisch – und das, obwohl die Grippesaison noch gar nicht angefangen hat“, sagte dessen Vorsitzender Markus Beier gegenüber dem RND.

Gesundheitspolitik 2023 ist ein Flop

Das gesundheitspolitische Jahresfazit 2023 des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. ist Ernüchterung.

„Die bundesweit vielen Protestaktionen in den letzten Wochen machen deutlich: Es reicht! Die Hausärztinnen und Hausärzte mit ihren Praxisteams sind frustriert. Sie verlangen berufliche Perspektiven“, erklärt der Vorsitzende des  Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken, drei Tage vor Weihnachten.

„Die Politik ignoriert jegliches Bemühen der ambulanten Versorger zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung. Konzepte für eine zukunftsfähige, flächendeckende hausärztliche Versorgung liegen vor, versickern aber in den Schreibtischschubladen des Bundesgesundheitsministeriums.

Bundesminister Lauterbach spricht gerne und auch generell positiv über uns. Tragfähige und zielführende Gespräche zur Zukunftsfähigkeit der hausärztlichen Versorgung bleiben aber unverbindlich“, kritisiert Dr. Funken.

Karl Lauterbach hingegen hat kein Verständnis für den ärztlichen Streik. Der Gesundheitsminister kritisiert insbesondere den Zeitpunkt, da aktuell etwa 10 Prozent der Deutschen krank sind. „Die Forderungen der Ärzteschaft sind bekannt, sie müssen nicht noch einmal vorgetragen werden, daher braucht jetzt nicht gestreikt werden, insbesondere wo so viele Menschen krank sind“, sagte Lauterbach laut Medienberichten.

In einer Umfrage des Instituts Civey äußern über 50 Prozent der Befragten „großes Verständnis“ für die Ärzte.

 

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