Sie fuhr nicht wie vorgeschrieben Schritttempo und sollte 15 Euro zahlen. Das eskalierte vollkommen.
Eine völlig außer Rand und Band geratene Autofahrerin hat heute Morgen in Halver/Märkischer Kreis vor den Augen einer Gruppe Vorschulkinder zwei Polizeibeamtinnen blutig geschlagen.
Die Polizistinnen kontrollierten an einer Straße die Einhaltung der dort geltenden Schrittgeschwindigkeit. Die Kontrolle fand im Rahmen eines Konzeptes zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an Kindergärten statt.
Die KiTas können diese Kontrollen mit Kindern zu besuchen, die den Beamten wiederum Fragen stellen können.
„Auch zum Zeitpunkt der nun folgenden Ereignisse war die Vorschulgruppe eines Kindergartens vor Ort“, erklärt die Polizei.
Kurz nach 8 Uhr fuhr eine Frau aus Wuppertal (42) zu schnell in Richtung Bahnweg. Die Beamtinnen hielten die Autofahrerin an, konfrontierten sie mit dem Verkehrsverstoß und der bevorstehenden Ahndung mit einem Verwarngeld von 15 Euro.
Von Beginn an verhielt sich die Verkehrssünderin verbal höchst aggressiv und gab zu verstehen, mit dem Vorwurf nicht einverstanden zu sein.
Es entwickelte sich seitens der Frau eine immer heftigere Diskussion.
Plötzlich klatschte die Wuppertalerin einer Beamtin mit der Hand ins Gesicht – unmittelbar darauf schnappte sie sich ein Tablet, das sie um Auto hatte, und schlug es der Beamtin mit voller Wucht gegen den Kopf.
Dabei zerbrach die Schutzhülle des Tablets.
Gemeinsam versuchten die Beamtinnen, die Frau zu überwältigen und setzten hierzu auch Pfefferspray ein. Die Wuppertalerin sperrte sich massiv und schlug um sich.
Mit Hilfe eines Zeugen gelang es schlussendlich, die Tobende zu fesseln.
Beide Beamtinnen wurden verletzt und begaben sich in ärztliche Behandlung. Sie sind aktuell nicht mehr dienstfähig.
Eine Rettungswagenbesatzung versorgte die durch den Pfefferspray-Einsatz verletzte 42-Jährige noch vor Ort.
„Die Vorschulkinder bekamen die heftige Auseinandersetzung mit, sahen auch die blutende Gesichtsverletzung der angegriffenen Beamtin. Sie mussten anschließend angemessen betreut werden“, heißt es im Polizeibericht.
Gegen die Frau wird nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährliche Körperverletzung ermittelt.
„Zudem ergeht eine Mitteilung an die Fahrerlaubnisbehörde des Kreises“, betont Polizeisprecher Marcel Dilling:
„Ziel ist die Überprüfung ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen.“
Quelle: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
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