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Tagung mit Talibanvertreter in Schwerte – Hüppe (CDU): „Ev. Kirche bietet Bühne für Terrorregime“

Tagung mit Talibanvertreter in Schwerte – Hüppe (CDU): „Ev. Kirche bietet Bühne für Terrorregime“

(Afghanische Frauen. Symbolfoto, Quelle Pixabay)

+++ UPDATE 20. 11. – Auftritt abgesagt +++

„Absage des Taliban-Auftritts in Schwerte wirft neue Fragen auf“

Zum heute Mittag bekannt gewordenen Verzicht der Evangelischen Akademie Schwerte-Villigst auf die Einladung eines Vertreters der Taliban-Regierung erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe:

„Ich begrüße, dass die Evangelische Akademie Schwerte-Villigst den Forderungen nach Ausladung des Vertreters der Taliban-Regierung für ihre Afghanistan-Tagung am 8./9. Dezember 2023 nachgekommen ist.

Dem Schirmherrn der Tagung, Prof. Dr. Christoph Zöpel, ist es unbenommen, das persönliche Gespräch mit wem auch immer er will zu suchen.

Etwas völlig anderes ist es aber, einem Vertreter des Taliban-Regimes ein Podium in einer Evangelischen Akademie zu bieten.

Zöpels treuherzige Versicherung, die Teilnahme von Taliban-Vertretern würde nur in Absprache mit den deutschen Behörden erfolgen, um etwaige Gesetzesverstöße in Deutschland auszuschließen, wirft jedoch neue Fragen auf.

Über welche Kanäle hat die Evangelische Akademie den Kontakt zur Taliban-Regierung hergestellt, und mit welchen deutschen Behörden gab es Absprachen, etwa zur Erteilung eines Visums?

Haben tatsächlich Behörden mit den Veranstaltern kooperiert?

Erklärungsbedarf für die Evangelische Akademie Schwerte-Villigst besteht auch vor dem Hintergrund der klaren Aussagen der SPD-Bundesinnenministern zum Taliban-Auftritt in einer Kölner Moschee.

Frau Faeser hat dazu gesagt, die Taliban seien für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich und niemand dürfe radikalen Islamisten in Deutschland eine Bühne bieten.

Dies müssen auch eine Evangelische Akademie und ihr Schirmherr als Maßstab für sich gelten lassen.“

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Artikel vom 18. 11. 2023:

„Die Evangelische Kirche bietet einem Terrorregime eine Bühne.“

Fassungslos reagiert CDU-Bundestagsabgeordneter Hubert Hüppe aus Werne auf eine Ankündigung in der Evangelischen Akademie Schwerte-Villigst. Im Rahmen einer „Afghanistan-Tagung“ in der Akademie ist als einer der Gastredner ein Vertreter der islamistischen Taliban im Programm aufgeführt.

Die Taliban führen in Afghanistan eine Schreckensherrschaft gegen die Bevölkerung, verfolgen, verhaften und ermorden willkürlich liberal eingestellte Bürger, insbesondere Frauen.

Dass nun in seinem Wahlkreis einem solchen Terrorregime buchstäblich eine Bühne geboten wird, ist für CDU-Politiker Hüppe ein unglaublicher Vorgang.

„Ausgerechnet die Evangelische Kirche von Westfalen lädt einen Vertreter des mörderischen Talibanregimes in meinen Wahlkreis nach Schwerte ein! Ich fordere die evangelische Kirche von Westfalen auf, die Veranstaltung sofort abzusagen!“

Der CDU-Abgeordnete aus dem Kreis Unna, Hubert Hüppe, im Bundestag. (Foto: H. Hüppe / via fb)

Hüppe hat umgehend Fragen an die Bundesregierung formuliert:

„Frage 1:
Ist der Bundesregierung bekannt, dass im Rahmen der XXXVII. Afghanistan-Tagung des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Evangelischen Tagungsstätte Haus Villigst in Schwerte am 8. Dezember 2023 der Auftritt eines bisher nicht namentlich genannten „Vertreters der Taliban-Regierung“ geplant ist, und was unternimmt die Bundesregierung, um die Einreise und den Auftritt des Regierungsvertreters zu verhindern?

Frage 2:
Wird die XXXVII. Afghanistan-Tagung des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 8. bis 9. Dezember 2023 in Schwerte aus öffentlichen Mitteln gefördert, und wie stellt die Bundesregierung sicher, dass etwaige aus Steuermitteln finanzierte Referentenhonorare und Reisekostenerstattungen für die Teilnahme des bisher nicht namentlich genannten Vertreters der Taliban-Regierung nicht an das Terrorregime der Taliban weitergeleitet werden?

Nirgendwo in Deutschland, weder in dieser Woche in Köln noch in der nächsten Zeit im Kreis Unna, darf es Platz für diese schrecklichen Repräsentanten des Terrors geben! 

Besonders brisant:
Schirmherr ist niemand geringerer als Prof. Christoph Zölpel (SPD), ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt!“

 

 

 

Im Programm von „kirche und gesellschaft“ der Ev. Kirche wird die Veranstaltung wie folgt angekündigt:

XXXVII. Afghanistan-Tagung
Realitäten ernstnehmen – Verantwortung übernehmen – Verbindungen stärken
8. bis 9. Dezember 2023 | Ev. Akademie Villigst, Schwerte
Schirmherr Prof. Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister a. D.

Afghanistan nach zwei Jahren Taliban-Herrschaft: verbesserte Sicherheitslage einerseits, steigende Repressalien für Mädchen und Frauen sowie eine katastrophale humanitäre Lage andererseits. Laut UNHCR ist Afghanistan mit dem 3. Dürrejahr in Folge, dem 2. Jahr schwerer wirtschaftlicher Not und den Folgen jahrzehntelanger Kriege konfrontiert. Die Überflutungen im Sommer und das Erdbeben im Herbst dieses Jahres haben die Notlage der Menschen weiter verschärft.

Während sich Europa und die Welt auf den Russland-Ukraine-Krieg und den eskalierten Nahost-Konflikt konzentrieren, gerät Afghanistan mehr und mehr in Vergessenheit. Gleichzeitig engagieren sich von Deutschland aus zahlreiche Projektträger für ihre Landsleute.

Welche Optionen bleiben zwischen dem Ernstnehmen der Realitäten und der Notwendigkeit, die notleidenden Menschen nicht allein zu lassen? Welche Zukunftsperspektiven sehen Afghaninnen und Afghanen für Ihr Land?

Eine der entscheidenden Fragen dabei wird sein: Wer übernimmt Verantwortung für die Zukunft Afghanistans – und mit welchen Interessen?

Diese und andere Fragen werden wir mit afghanischen, deutschen und internationalen Expert:innen diskutieren.

1984 fand die erste „Iserlohner Afghanistan-Tagung“ statt. Damit begann eine Tradition, die bis heute – zur XXXVII. Afghanistan-Tagung – fortgesetzt wurde und die immer wieder
zentrale Aspekte der wechselvollen politischen wie gesellschaftlichen Entwicklung des Landes und der gesamten Region in den Fokus nimmt. Wie in jedem Jahr, wird auch
diesmal die Tagung maßgeblich von den in Deutschland lebenden und vielfältig engagierten Afghaninnen und Afghanen mitgestaltet werden.

Es laden Sie herzlich ein:
Homeira Leopoldsberger, Fürstenzell
Belal El-Mogaddedi, Springe Yama Waziri, Hamburg
Winfried Nachtwei, Münster Dr. h.c. Ernst-Albrecht von Renesse, Ratingen
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie Villigst“

 

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