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„Grün statt Grau“: Stadt Fröndenberg startet Initiative für mehr Klimaschutz in Gewerbegebieten

„Grün statt Grau“: Stadt Fröndenberg startet Initiative für mehr Klimaschutz in Gewerbegebieten

"Grün statt Grau" im Fröndenberger Gewerbegebiet Westick: Klimaschutzmanagerin Diane Bruners (links), Bürgermeisterin Sabina Müller, Wirtschaftsförderin Anna Wehrmann (rechts) kooperieren bei der Initiative mit Mark Leineweber (Mitte) vom gleichnamigen Autohaus und Karsten Banscherus (Naturnahe Gartengestaltung).

Die Stadt Fröndenberg setzt neue Impulse in Sachen Klimaschutz: Mit der Initiative „Grün statt Grau“ sollen Gewerbegebiete umweltfreundlicher und nachhaltiger werden.

„Gewerbegebiete stellt man sich ja immer etwas grau und trist vor, aber diese Vorstellung wollen wir ändern. Wo es möglich ist, soll aus der Rasenfläche eine Blühwiese gemacht werden“, skizziert Diane Bruners, Klimaschutzmanagerin der Stadt Fröndenberg, das Vorhaben.

Neben dem Effekt, dass eine bunte Pflanzenpracht für echte Hingucker sorgen kann, hat eine naturnahe Gestaltung von Gewerbegebieten auch einen hohen Nutzen in der Praxis:

„Schotter und Asphalt können die Regenmengen nicht mehr aufnehmen und diese Flächen sind auch nicht geeignet, um unsere Insekten zu ernähren. Eine Umwandlung wirkt sich positiv auf die Natur und auch auf das urbane Leben aus“,

erläutert Klimaschutzmanagerin Bruners.

Entsprechende Bepflanzungen können den Regen besser aufnehmen und reduzieren so die Abflussmenge des Wassers. Auf diese Weise werden auch Abwasserkanäle entlastet, die bei Starkregen die enormen Wassermassen gar nicht mehr aufnehmen können.

Im Gewerbegebiet Westick ist der Auftakt zur Initiative „Grün statt Grau“ in dieser Woche erfolgt: Dort hat das Autohaus Leineweber bereits Schotterflächen- in Grünflächen umgewandelt und den Eingangsbereich mit einer Lavendelbepflanzung aufgewertet.

„Wir wollen unseren Beitrag für Umweltschutz und Nachhaltigkeit leisten“, sagt Geschäftsführer Mark Leineweber. Weitere Unternehmen im Gewerbegebiet können seinem Beispiel folgen, perspektivisch soll die Initiative auch beim Gewerbegebiet Schürenfeld ein Faktor sein.

Vor dem Hintergrund extremer Wetterkonstellationen mit enormer Hitze und Starkregen will die Stadtverwaltung ihre Unternehmen unterstützen, um die von Beton geprägte Umgebung in eine etwas farbenfrohere Landschaft zu verwandeln.

„Wir wünschen uns, dass Unternehmen, die ansässig sind, kleinere Maßnahmen durchführen. Der Fokus liegt auch auf den Möglichkeiten von Fassaden- und Dachbegrünung. Denn das ist ein wichtiges Thema, wenn es um Regen und Rückhalteflächen geht“, verdeutlicht Bürgermeisterin Sabina Müller.

Zusammen mit Klimaschutzmanagerin Bruners und Wirtschaftsförderin Anna Wehrmann hat sich die Fröndenberger Bürgermeisterin in dieser Woche über ein Vorzeigeprojekt in Sachen „Green Building“ bei der Firma Julius Klinke in Neuenrade informiert.

Im Bild unten: Bürgermeisterin Sabina Müller (Mitte), Klimaschutzmanagerin Diane Bruners (rechts) und Wirtschaftsförderin Anna Wehrmann informierten sich bei der Firma Julius Klinke, hier mit Geschäftsführer Alexander Klinke und dessen Sohn Julius, über die Möglichkeiten von Dach- und Fassadenbegrünun

 

Das renommierte Sauerländer Unternehmen – Weltmarktführer im Bereich der Präzisionsdrehtechnik – setzt auch in Sachen Klimaschutz Maßstäbe.

Rund 1500 Quadratmeter des Daches und 500 Quadratmeter der Fassade des Hochregallagers sind dort mit Blumen, Gräsern und Farnen versehen, das Dach wirkt wie ein Rückzugsraum. „Wir haben hier einen großen Garten geschaffen und die Heimat für Bienen, Käfer und andere wichtige Insekten geschaffen“,

sagt Firmenchef Klinke, dessen Unternehmen auch mit die größte Photovoltaikanlage im Märkischen Kreis betreibt: Nach Angaben von Klinke werden der Natur so 250.000 Kilogramm an C02-Emmissionen erspart.

Zudem wird das gesamte Unternehmen bereits seit über einem Jahrzehnt durch eine geothermische Wärme- und Kälteversorgung geheizt und gekühlt.

 

 

„Wir haben in Neuenrade ein Unternehmen mit Pioniercharakter im Bereich von Fassaden- und Dachbegrünung begutachten können und wollen nun schauen, auf welche Art und Weise wir diese Aspekte für unsere Unternehmen auch vor Ort perspektivisch nutzbar machen können“, sagte Bürgermeisterin Müller im Anschluss des Firmenbesuches.

Einen Austausch zu möglichen Bepflanzungen von Dächern und Fassaden in Verbindung mit PV-Anlagen und Flächenentsiegelung bietet die Stadt am 14. September (18.30 Uhr) bei der Firma TOPdeck (Hirschberg 8) an.

Klimaschutzmanagerin Diane Bruners (02373/976-203 – d.bruners@froendenberg.de) und Wirtschaftsförderin Anna Wehrmann (02373/976-105 – a.wehrmann@froendenberg.de) stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Um eine Anmeldung bis zum 8. September wird gebeten.

Bei der Initiative „Grün statt Grau“ kooperiert die Stadtverwaltung Fröndenberg mit dem Wissenschaftsladen Bonn und wird in Sachen Bepflanzungsmöglichkeiten durch den Landschaftsgärtner Karsten Banscherus („Naturnahe Gartengestaltung“) beraten.

 

Klimaschutz „in nuce“: Blick vom Dach des Neuenrader Unternehmens Julius Klinke mit der Fassaden- und Dachbegrünung und der Gewinnung von Windenergie im Hintergrund.

Pressemitteilung: Stadt Fröndenberg

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