Obwohl immer mehr Arbeitskräfte bereits fehlen, stellen Arbeitgeber jetzt weniger ein.
Diese Diskrepanz beobachtet mit Sorge das Jobcenter Kreis Soest.
„In diesem Jahr spüren wir die Energieunsicherheit deutlich“, stellt Martin Steinmeier, Geschäftsführer des Jobcenters AHA Kreis Soest, bei seiner Jahrespressekonferenz fest.
„Es ist für uns wesentlich schwieriger geworden, unsere Kunden in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Viele Unternehmen agieren derzeit zurückhaltend.“
Das Jobcenter sichert den Lebensunterhalt von gut 9.300 Haushalten so genannter Bedarfsgemeinschaften im Kreis Soest.
Im Mai 2022 lag dieser Wert noch knapp bei 8.200. Durch die zahlreichen Geflüchteten aus der Ukraine, die seit Juni 2022 ebenfalls durch das Jobcenter betreut werden, stieg diese Zahl sprunghaft um ca. 1.000 an.
Steinmeier: „Viele Ukrainerinnen und Ukrainer besuchen zurzeit Sprachkurse und lassen ihre Arbeits- und Schulzeugnisse anerkennen. Zwei Faktoren, die maßgeblich die Arbeitssuche beeinflussen, aber auch viel Zeit benötigen.“
„Die Einführung des Bürgergeldes zum 1. Januar 2023 stellte uns am Ende des vergangenen Jahres erneut vor Herausforderungen“, resümierte Michael Hammerschmidt, Bereichsleiter Integration.
So sind die Jobcenter nun angehalten, noch stärker den Fokus auf Qualifizierung und Nachhaltigkeit einer Vermittlung zu legen statt „um jeden Preis“ Menschen in Arbeit zu bringen.
„Zusammen mit den Kundinnen und Kunden ermitteln unsere Beratungs-Fachkräfte realistische Berufsperspektiven und arbeiten auf diese hin. Die geplanten Schritte werden in einem Kooperationsplan festgehalten.“
Mit der Einführung verschiedener digitaler Angebote für die Kundinnen und Kunden vereinfachte das Jobcenter in den vergangenen Monaten seine Erreichbarkeit. So ist es nun möglich, über die eigene Jobcenter-App Telefontermine zu vereinbaren, Dokumente einzuscannen oder über Push-Nachrichten zu aktuellen Geschehnissen informiert zu werden.
„Das Angebot, die eigenen Unterlagen über jobcenter.digital einzureichen, besteht schon länger und bietet viele Vorteile wie die direkte Zuleitung an den zuständige Sachbearbeitung, Postwege entfallen“, erklärte Lena Kuptz, Verantwortliche für den Bereich Digitalisierung im Jobcenter. „Wir sind nun noch einen Schritt weitergegangen und bieten an den Standorten in Werl und Soest mit eigenen Kunden-Tablets und Kunden-Scannern die Möglichkeit, unabhängig von Öffnungszeiten und Terminen selbst aktiv zu werden und zum Beispiel Dokumente sicher digital einzureichen.“
Quelle Kreis Soest
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