HomePolizeiKreis Unna

Anwohner in Kamen melden „mindestens 20 Pöbler, die Böller zünden“ – Polizei spricht von „Kindern, die Tetra Paks zertraten“

Anwohner in Kamen melden „mindestens 20 Pöbler, die Böller zünden“ – Polizei spricht von „Kindern, die Tetra Paks zertraten“

„Zur Info: In der Stadt treiben sich grad mindestens 20 männliche Personen rum, die mehrere Chinaböller z.B. am Eiscafe San Remo gezündet haben und rumpöbeln. Wurde auf dem Fahrrad von diesen Personen aufs übelste angemacht. Diese Personen sind dann in Richtung Shisha Bar gelaufen.“

Diese  Information einer Kamenerin erschien am Sonntagabend (25. Juni) in der größten Kamener Facebookgruppe.   

Die Erstellerin des Postings ergänzte frustriert:

„Macht echt keinen Spaß mehr hier in Kamen. Polizei habe ich angerufen. Es wurde gesagt, dass das schon länger ein Problem sei. Finde den Fehler.“

Tatsächlich besteht das Problem mit lärmenden, unflätig auftretenden „Personengruppen“ in der Kamener Innenstadt schon deutlich länger, rief erst jüngst im Schulterschluss die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU auf den Plan, Daniel Heidler und Ralf Eisenhardt. Diese teilten in der ersten Juniwoche in einer gemeinsamen Presseerklärung sorgenvoll mit:

„Wir bekommen aus der Bevölkerung viele Rückmeldungen, dass sich Menschen zu bestimmten Tageszeiten in unserer Innenstadt nicht mehr wohl fühlen, weil sie sich nicht sicher fühlen. Das darf aber nicht sein. Die Innenstadt muss offen für jede und jeden sein und jede und jeder soll sich dort wohl fühlen können.“

Die konkreten Unruhestifter benannten die beiden Fraktionsvorsitzenden nicht – das tat jedoch der Zusammenschluss der Geschäftsleute (KIG) in einer Aufforderung an die Stadt.

Demnach handelt es sich um „größere Gruppen pöbelnder junger Männer“. Von Alkohol und Drogen ist die Rede.

Die beiden Fraktionsvorsitzenden erklärten, man müsse „deutlich machen, dass bestimmtes Fehlverhalten in der Öffentlichkeit auch Konsequenzen nach sich zieht“. Wiederkehrende Ordnungswidrigkeiten müssten auch mit Bußgeldern belegt werden können.

Konkrete weitere Maßnahmen könne man in der Stadtkonferenz habe man überdies ein Instrument, in der u.a. Polizei, Verwaltung und Politik an einem Tisch sitze. „Hier sollte besprochen werden, was über die geforderte Verordnung hinaus nötig ist, um die Sicherheit in der Kamener Innenstadt zu verbessern.“

Allerdings herrscht bei der Polizei zuweilen eine andere Wahrnehmung über derartige Vorfälle vor als bei den Bürgern, die darüber klagen. Immer wieder berichten uns Leser von Vorfällen, die nicht im Polizeiportal aufgetaucht sind und die die Polizei auf Nachfrage teils deutlich „harmloser“ darstellt als die Hinweisgeber. 

HIER haben wir das seinerzeit einmal aufgegriffen.

Die Bitte unserer Redaktion um Stellungnahme zu den Vorfällen am Sonntagabend beantwortete der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, Christian Stein, am Montag wie folgt:

„Ich kann Ihnen einen Einsatz gestern Abend gegen 23 Uhr im Bereich des Willy-Brandt-Platzes in Kamen bestätigen. Mehrere Kinder und Jugendliche sollen durch lautes Fußballspielen und Scooterfahren aufgefallen sein. Das haben uns Anwohner gemeldet. Außerdem sollen Böller geworfen worden sein.

Bei unserem Eintreffen ergriffen mehrere Kinder und Jugendliche die Flucht. Vor Ort haben wir 5 Kinder und Jugendliche deutscher und deutsch-türkischer Staatsbürgerschaft im Alter zwischen 13 und 15 Jahren angetroffen.

Bei den angeblichen Böllern handelte es sich um zertretene Tetra-Paks.

Alle Personen wurden Erziehungsberechtigten übergeben.“

Der Polizeisprecher schließt mit der Feststellung:

„Ruhestörungen durch Kinder und Jugendliche in den Sommerferien sind keine Seltenheit, sondern treten auch in anderen Kommunen unseres Zuständigkeitsbereichs immer wieder auf.“

 

 

 

 

Kommentare

WORDPRESS: 6
  • Simone D. vor 11 Monaten

    Sehr geehrte Damen und Herren, es handelt sich bei dem Vorfall mit den Chinaböllern und der Pöbelei um Sonntag Abend 23 Uhr und nicht um Montag. Es waren definitiv mindestens 20 junge, erwachsene Männer die mehrere sehr laute Chinaböller zündeten und keine Kinder die Tetrapacks zertreten haben. Das kann man mit Sicherheit sehr gut unterscheiden. Finde diese Aussage und die Berichterstattung fast schon frech. Außerdem scheint es so, als wolle die Polizei sich nicht mit der Problematik auseinandersetzen und geht der Konfrontation mit den Verursachern aus dem Weg.

    • Das Datum wurde korrigiert, Frau D.. Wir hoffen, Sie kritisieren mit „Berichterstattung“ nicht unsere Redaktion, da wir beide Darstellungen zitierend wiedergeben – wir waren selbst nicht dabei. Viele Grüße von der Redaktion.

  • Peter Fischer vor 11 Monaten

    Die Diskussion hier ist lächerlich, denn ob Böller gezündet wurden, also der Warheitsgehalt der Angaben beider Seiten, läßt sich sehr leicht feststellen.

    Es wird ja wohl kaum so sein daß die Jugendlichen die Reste der Tetra-Packs brav eingesammelt oder gar die Rest der zerfetzten Böller zusammengekehrt und dann ordentlich entsorgt haben, und wenn doch, wohin denn?

    Gibt es Reste von Feuerwerkskörpern? Ja oder Nein?

    Gäbe es diese Reste so hätten „die Anwohner“ leicht ein Foto davon machen können, und diese Zeitung hätte die Vorwürfe durch eine Ortsbegehung und eigene Aufnahmen überprüfen können. Da
    aber keiner der gestörten Anwohner sich mit Bildmaterial äußert, und auch diese Zeitung nicht, wird wohl nicht´s weiter dran sein.

    Außerdem unterliegt das zünden von Feuerwerk dem Sprengstoffgesetz und ist zu den genannten Zeiten eine Ordnungswidrigkeit für die ein Bußgeld von bis zu 10T Euro verhängt werden kann – wenn denn verfolgt.

    Festzustellen wäre allerdings auch ob es sich um NICHT zertifzierte Feuerwerkskörper gehandelt hat, denn dies wäre eine Straftat und dann zwingend zu verfolgen.

  • Frank Klähn vor 11 Monaten

    Unsere Politiker und unsere Polizei kommen mir nur noch verängstigt vor und stellen sich nicht den Tatsachen. Sie geben nicht zu, daß es sich meist um Ausländer handelt und verharmlosen oder verfälschen den Tatbestand.

    Bei (viel zu wenigen) Einsätzen der Polizei am Markt Kamen rennen alle vorzeitig weg oder die Ordnungskräfte (meist auch Ausländer) quatschen oder gesellen sich zu ihren Landsleuten.
    Viele hier in Kamen haben den Eindruck, dass die Polizei/Ordnungskräfte bestechlich und korrupt sind. Man ruft sie in Erwartung um Hilfe/Schutz und ist hinterher ein Rassist oder wird selbst beschuldigt.