Trotz der Schläge fuhr die junge Frau mit ihrem prügelnden Verlobten weiter.
Zu einem lautstarken Streit kam es am späten Mittwochabend in einem Familienabteil eines Intercitys nach Dortmund. Gegen 23:20 Uhr in Höhe Hamm wurde die Zugbegleiterin des ICE von Berlin nach Köln auf den Lärm aufmerksam, der aus dem Abteil schallte.
Sie eilte hinzu, betrat das Familienabteil. Vor ihr saßen ein Mann, zwei Kinder und eine Frau – verletzt, mit einer blutigen und angeschwollenen Lippe.
Kurz entschlossen kontaktierte die Bahnmitarbeiterin die Bundespolizei.
Die Beamten empfingen den Zug im Hauptbahnhof Dortmund. Die Situation hatte sich augenscheinlich beruhigt, die Beteiligten saßen in dem Bereich getrennt voneinander.
Dann, auf Nachfrage der Polizisten, gab die 26-jährige Frau dann zu, dass ihr Verlobter (28) kurz zuvor gewalttätig geworden war. Man habe gestritten, zunächst verbal. Plötzlich habe der Verlobte ausgeholt und ihr mit voller Wucht mit dem flachen Handrücken ins Gesicht geschlagen. Die blutige Platzwunde im Gesicht der 26-Jährigen lieferte beredtes Zeugnis ab.
Abgestritten wurde der Übergriff von dem Beschuldigten. Der in Monheim wohnende Mazedonier räumte zwar ein, dass es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sei, doch geschlagen habe er seine deutsche Verlobte nicht.
Auf Nachfragen, woher denn dann die Verletzungen der jungen Frau stammten, schwieg der Mann.
Die Einsatzkräfte fertigten Lichtbildaufnahmen der Verletzung an. Weitere Zeugen konnten vor Ort vorerst nicht ermittelt werden. Das Paar gab dann an, gemeinsam ihre Fahrt fortsetzen zu wollen.
Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen den 28-Jährigen ein.
Hinweise für Betroffene:
- Machen Sie auf sich aufmerksam, indem Sie laut um Hilfe schreien - Vertrauen Sie sich einer nahestehenden Person an - Zeigen Sie jede strafbare Handlung bei der Bundespolizei oder bei einer anderen Polizeidienststelle an
Weitere Informationen sowie die Erreichbarkeiten der verschiedenen Hilfetelefone sind der Homepage https://polizei-beratung.extrapol.de/opferinformationen/ zu entnehmen.
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