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„Gesund ernähren, aber wie?!“ 1 € pro Paprika, 1,99 € ein kleiner Salat – Dann gibt es heute eben Möhreneintopf…

„Gesund ernähren, aber wie?!“ 1 € pro Paprika, 1,99 € ein kleiner Salat – Dann gibt es heute eben Möhreneintopf…

Inhalt einer "Rettertüte" aus dem Discounter für 3 Euro. (Foto Privat)

„Das macht alles keinen Spaß mehr. Man soll sich gesund ernähren – aber wie?“

Entnervt meldete sich eine Leserin aus Fröndenberg am Freitag vom Wochenendeinkauf. Sie hat einen Mann und zwei heranwachsende Jungs sattzukriegen. Jedes Mal beim Einkauf bekommt sie inzwischen die Krise, gesteht sie.

„1,99 € für ´nen kleinen Krüppel Eisbergsalat? 1,89 € für Wasser mit grüner Schale? Paprika, das Kilo für 8 € ….? Wie?“

„Wasser mit grüner Schale“, sprich Schlangengurken, kosten aktuell an die 2 Euro pro Stück. (Foto Privat)

Ihre Familie, berichtet die 35-Jährige, greift beim Einkauf praktisch nur noch nach den „Rettertüten“ aus dem Discounter oder ähnlichen vergünstigten Angeboten kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum.

„Gestern habe ich wieder eine mitgenommen, für 3 €. Da war ein Romasalat drin (den Originalpreis weiß ich nicht), ein Paket Rucola (1,99 €), 1 Paket Erdbeeren (2,49 €), 1 Tüte braune Champions und ein Netz Mandarinen.“

Aus dieser Tüte zauberte sie zu Mittag eine leckere Champignonpfanne mit einer großen Schüssel Salat vorweg und Mandarinchen zum Nachtisch.

Ein Nachbar von ihr entdeckte im Konkurrenzdiscounter Zwei-Kilo-Säcke Möhren für 1,69 Euro pro Sack. Auch er griff sofort zu und zeigte den Hochpreis-Paprikas die kalte Schulter:

„Könnte ich bezahlen, sehe ich aber beim besten Willen nicht ein. Dann gibt´s eben die nächsten Tage Möhreneintopf. Ich zahl doch nicht über 1 Euro für eine einzige Paprikaschote.“

Für 1,69 Euro waren zeitgleich 2 kg Möhren im Angebot. (Foto Privat)

 

Paprika aus dem Discounter – am 3. März  für fast 8 Euro pro Kilo. (Foto Privat)

Zahlreiche Familien und natürlich auch Alleinstehende, insbesondere Alleinerziehende und Rentner, sehen sich angesichts der Preisexplosionen vor dem gleichen Problem. Und bei vielen wächst neben der Sorge auch die Wut.

Die zweifache Mutter, die sich zu diesem Thema bei uns meldete, beschreibt ihre Gedanken wie folgt:

„Man geht doch beim Einkaufen nur noch durch die Gänge und sucht nach 30% reduzierter Ware oder solchen Rettertüten. Normales, entspanntes Einkaufen ist doch gar nicht mehr möglich. Und gesunde Ernährung erst recht nicht. Das ist doch alles nur noch frustrierend. Genau wie mit den 8 Brötchen für 3,70 € vom Bäcker hier im Lebensmittelmarkt. Beim anderen Bäcker kosten 8 Stück noch 3,10 €.“

Bei solchen Preisen sei sie raus: „Letzte Woche haben wir erst wieder gefrorene Brötchen, die im Angebot waren für 0,99 €, gebunkert. Dann muss es eben so gehen.“

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