HomeDortmundWirtschaft

Pro Monat 1,3 Millionen Besucher: Dortmunds City zieht an – So will sie noch attraktiver werden

Pro Monat 1,3 Millionen Besucher: Dortmunds City zieht an – So will sie noch attraktiver werden

Pro Monat 1,3 Millionen Menschen in der Dortmunder Innenstadt -Viele neue Projekte sollen die City (noch) attraktiver machen:

In die Dortmunder City kommen nach wie vor etliche Besucher – die monatlichen Besuchszahlen sind im Vergleich zu 2019 – also vor Corona – sogar gestiegen. Das teilt die Stadt mit.

Ein ZĂ€hler des Passanten-Frequenzsystems Hystreet auf dem Westenhellweg hat die Zahlen von Januar 2019 bis Januar 2023 gemessen.

Danach besuchten im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,3 Millionen Menschen pro Monat die City. Dieser Trend setzte sich auch im neuen Jahr fort: Alleine im Januar 2023 stieg die Frequenz noch einmal um etwa 10 Prozent.

Mit Blick auf die Statistik hebt OberbĂŒrgermeister Thomas Westphal auch die Bedeutung Dortmunds fĂŒr die gesamte Region hervor. Die Kaufkraft in der Stadt beziehe sich nicht nur etwa auf die City-Lage, sondern Dortmund ziehe als regionales „Oberzentrum“ Menschen aus Sauer-, Sieger- und MĂŒnsterland an.

Die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, Heike Marzen, betonte die Bedeutung der Immobilien in der Innenstadt. Viele GebĂ€ude wie etwa die Mayersche Buchhandlung seien fĂŒr die Weiterentwicklung der City wichtig. Zum Teil sei bereits investiert worden – und auch in Zukunft werde weiter investiert.

Zeitnah wĂŒnscht sich die Stadtverwaltung nun nĂ€chste Schritte, um die Innenstadt aufzuwerten. Dazu gehören eine FußgĂ€ngerzone im nördlichen „Rosental“, Aktionen und Angebote auf der Kampstraße sowie grĂŒne Akzente im Klosterviertel. Alle drei Vorhaben sind sogenannte Starter-Projekte fĂŒr die City, deren priorisierte Umsetzung nun im Rat vorgestellt werden soll.

Gleiches gilt fĂŒr sogenannte strategische Projekte mit lĂ€ngerfristiger Perspektive. Hier reicht die Bandbreite von der attraktiveren Gestaltung der Katharinentreppe samt ihrem Umfeld als Eingang in die Innenstadt bis zur Aufwertung des Vorplatzes von St. Reinoldi.

Quartier Klosterviertel: Im Klosterviertel soll nach dem Vorschlag der Verwaltung zunĂ€chst mobiles GrĂŒn in Form sogenannter WanderbĂ€ume an der Klosterstraße fĂŒr mehr AufenthaltsqualitĂ€t sorgen. Mit lĂ€ngerer Perspektive soll die Geschichte des Viertels und der City im öffentlichen Raum erfahrbar werden. Dies könnte zum Beispiel geschehen, indem die im vergangenen Jahr entdeckten unterirdischen Überreste des Schwanenturms am Wall sichtbar gemacht werden.

Quartier Rosenviertel: Im nördlichen Rosental soll eine Zone fĂŒr FußgĂ€nger*innen entstehen. Gleichzeitig sollen mobile grĂŒne Möbel zur AtmosphĂ€re im Rosenviertel beitragen. Eine SchlĂŒsselrolle fĂŒr das Quartier spielt nach den Analysen der Stadt die leerstehende Immobilie des ehemaligen Kinos „Film Casino“. Ein Projektkonzept soll hier deshalb langfristig neue Perspektiven aufzeigen.

Quartier BrĂŒckviertel: Im BrĂŒckviertel will man sich zuerst um die leerstehenden Ladenlokalen in der nördlichen Hansastraße kĂŒmmern. Hier ist eine kreative Bespielung der FlĂ€chen und Schaufenster in der Ladenzeile im stĂ€dtischen Besitz zwischen Wall und LĂŒtge BrĂŒckstraße geplant.

Als grĂ¶ĂŸeres Projekt schlĂ€gt die Verwaltung eine baulich-gestalterische Öffnung des Museums fĂŒr Kunst- und Kulturgeschichte in das Viertel vor, die den öffentlichen Raum der Hansastraße vor dem Löwenhof einbezieht.

Quartier Altstadtviertel: Im Umfeld der Marienkirche sollen WanderbĂ€ume und mobile grĂŒne Möbel zunĂ€chst temporĂ€r neue AufenthaltsqualitĂ€ten schaffen. Langfristig ist aus Verwaltungssicht angepeilt, den Marienkirchhof als Ort des RĂŒckzugs und Verweilens zu entwickeln.

Auch im Bereich St. Reinoldi soll der Platzcharakter geschÀrft und die Situation aufgewertet werden.

Quartier Hansaviertel: Die Brauhausstraße im Hansaviertel ist der Ort des Starter-Projekts. Hier soll sich mit UnterstĂŒtzung der Wirtschaftsförderung ein*e PreistrĂ€ger*in des Wettbewerbs „Anstoß 2022“ mit seinem innovativen Einzelhandelskonzept etablieren und Kundschaft anziehen.

Langfristig rĂŒckt der Hansaplatz verstĂ€rkt in den Fokus, fĂŒr den die Verwaltung eine Bespielung mit Aktionen und Events anstrebt.

Die GrĂŒne StadtbĂŒhne: Auf der „GrĂŒnen StadtbĂŒhne“ rund um Rathaus und Theater soll zunĂ€chst die Bespielung des Stadtgartens ausgebaut werden. Kleinkunst und Aktionen des Jugendamts sollen die GrĂŒnanlage weiter beleben.

Parallel soll weiterhin ein privater Sicherheitsdienst fĂŒr Sicherheit sorgen. Langfristige Impulse setzt hier der Neubau der Jungen BĂŒhne des Stadttheaters am Hiltropwall.

Quartier Katharinenviertel: In der Katharinenstraße soll eine neue Beleuchtung den Anfang machen. Im Sinne der strategischen Entwicklung sollen aber die gesamte Katharinentreppe und ihr Umfeld attraktiver gestaltet und in ihrer Funktion als wichtiger Eingangsbereich in die City gestĂ€rkt werden.

Ein Boulevard: Auf der Kampstraße sollen temporĂ€re Aktionen fĂŒr mehr GrĂŒn und zusĂ€tzliche Bewegungs- und Sportmöglichkeiten in der City sorgen. Langfristig behĂ€lt die Umsetzung der weiteren Bauabschnitte des Boulevards Kampstraße höchste PrioritĂ€t.

Hellweg: Dortmunds zentrale Einkaufsmeile am Osten- und Westehellweg soll im Sommer mit einem Pop-up-Biergarten im Bereich der Reinoldikirche zum Treffpunkt werden.

Als strategische Projekte genießen die AktivitĂ€ten zur zukunftsfĂ€higen Nachnutzung und Neupositionierung großflĂ€chiger Handelsimmobilien höchste PrioritĂ€t. Das betrifft zum Beispiel das frĂŒhere Kaufhof-GebĂ€ude. Unter den strategischen Projekten stehen einige Vorhaben besonders im Fokus und sollen innerhalb des langfristigen Prozesses mit höchster PrioritĂ€t angegangen werden.

Innenstadt aufwerten und Lust machen zum Verweilen

In kurzer Zusammenfassung sind das die SchlĂŒsselprojekte: die Entwicklung von Perspektiven fĂŒr Einzelhandelsgroßimmobilien, der Umbau der Lichtpromenade der Kampstraße vom Petrikirchhof bis zur Reinoldikirche, die Immobilienentwicklung des ehemaligen Film Casinos, die Ă€sthetische Gestaltung des Katharinentors als Eingang in die City und die Gestaltung der PlĂ€tze um St. Reinoldi und St. Marien.

Effekte fĂŒr die gesamte Innenstadt
Doch klar bleibt: Es muss noch weitere Maßnahmen geben, um die City attraktiv zu halten – und BĂŒrger*innen wie Besucher*innen mehr Lust zu machen, in die Innenstadt zu kommen. Beispielsweise nicht nur fĂŒr ein Shopping-Erlebnis, sondern auch fĂŒr Events in der Freizeit.

Deshalb sind ohne Bezug zu einem einzelnen Quartier ebenfalls Projekte geplant. So soll zum Beispiel mehr GrĂŒn innerhalb des Wallrings etabliert werden. Dazu soll das bereits existierende Förderprogramm fĂŒr Fassaden- und DachbegrĂŒnung verstĂ€rkt beworben werden.

Die bereits in Planung befindliche „Dortmund-App“ mit Informationen zu Veranstaltungen, Dienstleistungen und Angeboten stĂ€dtischer Stellen soll unter anderem dazu beitragen, dass Erledigungen in der City besser planbar und komfortabler werden.

Mit lĂ€ngerfristiger Perspektive will die Verwaltung cityweit nachhaltige Maßnahmen im Umgang mit dem Drogenkonsum und seinen Auswirkungen im öffentlichen Raum ergreifen.

Auch der Umbau des Wallrings ist als strategisches Projekt mit Wirkung auf die gesamte Innenstadt vorgesehen. Der derzeit in Entwicklung befindliche Masterplan PlĂ€tze wird darĂŒber hinaus Impulse fĂŒr die Gestaltung der ganzen City geben.

Über dieses Maßnahmenpaket hinaus sollen weitere AktivitĂ€ten in der und fĂŒr die Innenstadt umgesetzt werden – die zahlreichen Ideen und Impulse aus dem Prozess mit Stadt+Handel sind festgehalten und werden im Rahmen der weiteren Cityentwicklung priorisiert und weiterentwickelt.

Auch ĂŒber den VerfĂŒgungsfonds fĂŒr die City, den der Rat im November 2022 ebenfalls beschlossen hat, sollen kĂŒnftig Projekte angestoßen werden. Aus dem Topf werden nicht-kommerzielle AktivitĂ€ten, die zur Aufwertung und Belebung der Dortmunder City beitragen, mit jĂ€hrlich insgesamt bis zu 180.000 Euro gefördert.

Gespeist wird dieser Topf zur HĂ€lfte aus der Stadtkasse und zur HĂ€lfte von privaten Akteuren. Über die Verwendung der Mittel entscheidet eine durch private und öffentliche Player besetzte Jury auf Grundlage der Quartiersprofile. Das beschlossene Citymanagement soll nach seinem Start die Koordinierung ĂŒbernehmen.

Quelle Dortmund.de

Kommentare

WORDPRESS: 0