Masken- und Testpflicht in Pflegeheimen beenden – und zwar schnell.
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen – fordert ein unverzügliches Ende der Masken- und Testpflicht für Bewohner von Pflegeheimen wie auch für ihre Besucher.
Nach dem Auslaufen der Schutzmaßnahmen in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens sind nach Ansicht des Dachverbands Eingriffe in das Selbstbestimmungsrecht von Pflegeheimbewohnern unverhältnismäßig.
Angesichts der hohen Immunität auch älterer Menschen durch Impfungen und durchlebte Corona-Infektionen sowie der geringeren Krankheitslast unter den Bewohnern könnten diese Vorschriften nicht mehr mit dem Schutz besonders vulnerabler Gruppen begründet werden.
In einem Brief an die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder schreibt die BAGSO, ein Ende der Corona-Schutzmaßnahmen in Pflegeheimen sei „nicht nur vertretbar, sondern auch geboten“.
Die BAGSO verweist darauf, dass Menschen in Pflegeheimen in den vergangenen 3 Jahren einen drastischen Rückgang sozialer Kontakte hinnehmen mussten.
„Die Häufigkeit von Besuchen hat sich aufgrund der aufgebauten Hürden deutlich verringert. Es gab auch erhebliche Einschränkungen beim Freizeitangebot, bei Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention.“
Neue Hürden entstünden aktuell dadurch, dass kaum noch Testmöglichkeiten angeboten würden.
Die bestehenden Schutzauflagen erhöhen daher das Risiko einer Vereinsamung. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen erschwert die Maskenpflicht zudem die besonders wichtige nonverbale Kommunikation.
Die Masken- und Testpflicht für Besucher von Pflegeeinrichtungen gilt nach der aktuellen Regelung noch bis zum 7. April 2023. Das Infektionsschutzgesetz schreibt auch eine Maskenpflicht für Bewohner beim Aufenthalt in den Gemeinschaftsbereichen vor. Diese Regelung wird nach Erfahrung der BAGSO jedoch häufig nicht umgesetzt.
Quelle Pressemitteilung BAGSO
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