HomeKreis UnnaDortmund

Nicht nur „gefühlt“: Deutlich mehr Messerattacken in Zügen und auf Bahnhöfen

Nicht nur „gefühlt“: Deutlich mehr Messerattacken in Zügen und auf Bahnhöfen

Der subjektive Eindruck vieler Leser, dass die Zahl der Berichte über Messerattacken deutlich zugenommen hat, ist jetzt durch Zahlen der Bundespolizei objektiv feststellbar. Die Zahl der Straftaten im Nahverkehr hat sich tatsächlich deutlich erhöht – vor allem die Angriffe mit Messern.

Allein auf unserem regionalen Nachrichtenportal Ausblick am Hellweg finden sich im Jahr 2022 und im ersten Monat 2023 unter dem Schlagwort „Messer“ fast 200 Artikel. 

  • Laut einer in Medien zitierten neuen Statistik der Bundespolizei stieg die Gesamtzahl der Straftaten in Zügen und auf Bahnhöfen von 2021 auf 2022  um 12 Prozent an. 14.155 Körperverletzungsdelikte wurden registriert.
  • Gegenüber 44 Messerangriffen allein in Zügen im Jahr 2021 verdoppelte sich diese Zahl nahezu: So gingen im vergangenen Jahr 82 Mal Gewalttäter mit Messern auf Mitreisende oder Bahnbedienste los.
  • An Bahnhöfen und Haltestellen kam es sogar zu 254  Messerattacken (Vorjahr: 122).
  • Auch Angriffe mit Reizgas oder Baseballschlägern gab es vermehrt – Schusswaffen hingegen wurden kaum öfter gezogen als 2021.
  • Unter den weiteren Delikten fallen vor allem die Sexualstraftaten auf: Ihre Zahl erhöhte sich messbar von 697 auf 857.
    Getötet wurden bei Gewalttaten in Bahnen oder auf Bahnhöfen im vorigen Jahr 5 Menschen – 2 waren es im Jahr davor. 6747 Verletzte gab es, 4138 im Jahr zuvor.
  • Gegen 71 Tatverdächtige wurde 2022 wegen Gewalttaten mit Messern in Zügen ermittelt. Jeder Zweite (36) war „Nicht-Deutscher“, besitzt also ausschließlich einen nichtdeutschen Pass. Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit, etwa Deutsch und Türkisch, werden in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik als Deutsche geführt.
  • Bei  Raub, schwerer Körperverletzung, Mord und Totschlag lag der Anteil „nicht-deutscher“  Tatverdächtiger bei 55,5 Prozent.

Die deutlich höheren Fahrgastzahlen wegen des 9-Euro-Tickets im Sommer 2022 (20 %  mehr Reisende im Fernverkehr, 53 %  mehr im Nahverkehr) korreliert laut Feststellung der WELT nicht mit dem Anstieg der registrierten Gewalttaten.

 

Kommentare

WORDPRESS: 0